Jahresbericht 2012
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Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT)
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Seite 22 und 23
Geschichte der Strahlentherapie mit Ionen in Deutschland
1992 1993 1994
1996
1998 1999
20
1990
Am GSI Helmholtz-Zentrum für
Schwerionenforschung in
Darmstadt experimentieren
Wissenschaftler mit einem
Synchrotron-Teilchenbeschleu-
niger, der für eine Therapie
maßgeschneidert ist. Dort
beschäftigt man sich bereits
seit den siebziger Jahren mit
Grundlagenforschung
in der Ionenstrahltherapie.
1991
Das Rasterscanverfahren
wird erstmals am GSI-Zentrum
erprobt. Dabei werden die
Ionen so gesteuert, dass
selbst winzige Tumoren milli-
metergenau Punkt für Punkt
bestrahlt werden können.
1995
Wissenschaftler der GSI und
des DKFZ entwickeln erstmals
eine Software zur biologisch
basierten Bestrahlungspla-
nung. Für jeden Punkt des
Tumors wird dazu die physika-
lische Dosis, die der Ionen-
strahl abgeben muss, sowie
die effektive biologische
Wirkung, die er dort erreicht,
berechnet.
1997
Unter Leitung von Jürgen
Debus und Thomas Haberer
werden in Europa erstmals
Patienten mit Ionenstrahlen
behandelt. Die Therapie-
methode funktioniert: Über
400 Patienten mit Knochen-
tumoren der Schädelbasis und
50 Patienten mit Speichel-
drüsenkrebs werden am
Darmstädter Teilchen-
beschleuniger erfolgreich mit
Schwerionen bestrahlt.
2000
Eine Machbarkeitsstudie der
GSI gibt grünes Licht für
eine Heidelberger Schwer-
ionentherapieanlage. Ein Jahr
später genehmigt auch
der Wissenschaftsrat die
Förderung des Projektes.