51
Seit März ist im Opernzelt des Theaters und Orchesters Heidel-
berg ein Schauspiel der besonderen Art zu sehen: „Sammlung
Prinzhorn“ heißt das Stück, Johann Kresnik – von 1979 bis 1989
als Ballettdirektor am Theater Heidelberg tätig – führt Regie und
Choreografie. Nach über 20 Jahren kehrt Kresnik nun zurück –
mit einer Inszenierung, die Schauspiel und Tanz, bildende Kunst
und Musik verbindet zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk:
„Sammlung Prinzhorn“ über den Arzt und Kunsthistoriker Hans
Prinzhorn. Das Schauspiel von Christoph Klimkes interpretiert
Prinzhorns ereignisreiches Leben von seinem Ende her – poe-
tisch verdichtet und dokumentarisch konzentriert.
Prinzhorn, 1919 nach Heidelberg gekommen, sammelte hier
über 5.000 künstlerische Arbeiten von etwa 435 Patienten psy-
chiatrischer Anstalten in ganz Europa. Die Sammlung sollte zu
einem Museum ausgebaut werden und so die Bedeutung der
Kunst psychisch kranker Menschen dokumentieren. Stattdessen
wurde sie 1938 in der NS-Ausstellung »Entartete Kunst« gegen
die Kunst der Moderne instrumentalisiert und geriet nach dem
Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit. Erst von 1980 an wurde die
Sammlung restauriert, katalogisiert und der Öffentlichkeit zu-
gänglich gemacht – unter Mitarbeit von Johann Kresnik.
Die Termine der Aufführungen in den Monaten März und April
sowie Informationen zu den Eintrittspreisen gibt’s im Internet
unter
www.theaterheidelberg.de
.
red
Kresniks Stück über Hans Prinzhorn
Schauspiel „Sammlung Prinzhorn“ im Opernzelt
Prinzhorns Buch“ verlängert bis zum 6. Mai: Die Ausstellung im Museum Sammlung Prinzhorn – wir berichteten bereits in
der letzten Ausgabe des KlinikTickers auf Seite 36 – wird aufgrund des großen Erfolgs bis zum 6. Mai verlängert.
Ausstellung „Farbe in Bewegung“ von Jochen Hemlein noch bis
zum 14. April in der Kopfklinik:
Malen ist für ihn Entspannung und
die Möglichkeit, Eindrücke, Gedanken und Gefühle mit Farbe auf
einer Leinwand darzustellen. Jochen Hemlein, 1964 in Würzburg
geboren, ist von Beruf Krankenpfleger und arbeitete u.a. elf Jahre
in der Kopfklinik, in die er nun mit seiner Ausstellung zurückkehrt.
Mittlerweile ist Hemlein als Gutachter bei Qualitätsprüfungen von
Pflegeeinrichtungen tätig und lebt mit seiner Frau in der Nähe von
Heidelberg.
cf
„Farbe in Bewegung“
>>
VERANSTALTUNGEN