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Komplementstatus

Als Eingangsuntersuchung wird die Gesamtkomplementtitration des Klassischen Weges (CH50) und des Alternativweges  (AP-F) sowie der Nachweis der Komplement - Aktivierungsprodukte C3d und sC5b-9 empfohlen.

 

Dafür werden gekühltes, bzw. gefrorenes Serum / EDTA - Plasma benötigt (siehe Probenmaterial).

  

CH50: 

Titration der gesamthämolytischen Aktivität des Komplementsystems, Klassischer Weg.

Testprinzip: 

Das Testprinzip beruht auf der Komplement - vermittelten Lyse von Zielzellen, an die ein Antikörper gebunden ist (zellgebundener Antigen - Antikörper - Komplex).

 

AP-F:

Die Untersuchung dient der Überprüfung der Funktion des alternativen Weges der Komplementaktivierung.

Testprinzip: 

Die Analyse der Funktion des Alternativweges erfolgt mittels des Wieslab® Complement System Assays (ELISA). Der Assay kombiniert das Prinzip des hämolytischen Tests für Komplementaktivierung mit der Verwendung von markierten Antikörpern, die spezifisch sind für ein Neoepitop, das als Resultat der Komplementaktivierung gebildet wird. Die Menge an gebildetem Neoepitop ist proportional zur funktionellen Aktivität des Komplementwegs. Die Vertiefungen (Wells) der Mikrotiterplatte sind beschichtet mit einem spezifischen Aktivator des alternativen Weges der Komplementaktivierung. Das Patientenserum wird mit einem speziellen Inhibitor-haltigen Puffer verdünnt, um sicher zu stellen, dass nur der alternative Weg aktiviert wird. Während der Inkubation der verdünnten Patientenseren im Well wird das Komplementsystem durch die spezifische Beschichtung aktiviert. Die Wells werden dann gewaschen, und C5b-9 wird nachgewiesen mittels eines mit alkalischer Phosphatase markierten Antikörpers, der spezifisch das Neoepitop erkennt, welches während der MAC-Formation entsteht. Nach einem weiteren Waschschritt werden die spezifischen Antikörper mittels einer Substratlösung für die alkalische Phosphatase nachgewiesen. Die Menge an Komplementaktivität korreliert mit der Farbintensität und wird anhand einer Absorptionsmessung als optische Dichte angegeben.

C3d:

Nachweis im Human-Serum, besser in EDTA - Plasma.

Testprinzip:

Das Testprinzip beruht auf dem Nachweis des C3 Spaltproduktes C3dg/C3d mittels Immunpräzipitations-Reaktion in einem Agarosegel. C3d ist ein Spaltstück von C3 und stellt einen Parameter für die Aktivierung sowohl des klassischen als auch des alternativen Weges der C - Aktivierung dar.

 

sC5b-9:

Nachweis ausschließlich in EDTA-Plasma.

Testprinzip:

ELISA

 

Referenzbereiche

 

Indikation:

Komplementverbrauch bei Nephritis, Vaskulitis, Meningitis, Kryoglobulinämie, Kollagenosen, Immunkomplexkrankheiten, Transfusionszwischenfälle, Verdacht auf Immundefekt bei rezidivierenden Infektionen (Verlauf wichtiger als Einzelbefund!).