Notärztliche Tätigkeit
Sektion Notfallmedizin
Die Sektion Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Heidelberg stellt Notärztinnen und Notärzte für sechs Notarzteinsatzfahrzeuge an fünf Standorten
- Heidelberg-Neuenheim (Chirurgie, historisch "Heidelberg 10")
- Heidelberg-Schlierbach (Orthopädie)
- Heidelberg-Rohrbach (ehemals Thoraxklinik)
- Schriesheim / Hirschberg
- Walldorf
sowie den Rettungshubschrauber "Christoph 53".
In einem deutschlandweit einzigartigen Pilotprojekt erprobt die Sektion Notfallmedizin das Konzept eines "Medial Intervention Car (MIC)" im Notarztdienst.
Historie
Heidelberg verfügte im letzten Jahrhundert über namhafte Wegbereiter der Notfallmedizin in Deutschland. Der Heidelberger Ordinarius für Chirurgie Martin Kirschner formulierte im Jahr 1938 eine wegweisende Forderung, welche die Notfallmedizin in Deutschland revolutionieren sollte:
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Nicht der Verletzte muss so schnell wie möglich zum Arzt, sondern der Arzt zum Verletzten, da die Lebensgefahr in unmittelbarer Nähe des Ereignisses am größten ist.
Rund 20 Jahre später entwickelte erneut ein Heidelberger Ordinarius für Chirurgie Karl-Heinz Bauer, das "Clinomobil" - ein mit mehreren Chirurgen besetzter Operationswagen. Dessen Einsatz sollte sich jedoch als zu teuer und wenig praktikabel herausstellen.
Im Jahr 1964 schliesslich gelang dem Heidelberger Chirurgen Eberhard Gögler mit der Idee des Rendezvoussystems der Durchbruch für die notarztgestützte prähospitale Patientenversorgung: Das erste Notarzteinsatzfahrzeug Deutschlands wurde am 7. April 1964 an der Chirurgischen Klinik unter dem Polizeifunknamen "Heidelberg 10" in Dienst gestellt. Der "Heidelberg 10" und das Konzept, dass sich mit ihm verbindet, wurde bundesweit zum Vorbild für die ärztliche Erstversorgung von Notfallpatienten am Unfallort.
Bildergalerie
Seit 2002 obliegt der Klinik für Anästhesiologie die ärztliche Leitung des bodengebundenen Notarztsystems des Universitätsklinikums Heidelberg und stellt eine der Kernaufgaben des Faches Anaesthesiologie mit seinen Säulen Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin dar.
Der Bereich Notfallmedizin wurde im März 2006 in eine "Sektion Notfallmedizin" unter der Leitung von André Gries überführt. Die Aufgabe des Sektionsleiters wurde ab April 2007 von Michael Bernhard und seit März 2009 von Erik Popp wahrgenommen.
Weiterführende Informationen zur Geschichte der Heidelberger Anästhesiologie im Allgemeinen und der Notfallmedizin im Speziellen erfahren Sie in unserer Festschrift "Die Kunst der Narkose" anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Ordinariats für Anästhesiologie an der Ruprecht-Karls-Universität.