Seite 10-11 - Klinikticker November-Dezember 2011

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KLINIKUM AKTUELL
Ethikberatung
am Klinikum neu strukturiert
klinischen Ethik-Komitee. Neben der fach-
lichen Supervision der Stelle der klinischen
Ethikberatung werden durch das Institut
ethisch-theoretische Überlegungen in Fall-
besprechungen eingebracht, Konzepti-
onen zur Ethikberatung und Fortbildung im
Klinikum entwickelt und über die Struk-
turen klinischer Ethikberatung umgesetzt.
>> Mehr im Internet
www.medgesch.uni-hd.de
Ethikbeirat berät
den Vorstand
Ein unabhängiger
externer Ethikbeirat
berät den Klinikumsvorstand bei schwie-
rigen ethischen Fragen, die rechtlich pro-
blematisch oder öffentlichkeitswirksam
sind. Dem Ethikbeirat – die Mitglieder wer-
den vom Vorstand berufen – gehören ein
erfahrenes ehemaliges Mitglied des Klini-
kums, ein externer Jurist, ein Journalist
sowie ein externer Theologe an. Der Ethik-
beirat wird entweder auf Bitte des Klini-
kumsvorstands tätig oder tritt selbst – mo-
tiviert durch Hinweise oder Anfragen aus
der internen oder externen Öffentlichkeit
– an den Vorstand heran. Außerdem kann
der Ethikbeirat eine klinische Ethikbera-
tung anstoßen. Im Auftrag des Vorstands
informiert der Ethikbeirat in enger Koope-
ration mit der Pressestelle in Problemfäl-
len die Öffentlichkeit.
Dem Ethikbeirat gehören derzeit an:
Professor Dr. Thomas Hillenkamp (Jurist);
Jörg Tröger (Journalist); Professor Dr. Chri-
stoph Mundt (ehemaliger Ärztlicher Direk-
tor der Klinik für Allgemeinpsychiatrie); Abt
Franziskus Heereman (Theologe, Abtei
Neuburg)
Ethikkommission prüft
klinische Studien
Gänzlich andere Aufgaben als
Ethik-Komi-
tee oder -Beratung hat die
Ethikkommissi-
on
, die es am Klinikum bereits seit 1982
gibt und die zu den ältesten Deutschlands
gehört. Sie besteht aus 30 Mitgliedern –
dabei handelt es sich um Mediziner, Na-
turwissenschaftler, Theologen, Medizin-
ethiker und Juristen – und beurteilt
klinische Studien, die an Menschen, auch
an verstorbenen, oder gesunden Proban-
den durchgeführt werden sollen. Jeder
Wissenschaftler der Medizinischen Fakul-
tät, der eine klinische Forschung plant –
hierbei handelt es sich z.B. um die Wirk-
samkeit und Sicherheit von Arzneimitteln
und Medizinprodukten, von neuen Opera-
tionstechniken oder von nichtmedikamen-
tösen Therapieformen – muss diese vorab
bei der Kommission einreichen. Die Kom-
mission prüft, ob das Vorhaben ethisch
und rechtlich vertretbar ist und durchge-
führt werden darf.
Christian Fick
> > Mehr im Internet
www.klinikum.uni-heidelberg.de/
ethikkommission
Wie lange soll ein unheilbar an Krebs er-
krankter Patient weiter im Krankenhaus
behandelt werden? Darf ein Patient mit
Morbus Hodgkin und schwerer, beidsei-
tiger Lungenentzündung, der die künst-
liche Beatmung ablehnt, trotzdem beat-
met werden? Grenzfälle wie diese stellen
Mediziner und Pflegepersonal am Klini-
kum vor große Herausforderungen. Um
diesen sowie den Patienten und ihren An-
gehörigen eine optimale Hilfe bei der Ent-
scheidungsfindung zu bieten, hat das
Klinikum seine klinische Ethikberatung –
unter dem Dach des
Instituts für Geschich-
te und Ethik der Medizin
– neu strukturiert.
Daneben gibt es noch einen externen
Ethikbeirat – er berät den Klinikumsvor-
stand – sowie die Ethikkommission, die
für die Prüfung klinischer Studien zustän-
dig ist.
Ethik-Komitee und
-beratung für Mitarbeiter
und Patienten
Klinisches Ethik-Komitee
sowie
Ethikbera-
tungsstelle
bieten den Mitarbeitern sowie
Patienten und ihren Angehörigen eine pro-
fessionelle Ethikberatung an. Die klinische
Ethikberatungsstelle gehört zum
Institut für
Geschichte und Ethik der Medizin
, befindet
sich in der Medizinischen Klinik und wird
von der Ethikberaterin Dr. Beate Herrmann
geleitet. Das Angebot – dazu gehören ne-
ben Einzelberatungen u.a. auch regelmäßig
Fort- und Weiterbildungen – richtet sich an
Beschäftigte sowie Patienten und Angehöri-
ge am gesamten Klinikum. Beate Herrmann
ist außerdem Mitglied im neu geschaffenen
Klinischen Ethik-Komitee, dem Ärzte, Pfle-
gekräfte und Seelsorger und Psychologen
aus verschiedenen Kliniken sowie Profes-
sor Dr. Monika Bobbert, Leiterin des Fach-
bereichs Medizinethik am I
nstitut für Ge-
schichte und Ethik der Medizin
, angehören.
Das Komitee fördert die Auseinanderset-
zung mit ethischen Fragen und die ethi-
sche Bewusstseinsbildung in allen Be-
reichen des Klinikums. Es führt fall-
bezogene Ethikberatungen in seinen Sit-
zungen (komplexe Fälle, meist retrospek-
tiv) oder auf den Stationen in Form eines
Ethik-Konsils durch. Gemeinsam mit den
Betroffenen erarbeitet das Komitee ethisch
fundierte und tragfähige Lösungen, die
z.B. den Arzt bei seiner Entscheidungsfin-
dung unterstützen. Das Komitee geht aus
dem seit 1998 bestehenden „Arbeitskreis
Ethik-Konsil“ hervor und blickt damit auf
weitreichende Erfahrung im Umgang mit
klinisch-ethischen Fragen zurück.
Ihr Kontakt zur Ethikberatung:
Dr. Beate Herrmann M. A.
Tel.: 37922 oder 8679
Email: beate.herrmann@
med.uni-heidelberg.de
>> Mehr im Internet
www.klinikum.uni-heidelberg.de/
ethikberatung
Institut für Geschichte
und Ethik der Medizin
Das
Institut für Geschichte und Ethik der
Medizin
leitet und supervidiert die Ethik-
beratung am Klinikum, begleitet die Arbeit
wissenschaftsethisch und trägt so zur
Qualitätssicherung bei. Die Aktivitäten der
klinischen Ethikberatung werden im Fach-
bereich Medizinethik abgestimmt und ko-
ordiniert, u.a. erfolgt dies durch die Mit-
gliedschaft der Ethikerinen des Instituts im
Ethik-Komitee bietet Ärzten, Pflege und Patienten Beratung an
Dem Ethik-Komitee gehören neben Professor Dr. Monika
Bobbert und Ethikberaterin Dr. Beate Herrmann Ärzte, Pflegekräf-
te, Seelsorger und Psychologen aus verschiedenen Kliniken an.
Ethikberatung am Klinikum