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Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
1.4 Europäisches Pankreaszentrum
Leitung:
Prof. Dr. J. Werner, MBA
Das Europäische Pankreaszentrum führt sowohl mole-
kularbiologische Grundlagen- und translationale For-
schung wie auch die klinische Forschung und Patien-
tenbetreuung an der Chirurgischen Universitätsklinik
in Heidelberg durch. Seit der Gründung im Jahre 2002
hat sich das Aufgabenspektrum zunehmend erweitert.
Das Heidelberger Pankreaszentrum wurde im Jahre 2011
als erste deutsche Klinik zum Exzellenzzentrum für Chi-
rurgische Erkrankungen des Pankreas durch die DGAV
zertifiziert.
Pro Jahr werden an der Chirurgischen Universitätsklinik
Heidelberg über 600 Patienten an der Bauchspeichel-
drüse operiert. Die präoperative Abklärung sowie die
postoperative Nachsorge werden über die Pankreas-
sprechstunde organisiert. Zurzeit werden in der Pan-
kreas-Sprechstunde pro Monat ca. 250 Patienten am-
bulant betreut; die Aktivitäten werden eng mit den zu-
weisenden Ärzten koordiniert.
Seit dem Jahr 2002 wurde die
Internetseite zur Patienteninfor-
mation über Pankreaserkran-
kungen/Pankreasoperationen
sukzessive ausgebaut. Diese ist
mittlerweile eine der meist fre-
quentier ten Seiten auf diesem
Gebiet in Deutschland und Europa und wird täglich von
mehreren hundert Personen besucht. Über diese Inter-
netseite er folgen telefonische Anfragen bzw. Email-
Anfragen in einer Frequenz von ca. 25 pro Tag, so dass
über dieses Medium jährlich ca. 6000 Patientenanfra-
gen bearbeitet werden.
Eine in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der Pan-
kreatektomierten in Deutschland erstellte Informations-
broschüre zu Pankreaserkrankungen/ Pankreasoperati-
onen wird an alle interessierten Patienten verschickt.
Über die Pankreassprechstunde werden zusammen mit
dem Klinischen Studienzentrum Chirurgie (KSC), Stu-
dienzentrum der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
(SDGC), Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen
(NCT) und dem Studienzentrum für Radiologie und Ra-
dioonkologie Studien zur Diagnostik und operativen
Therapie sowie zur Chemo- und/ oder Radiotherapie bei
Pankreaserkrankungen organisiert. U.a werden zurzeit
im Rahmen der 4. Multizenterstudie der European Stu-
dy Group of Pancreatic Cancer (ESPAC), welche durch
Prof. Dr. Büchler vor über 10 Jahren gegründet wurde,
Patienten zur adjuvanten Mono- versus Kombinations-
therapie untersucht. Zurzeit werden 13 randomisier t
kontrollierte Studien, allein 5 zu technischen Aspekten
der Pankreaschirurgie, durchgeführt.
Zusätzlich werden über das Nationale Zentrum für Tu-
morerkrankungen (NCT) adjuvante und neoadjuvante
Radiochemotherapie- und Chemotherapiestudien bei
Pankreaskarzinompatienten organisiert und durchge-
führ t. Somit ist es möglich, für jeden Patienten eine
individualisierte Behandlung unter Berücksichtigung
der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse durch-
zuführen.
Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt des Europä-
ischen Pankreaszentrums ist die molekularbiologische
und translationale Forschung. Schwerpunkte hierbei
sind die akute und chronische Pankreatitis, das Pan-
kreaskarzinom, sowie zystische und endokrine Tumore
des Pankreas. Ziel beim Pankreaskarzinom ist es neue
Marker zur Diagnose und The-
rapie zu entwickeln, sowie Me-
chanismen der Entwicklung von
Therapieresistenz und Metasta-
sierung zu verstehen.
Das molekularbiologische For-
schungslabor des Europäischen
Pankreaszentrums ist eng mit
Einrichtungen in Heidelberg wie z.B. mit dem Deut-
schen Krebsforschungszentrum sowie mit zahlreichen
weiteren nationalen und internationalen Forschungs-
gruppen verbunden.
Das Europäische Pankreaszentrum hat sich in den
letzten beiden Jahren zu einem großen klinischen
Zentrum und Forschungszentrum entwickelt, das füh-
rende Arbeit auf dem Gebiet der Bauchspeicheldrü-
senerkrankungen leistet. In den kommenden Jahren ist
eine weitergehende Vernetzung mit großen Zentren für
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen in Europa geplant.
Weitere Informationen:
Tel: 06221 - 56 7807
Fax: 06221 - 56 5075
www.pankreasinfo.com
600 Pankreasoperationen pro Jahr
mehr Informationen finden Sie auf
www.pankreasinfo.com
Nationale und Internationale
Forschungskooperationen.