Seite 18-19 - KlinikTicker 03

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Titelthema
Titelthema
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Was sagt der Klinikumsvorstand zur
Mitarbeiterbefragung?
DIE POSITION DES VORSTANDS ZU DEN ERGEBNISSEN
Was war positiv?
DieMitarbeiterinnen undMitarbeiter haben eine starke
Eigenmotivation, die gekoppelt mit demGefühl des Stol­
zes auf die gemeinsame Leistung zu guten Arbeitsergeb­
nissen führt. Außerdemzeichnet sichdasKlinikumdurch
eine faire Behandlung aus – unabhängig von Alter, Nati­
onalität, ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller
Orientierung oder Behinderung (Diskriminierungsfrei­
heit). Geschätzt werden außerdem die körperliche
Sicherheit, die Möglichkeit zu eigenständigemArbeiten
sowie die Arbeit imTeam.
Führungskultur
Mit Beschluss vom Februar 2014 wurde ein neues Kon­
zept des Führungskräftetrainings auf denWeg gebracht.
Auf Basis des bestehenden Führungskräftezyklus und
unter Berücksichtigung der Rückmeldungen aus dem
sogenannten „Oberarzt Crash Kurs“, wurden die The­
men innerhalb des Führungskräftezyklus neu struktu­
riert und vertieft. Der Zyklus wird aus Basis- und
Wahlmodulen bestehen, die von allen zukünftigen Füh­
rungskräften verpf lichtend besucht werden müssen.
Zusätzlich wird für die obere Führungsebene und erfah­
rene Führungskräfte ein Exzellence-Management-Pro­
gramm angeboten, in dem Themen vertieft behandelt
werden. Der Vorstand legt dabei großen Wert auf eine
interprofessionelle Zusammensetzung der Teilnehmer,
um die Kommunikation unter den Berufsgruppen zu
verbessern.
Personalressourcen/Arbeitszeit in der Pflege
Dem Vorstand ist bewusst, dass die Anforderungen an
die Pflege sich sowohl qualitativ als auch quantitativ in
den vergangenen Jahren erheblich verändert haben.
Dennoch weist er daraufhin, dass die Bemessungs­
grundlagen, auf Basis derer die Berechnung von Personal­
ressourcen und Besetzungsstärken erfolgt, sachgerecht
sind. Er empfiehlt dennoch, besonders bei Dauerausfäl­
len wegen Krankheit, Elternzeit etc. jenseits budgetärer
Erwägungen schneller für Ersatz zu sorgen. Eine Reduzie­
rung der belegbaren Betten aufgrund von Personaleng­
pässen ist allerdings nicht möglich, da dies zu Erlös-
ausfällen und damit zu einer weiteren Verschärfung der
wirtschaftlichen Lage führt.
Was war negativ?
Als verbesserungswürdige Themenwurden dieUnterstüt­
zung durch Vorgesetzte, Anerkennung und Wertschät­
zung, Arbeitsbelastung sowie die bereichsübergreifende
und interprofessionelle Zusammenarbeit definiert. Über
alle Berufsgruppen hinweg stellen sowohl „Führungs­
kultur“ als auch „Anerkennung/Wertschätzung“ die
Hauptthemen dar. Bei den Ärzten und Wissenschaft­
lern kommt im unmittelbaren Anschluss daran das
Thema Arbeitszeitmanagement und Verpflegung. Auch
die Befristung von Arbeitsverträgen und das Entgelt­
system besonders im nichtklinischen Bereich wurden
genannt. Im Pflegebereich wurde die Erhöhung der Per­
sonalressourcen angesprochen.
Lob undWertschätzung
Lob und vor allemWertschätzung als Anerkennung von
Leistung und Wahrnehmung von Menschen sind nicht
nur anerkannte Führungsinstrumente, sondern gehören
zu einem zivilisierten Umgang imAlltag. Daher geht der
Klinikumsvorstand davon aus, dass im Sinne des Leit­
bildes der Arbeitsalltag durch respektvolles Miteinan­
der geprägt ist. Dies schließt ausdrückliches Lob ebenso
ein wie sachliche, konstruktive Kritik. Diffamierungen
und Verhaltensweisen, die die Beschäftigten als Men­
schen herabwürdigen, haben keinen Platz.
Arbeitszeit im ärztlichen Dienst
Der Klinikumsvorstand erkennt an, dass die Arbeits­
zeitgestaltung in einem Universitätsklinikum unter
Berücksichtigung von Forschung, Lehre und Kranken­
versorgung eine besondere Herausforderung darstellt.
Um hier größere Transparenz und Verlässlichkeit zu
schaffen, wird derzeit das Personalplanungssystem
„PEP“ eingeführt. Damit ist ein Instrument auf denWeg
gebracht worden, das eine genauere Dienstplanung
zulässt, ohne die notwendige Flexibilität vor Ort allzu
sehr einzuschränken.
Entgelt, besonders imwissenschaftlichen Bereich
Der Klinikumsvorstand teilt die Auffassung, dass die
zum Teil sehr unterschiedliche Bezahlung von klinisch
tätigen Ärzten und nicht klinisch tätigen Wissenschaft­
lern zuVerwerfungen führt. Dieswird besonders deutlich,
wenn approbierte Ärzte überwiegend mit wissenschaft­
lichenAufgaben betraut sind; hier entsteht imEinzelfall
eine erhebliche Schieflage. Unter Berücksichtigung der
finanziellen Machbarkeit sollten hier die Tarifparteien
eine Lösung finden.
Befristung von Arbeitsverträgen bei Ärzten
Grundsätzlich sind befristete Arbeitsverträge in der Uni­
versitätsmedizin unverzichtbar. Dies gilt insbesondere
für den Drittmittelbereich. Der Vorstand hat allerdings
bereits im Jahr 2005 entschieden, dass es im Assistenz­
arztbereich während der Fachweiterbildung lediglich
zwei Verträge (der erste Vertrag über zwei Jahre, der
zweite Vertrag für die Restlaufzeit) geben soll. Auch
danach sollten die Laufzeiten der einzelnen Verträge so
lang wie möglich sein. Ausnahmen sollten lediglich in
Einzelfällen erfolgen. Der Vorstand wird auf diesen
Beschluss erneut hinweisen.
Mitarbeiterverpflegung
Der Wunsch nach hochwertigeren, frischeren und ab-
wechslungsreicheren Speisen ist nachvollziehbar; dies
ist jedoch mit erhöhten Aufwendungen verbunden, die
derzeit nicht getragenwerden können. Alternativ könnten
zu den üblichen Komponenten in den Casinos des Uni­
versitätsklinikums vermehrt „Sonderessen“ (z.B. Front
Cooking) zu etwas höheren Preisen angeboten werden.