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Ohne das Pflaster auf ihrer Wange und der Sonde in der Nase würde man es
nicht für möglich halten, dass die kleine Rebekka erst vor zwei Wochen eine
neue Niere erhalten hat. Das 22 Monate alte Mädchen läuft über den Flur in
der Kinderklinik, stürzt sich auf ein Dreirad, lacht und juchzt mit Ärzten und
Schwestern. Der Tag im März 2011, an dem Rebekkas Vater seiner Tochter eine
neue Niere und damit ein neues Leben spendete, war auch für das Transplan-
tationszentrum des Klinikums ein besonderer Tag. Die Heidelberger Ärzte
hatten zum 500. mal einem Kind oder Jugendlichen eine Niere übertragen.
Nicht die Niere, sondern Leber und Pankreas sind die Schwerpunkte von Dr.
Katrin Hoffmann, seit 2005 in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Trans-
plantationschirurgie. Für sie ist ‚ihr’ Fachgebiet ein Traumjob: „Die Kombina-
tion zwischen der praktischen Arbeit im OP-Saal und dem Erlebnis, Patienten
erfolgreich zu helfen, fasziniert mich“, erzählt die Medizinerin. Außerdem sei
die Chirurgie „Teamwork pur – mit der Pflege, der Anästhesie oder den benach-
barten Fächern in der Inneren Medizin.“ An der Transplantationschirurgie reizt
die bereits mehrfach ausgezeichnete Nachwuchsärztin die Tatsache, dass man
entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität des Patienten beiträgt.
„Außerdem erfordert gerade die Transplantationschirurgie einen Behand-
lungsansatz, der den ganzen Patienten im Blick hat und der nur gemeinsammit
den anderen Fachdisziplinen gelingen kann.“
Katrin Hoffmanns Schwerpunkt sind
maligne Lebererkrankungen
Derzeit durchläuft die Fachärztin für Chirurgie das Olympia-Morata Habili-
tationsstipendium der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, mit der ihre
wissenschaftliche Arbeit – tumorale Resistenzmechanismen bei malignen
Lebererkrankungen – gefördert wird. Auch von anderen Förderprogrammen
hat Dr. Katrin Hoffmann schon profitiert: Von 2008 bis 2010 nahm sie am
Young Investigator Award der Medizinischen Fakultät teil, mit dem Nach-
wuchswissenschaftler unterstützt werden. Und 2009 verschaffte ihr das
Manfred-Lautenschläger-Stipendium der Stiftung Chirurgie einen Auslands-
aufenthalt an der University of Kyoto in Japan, wo sie u.a. die Technik der
Leberlebendtransplantation kennenlernte.
Transplantationsmedizin
in Heidelberg
Die Transplantation von Organen hat
in Heidelberg eine lange Geschichte.
Schon 1967 wurde hier die erste Niere
transplantiert. Heute ist das Klinikum
eines der größten Transplantations-
zentren in Deutschland.
Niere
Transplantationen 2011: 152
Erste durchgeführte
Transplantation (Tx): 1967
Anzahl seither durchgeführter Tx: 2.152
Anzahl Personen auf Warteliste: 423
Leber
Transplantationen 2011: 101
Erste durchgeführte Tx: 1987
Anzahl seither durchgeführter Tx: 1.359
Anzahl Personen auf Warteliste: 389
Pankreas
Transplantationen 2011: 8
Erste durchgeführte Tx: 1992
Anzahl seither durchgeführter Tx: 73
Anzahl Personen auf Warteliste: 32
Herz
Transplantationen 2011: 21
Erste durchgeführte Tx: 1989
Anzahl seither durchgeführter Tx: 527
Anzahl Personen auf Warteliste: 61
Stand Januar 2011
„Transplantationsmedizin
ist Teamwork pur“