Seite 17 - Geschbericht 2012

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m 29. Oktober 2012 wurde am Heidelberger
Ionenstrahl-TherapiezentrumHIT imBeisein von
Bundesforschungsministerin Professor Dr. Annette
Schavan und Landeswissenschaftsministerin Theresia
Bauer eine weltweit einmalige Bestrahlungsquelle
feierlich in Betrieb genommen: Die Gantry ist ein 670
Tonnen schwerer, 13 Meter hoher und um 360 Grad
drehbarer Stahlkoloss, mit dem Tumoren aus jeder
Richtung präzise mit Schwerionen oder Protonen be-
strahlt werden können. So lassen sich auch Tumoren
behandeln, die tief im Körperinneren liegen oder von
strahlenempfindlichem Gewebe umgeben sind.
Die drehbare Strahlenführung wurde vom Helmholtz-
Zentrum Gesellschaf t für Schwer ionenforschung
(GSI), Darmstadt, entwickelt und von der Firma MT
Aerospace, Augsburg, gebaut.
Am 19. Oktober 2012 hatten Ärzte im HIT die ersten
drei Patienten mit der Gantry bestrahlt – diese litten
allesamt an Hirntumoren. Die Gantry ist mittlerwei-
le im Routinebetrieb. Besondere Vor teile bringt die
Stahlkonstruktion auch bei der Behandlung von Tu-
moren bei Kindern mit sich. Der präzise eingestellte
Ionenstrahl schont das gesunde Gewebe maximal
und verhinder t so beispielsweise Wachstums- und
Entwicklungsdefizite bei den behandelten Kindern.
Weltweit einzigartige Gantry
in Betrieb genommen
Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan (2. v. l.)
und Theresia Bauer, Wissenschaf tsministerin des Landes
Baden-Wür t temberg, nehmen am 29. Oktober 2012 am
Bestrahlungsplatz die Gantry des Heidelberger Ionenstrahl-
Therapiezentrums HIT in Betrieb. Links: Prof. Dr. Dr. Jürgen
Debus, Wissenschaf tlich-medizinischer Leiter HIT. Rechts:
Prof. Dr. Thomas Haberer, Wissenschaf tlich-technischer
Leiter HIT.