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Klinikum Aktuell
Klinikum Aktuell
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AUGUST
Sicherer in der Pflege schwer herzkranker Patienten
Die ersten elf Gesundheits- und Krankenpfleger haben
im August den neuen Weiterbildungskurs zur Heart
Nurse erfolgreich abgeschlossen: Wer neu in die Pflege
chronisch herzkranker Patienten einsteigen will, kann
sich in der Weiterbildung hilfreiches Hintergrundwis­
sen aneignen. Für die Teilnahme ist keine Berufserfah­
rung erforderlich. „Der Kurs richtet sich vorrangig an
Berufseinsteiger, die auf kardiologischen Stationen tätig
sind“, erklärt Frank Stawinski, Leiter der Akademie für
Gesundheitsberufe, der die in Baden-Württemberg bis­
her einmalige Weiterbildung mit konzipierte. Die frühe
und gezielte Qualifizierung junger Pflegekräfte trägt maß­
geblich dazu bei, die komplexe Betreuung herzkranker
Patienten weiter zu verbessern. Die ersten Absolventen
zogen ein positives Fazit und lobten den hohen Praxis­
bezug.
OKTOBER
Erfolgreiche Evakuierungsübung
So etwas hatte es am Klinikum noch nie gegeben: Mit
einer groß angelegten Übung probten 250 Helfer die Teil­
­evakuierung eines Abschnitts der Medizinischen Klinik.
Neben 50 Mitarbeitern aus dem Klinikum (Ärzte und
Pflegedienst der Medizinischen Klinik; Fuhrpark; Park­
raum; Wachdienst; Küche und Zentraler Leitwarte)
waren auch Helfer sämtlicher Hilfsorganisationen im
Einsatz. Evakuiert wurden die 70 Schauspieler-Patien­
ten in die große Turnhalle des Olympiastützpunkts, wo
Helfer des THW 100 Feldbetten aufgebaut hatten. Die
Behandlungder „echten“Patienten indenKlinikenwurde
von der Übung nicht beeinträchtigt, genauso wenig wie
der Verkehr imNeuenheimer Feld. Das Fazit von Jürgen
König, Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung, fiel
positiv aus: „Die Zusammenarbeit über alle Berufsgren­
zen und Institutionen hinweg funktionierte hervorra­
gend. Für die Zukunft haben wir wichtige Erkenntnisse
gewonnen, sollte es mal zu einemErnstfall kommen.“
NOVEMBER
„Medizin amAbend“ in der Aktionswoche der Hochschulmedizin
Medizinthemen verständlich erklärt – längst ist die Vortragsreihe „Medizin
amAbend“ zu einer festen Größe imKalender vieler Heidelberger geworden.
Die Veranstaltung vor der Weihnachtspause war an eine deutschlandweite
Aktionswoche der Uniklinika gekoppelt, die auf deren schwierige finanzi­
elle Situation hinwies. „Von Arzt zu Arzt und keine Diagnose – wer hilft bei
seltenen Erkrankungen?“ lautet das Thema des Abends in Heidelberg. Die
Zuhörer erfuhren über die Arbeit des Zentrums für seltene Erkrankungen,
zentrale Anlaufstelle fürMenschen, die oft eine regelrechte Odyssee auf der
Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden hinter sich haben. Damit ver­
bunden die Botschaft der Aktionswoche: „Wir leistenmehr“ – Diagnose und
Therapie seltener Erkrankungen sind meist aufwändig, erfordern beson­
dere Ausbildung, Erfahrung und Ausstattung.
Die von den Krankenkassen
gezahlten Entgelte decken die Kosten nicht und die Investitionszuschüsse
der Länder liegen weit unter Bedarf. 2013 haben die deutschen Universitäts­
kliniken 161 Millionen Euro Verluste eingefahren", warnte Irmtraut Gürkan,
Kaufmännische Direktorin. Patienten konnten derweil erstmals eine Online-
Sprechstunde nutzen, umKontakt zu den Heidelberger-Experten aufzuneh­
men. 
–sm
SEPTEMBER
Marburger Ionenstrahl-TherapiezentrumGmbH
Die Heidelberger Expertise aus dem HIT soll zukünftig
auch Patienten in Marburg zugutekommen: Klinikum
und die Rhön Klinikum AG gründeten im September
gemeinsam die Marburger Ionenstrahl-Therapiezent­
rum GmbH (MIT). Das Klinikum hält 75,1 Prozent, die
Rhön Klinikum AG 24,9 Prozent der Anteile. Im MIT
gibt es vier Behandlungsplätze für Patientenversorgung
und klinische Studien. Ziel ist die Weiterentwicklung
der Partikeltherapie. Ab Herbst 2015 sollen die ersten
Patienten unter Heidelberger Verantwortung behandelt
werden. Hierfür kommen drei Behandlungsplätze mit
horizontaler Strahlrichtung und eine um 45°neigbare
Strahlführung zumEinsatz.
JULI
Drei erfolgreiche Herz-Operationen an einemAbend
Selbst für den erfahrenen Kinderherzchirurgen Professor Dr. Tsvetomir
Loukanov war es etwas ganz Besonderes: drei erfolgreiche Notoperationen
an den Herzen frühgeborener Drillinge an einem Abend. Die drei mussten
per Kaiserschnitt zur Welt geholt werden, weil die Kleinste, Süske, nicht
mehr ausreichend versorgt wurde. Sie wog bei der Geburt 470Grammbei 29
Zentimetern. Gleich groß, aber 80 Gramm schwerer war Ida und Hannah
war mit 580 Gramm bei 31 Zentimetern die Größte. Alle drei hatten einen
für Frühgeborene typischen Herzfehler, bei dem noch Querverbindungen
zwischenKörper- und Lungenkreislauf vorliegen. „Wie vieleOPs schaffst du
an einemAbend?“ lautete die Frage der Kollegen aus demDiakonie-Kranken­
haus Bad-Kreuznach, die Professor Loukanov umHilfe baten. „Drei solcher
Eingriffe an einem Abend und auch noch in einer Familie – das habe ich bis­
lang noch nicht erlebt", wird sich Prof. Loukanov wohl ewig an diese Nacht
erinnern. DieMädchen erholten sich alle gut. EinenWunsch hat der Kinder­
herzchirurg noch: „Von der Einschulung der Drillingemöchte ich unbedingt
ein Foto.“