FEUILLETON
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„Der Retter der Mütter“ blickt jetzt auf
die Frauenklinik
DIE STATUE DES BERÜHMTEN GEBURTSHELFERS IGNAZ PHILIPP SEMMELWEIS HAT EINEN NEUEN
STANDORT AUF DEM UNIVERSITÄTS-CAMPUS
E
r war ein Revolutionär der Geburtshilfe und
Hygiene; nun hat er die Frauenklinik fest im
Blick. Die Statue des berühmten ungarischen
Frauenarztes Ignaz Philipp Semmelweis (1818 - 1865)
hat auf demUniversitäts-Campus einen neuen, ange-
messenen Standort gefunden.
Viele Jahre hatte sie ihren Platz imBotanischen Garten
gegenüber der alten Kinderklinik. Nach Neubau und
Umzug der Kinderklinik und der Frauenklinik ist die
Skulptur des schwäbischen Bildhauers Friedrich A.
Müller, ein Geschenk der Semmelweis-Stiftung aus
demJahr 1971, nun versetzt worden: Der als „Retter der
Mütter“ bekannt gewordene Gynäkologe hat die Wöch
nerinnen-Station im Visier.
Als junger Arzt praktizierte Semmelweis am Allgemei
nen Krankenhaus in Wien, wo er seine bahnbrechende
hygienische Entdeckung machte; später war er Profes
sor an der Universität Budapest. Bei seiner Arbeit auf
der Wiener Geburts-Station stellte er fest, dass die
Wöchnerinnen und ihre Kinder infolge mangelhafter
Händedesinfektion der Ärzte und Studenten starben.
Lange bevor Infektionserreger wie Bakterien und Viren
entdeckt waren, setzte sich Semmelweis aufgrund seiner
Beobachtungen vehement für die Durchführung hygie
nischer Maßnahmen ein – gegen den zum Teil erbitter
ten Widerstand seiner Fachkollegen und Vorgesetzten.
Erst nach seinem frühen Tod – er starb bereits im Alter
von 47 Jahren – erhielt er die gebührende Anerkennung
für seine Forschung und sein Engagement als „Retter
der Mütter“.
Die Händedesinfektion ist heute Routine im Kranken
haus, Hygiene zum Schutz der Patienten nach wie vor
ein wichtiges Thema.
–AT
Ignaz Philipp Semmelweis entdeckte die Bedeutung der Händehygiene für den Schutz vonMutter und
Kind.