06
Klinikum Aktuell
Klinikum bringt Partikeltherapie-
Anlage in Hessen auf den Weg
KLINIKUM UND RHÖN-AG GRÜNDEN GEMEINSAM DIE
MARBURGER IONENSTRAHL-THERAPIEZENTRUM GMBH
L
ange konnte die Partikeltherapie-Anlage in
Marburg, die dem Heidelberger Ionenstrahl-
Therapiezentrum HIT sehr ähnlich ist, nicht
in Betrieb gehen. Jetzt haben sich Universitätsklini-
kumHeidelberg, Rhön-Klinikum AG sowie das Land
Hessen und die Firma Siemens auf Eckpunkte für
die Inbetriebnahme der Anlage geeinigt. Im ersten
Schritt haben Klinikum und Rhön-AG gemeinsam
die „Marburger Ionenstrahl-TherapiezentrumGmbH"
(MIT GmbH) gegründet; Mehrheitsanteile von 75,1
Prozent hält das UniklinikumHeidelberg.
Bis die ersten Patienten von der Marburger Partikel
therapie profitieren, dauert es noch eineinhalb Jahre.
Die Anlage, die zurzeit imErhaltungsbetrieb läuft, muss
hochgefahren und eingestellt werden. „Wir müssen
technische und klinische Teams aufbauen, Behandlungs
abläufe abstimmen und unser Heidelberger Betriebs
konzept mit demWartungskonzept der Firma Siemens
harmonisieren“, erklärt Professor Haberer, Technischer
Leiter des HIT. Die Patientenbehandlung wird das
Uniklinikum Heidelberg in enger Kooperation mit dem
Uniklinikum Marburg/Gießen übernehmen. Darüber
hinaus wird eine Forschungskooperation zwischen der
MITGmbHund denUniversitätsklinika Heidelberg und
Marburg aufgebaut.
Der Linearbeschleuni-
ger ist das Herzstück
der Partikelthera-
pie-Anlage in
Marburg.
Bildquelle:
Rhön-KlinikumAG
Das Partikelthera-
pie-Zentrum in
Marburg
Bildquelle:
Rhön-KlinikumAG
Bei einigen selteneren Tumoren hat sich die Ionenstrah
lung bereits wissenschaftlich als optimale Therapie
erwiesen. Aufgrund der höheren gemeinsamen Patienten
zahl beider Anlagen in Marburg und Heidelberg können
klinische Studien zukünftig schneller zum Abschluss
gebracht werden – so lassen sich neue Therapien schnel
ler etablieren. Stimmen zur MIT GmbH:
„Wir freuen uns, dass es zu einer Einigung zwischen
allen Partnern gekommen ist und die ersten Patienten
voraussichtlich noch 2015 bestrahlt werden können."
Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin
„Mit dieser Einigung ist ein Signal für die innovative
Krebsbehandlung in Deutschland gesetzt worden."
Professor Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor
„Gemeinsam mit den Marburger Kollegen können wir
Patienten aus der Region Mittelhessen versorgen, die
bislang nach Heidelberg kommen mussten."
Professor Dr. Dr. JürgenDebus, Ärztlicher Direktor desHIT
„Voraussetzung für den klinischen Betrieb sind u.a. der
Erhalt des CE-Labels als zugelassenes Medizinprodukt
sowie der Aufbau und die Schulung eines hochspeziali
sierten Personalstamms."
Professor Dr. Thomas Haberer, Technischer Direktor HIT