Seite 12 - Klinikticker Mai 2014

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Klinikum Aktuell
30 Jahre Stammzelltransplantation
in Heidelberg
News
VON EINER EXPERIMENTELLEN METHODE ZU EINEM SICHEREN VERFAHREN MIT
ERFOLGSCHANCEN BIS ZU 70 PROZENT
V
or dreißig Jahren gehörtenHeidelberger Ärzte
zu den ersten weltweit, die einen Patienten
mit Stammzellen aus demzirkulierenden Blut
behandelten. Heute ist das Zentrum mit über 300
Stammzelltransplantationen jährlich das größte
seiner Art in Deutschland und hat maßgeblichen
Anteil daran, dass die Therapie immer erfolgreicher
und sicherer wird.
Krebsinformationsdienst mit neuemAngebot
Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsfor­
schungszentrums bietet ab sofort Fachkreisen und
Medizinern Infos und Hilfe bei der Recherche zu onko­
logischen Fragen. Fragesteller gelangen unter der
Nummer 0800 430 40 50 (Mo. bis Fr., 8 bis 20 Uhr)
oder per E-Mail (kid.med@dkfz.de) zu wissenschaft­
lich fundiertem Wissen. Der Internetauftritt gibt
(www.krebsinformationsdienst.de) einen Überblick zu
zahlreichen Krebsthemen, Hinweise auf Fachliteratur
und weiterführende Links. Zudem stellt der Dienst Bro­
schüren und Informationsblätter für Patienten bereit.
Weiterhin können sich auch Patienten, Angehörige und
interessierte Bürger direkt an den Krebsinformations­
dienst wenden (Telefon 0800 420 30 40, tgl. 8 bis 20Uhr,
krebsinformationsdienst@dkfz.de).
Frühchen in den besten Händen
Die neue Online-Plattform www.perinatalzentren.org
informiert Eltern und zuweisende Ärzte über Kliniken,
die frühgeborene Kinder versorgen. Auftraggeber ist
der Gemeinsame Bundesausschuss; das Göttinger Aqua
Institut hat die Daten aufbereitet und die Internetseite
erstellt. Die Homepage zeigt, wie viele Kinder jährlich
behandelt werden und gibt Auskünfte zum Überleben
der extrem kleinen Babys. Der bundesweite Vergleich
zeigt, dass es den Ärzten und Pflegenden des Klinikums
besonders gut gelingt, sowohl gesunde Frühgeborene
als auch solche mit schweren Begleiterkrankungen zu
versorgen. Bislang legen die Kliniken ihre Daten auf
freiwilliger Basis offen: von rund 190 Kliniken mit Peri­
natalzentrum haben deutschlandweit 93 ihre Daten auf
der neuen Online-Plattform veröffentlicht.
Stammzellen können sich nicht nur unbegrenzt teilen
und vervielfältigen, sondern je nach Art auch zu den
unterschiedlichstenZellartendesmenschlichenKörpers,
wie Haut-, Muskel- oder Blutzellen, spezialisieren. Die
Stammzelltransplantation hat die Behandlung von Blut­
krebs revolutioniert: oft ist sie die einzige Chance auf
Heilung.
Von einer experimentellen Methode hat sich die
Stamm­zelltransplantation zu einem etablierten und
sicheren Verfahren entwickelt. Bestimmte Patienten
könnten inzwischen in Heidelberg sogar ambulant
behandelt werden. Bis zu 70 Prozent der Transplanta­
tionen führen heute zu einer langfristigen Zurück­
drängung (Remission) der Krankheit, je nach Art und
Ausprägung des Blutkrebses. „Dieser Fortschritt konnte
nur erzielt werden, weil im gemeinsamen Kampf gegen
den Krebs viele Patienten dazu bereit waren, trotz
potentiell lebensbedrohlicher Nebenwirkungen an Trans­
plantationsstudien teilzunehmen. Ich habe große Hoch­
achtung vor diesen Menschen“, sagt Professor Dr.
Anthony Ho, der seit 1998 die Abteilung für Hämatolo­
gie, Onkologie und Rheumatologie des Klinikums leitet.
Nach dreißig Jahren
Expertise ein sicheres
Verfahren – heute
können bestimmte
Patienten sogar
ambulant mit
Stammzellen
behandelt werden, wie
hier von Dr. Patrick
Wuchter.