Fall: 65-jährige Frau mit stärksten anhaltenden Rückenschmerzen
Diagnose:
bakterielle Spondylodiszitis
Erläuterung:
Bei der Patientin wurden sowohl in der Blutkultur als auch im Biopsat Staphylokokken nachgewiesen.
Nach klinischer Stabilisierung (Antibiotikagabe) wurde die Patientin operiert, das entzündliche Gewebe und die zerstörten Anteile der Wirbelkörper und der Bandscheibe wurden entfernt und eine Spondylodese durchgeführt.
Ursache dieser Spondylodiszitis ist häufig eine Keimabsiedlung an bandscheibennahen Wirbelkörperabschnitten durch hämatogene Aussaat. Fokus kann z.B. eine Tonsillitis oder ein mit Keimen besiedelter zentraler Venenkatheter sein. Wirbelsäulenoperationen, eine Spinalkanalpunktion oder ein paravertebraler Abszess können seltener Ursache einer Spondylodiszitis sein. Keime sind oft Staphylokokken. Differentialdiagnostisch ist in Abhängigkeit von Anamnese und Klinik auch immer an eine spezifische das heisst tuberkulöse Genese einer Spondylodiszitis zu denken.
Literatur:
1.) Kauffmann, Moser, Sauer: 2. Auflage, Kapitel 7, S. 303 ff.;
2.) Greenspan: Skelettradiologie, 3. Auflage, Kapitel 24, S. 880 ff.;
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