Was antworten Sie Herz-Patienten, wenn Sie
gefragt werden, warum sich diese gerade für
die operative Versorgung in Ihrer Klinik ent-
scheiden sollen?
Das operative Spektrum, das wir anbieten,
decken wir sehr breit ab. Dies bedeutet einer-
seits, dass wir die unterschiedlichen opera-
tiven Eingriffe auch tatsächlich häufig genug
und damit sicher durchführen können. Anderer-
seits bin ich in der glücklichen Lage ein Kol-
legium aus hervorragend ausgebildeten und
extrem erfahrenen Operateuren und speziellen
herzchirurgischen Intensivmedizinern zu ha-
ben. Das gleiche gilt für unsere sehr erfahrenen
Anästhesisten und genauso für unsere Kran-
kenschwestern und Pfleger. Auf diese Weise
können wir auf allen Gebieten eine moderne
Herzchirurgie anbieten, sowohl im Bereich der
rekons-truktiven Herzklappenchirurgie, der
Chirurgie der Hauptschlagader, aber auch der
minimal-invasiven Eingriffe und in der Koronar-
chirurgie mit und ohne Herz-Lungen-Maschine.
Dies gilt übrigens auch für den Bereich der
Rhythmuschirurgie, in dem wir die Möglichkeit
nutzen das chronische Vorhofflimmern wirk-
sam chirurgisch mit zu behandeln.
Wie ist in Ihrer Klinik das Arzt-Patientenverhält-
nis organisiert?
Jedem Patienten wird bei der stationären Auf-
nahme ein spezieller Ansprechpartner zuge-
ordnet. Seine Aufgabe ist es, den Patienten,
unabhängig von unseren Pflegekräften und
Ärzten, durch den gesamten Krankenhaus-
aufenthalt persönlich zu begleiten und als
Ansprechpartner da zu sein. Das individuelle
Arzt-Patient-Verhältnis wird aber auch dadurch
gestärkt, dass jeder Operateur für den von ihm
operierten Patienten während des gesamten
stationären Aufenthaltes und darüber hinaus
verantwortlich ist.
Wenn eine Operation erfolgreich durchgeführt
worden ist, wie kann der Behandlungserfolg
langfristig gesichert werden?
Häufig muss sich der Patient mit der Vorstellung
vertraut machen, seine Lebensgewohnheiten
nachhaltig ändern zu müssen. Bei einer koro-
naren Herzerkrankung reicht oftmals bereits
der Verzicht auf Nikotin und eine Gewichtsre-
duktion unter Steigerung der körperlichen
Aktivität durch überwachte sportliche Betäti-
gung aus, um den Operationserfolg langfristig
zu sichern.
Zudem sollte auf die Kontrolle anderer Risiko-
faktoren geachtet werden. Hierbei denke ich in
erster Linie an das Vorliegen eines chronischen
Bluthochdruckes oder erhöhte Blutfettwerte.
Patienten mit Herzklappenimplantaten müssen
zudem wissen, dass bei mechanischen Herz-
klappenprothesen langfristig auf eine möglichst
lückenlos genaue Einstellung ihrer Blutgerin-
nungswerte geachtet werden muss. Jenseits
dieser Hinweise versuche ich meinen Patienten
aber auch zu vermitteln, dass sie ihrem Herzen
und ihrem Körper nach Abschluss der Wund-
heilung wieder deutlich mehr zutrauen dürfen.
Dieses Bewusstsein ist meiner Meinung nach
eine wichtige Voraussetzung, um nach der
Operation wieder zur alten Leistungsfähigkeit
zurückzufinden aber auch Lebensqualität und
Lebensfreude wieder zu erlangen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview wurde von Frau Ines Gerber,
Management & Beratung im Gesundheitswesen
geführt.
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