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Die Tarifsituation differenziert sich wie folgt:
> TV-UK:
Der Entgeltabschluss aus dem Jahr
2010 hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2012.
Der Tarifvertrag ist von der Gewerkschaft Ver.di
mittlerweile gekündigt und wird im Frühjahr
2012 verhandelt. Parallel führen die Univer-
sitätsklinika Tarifverhandlungen über einen
Zukunftspakt (Schwerpunkte: Vereinbarkeit
von Familie und Beruf, altersbedingte
Leistungsänderung, gleitender Übergang in
den Ruhestand) sowie über eine neue Entgelt-
ordnung. Seit 1. Januar 2011 gelten die Tarif-
verträge auch für Mitarbeiter der ehemaligen
Stiftung Orthopädie.
> TV-Ärzte:
Der Entgelttarifvertrag für alle
approbierten Ärzte, die überwiegend in der
Krankenversorgung tätig sind, ist 2011 neu
verhandelt worden. In der Tarifrunde, die erst
kurz vor Aufnahme eines unbefristeten Ar-
beitskampfes zu einer Einigung führte, wurde
eine Entgeltsteigerung zum 1. November 2011
in Höhe von 3,6 Prozent verhandelt. Es wurde
außerdem für die Monate Juli bis Oktober 2011
eine Einmalzahlung in Höhe von 350 Euro/je
Vollkraft, eine zusätzliche Berufserfahrungs-
stufe in der Entgeltgruppe 2 sowie eine
Erhöhung der Nachtzuschläge auf 20 Prozent
des Stundenentgelts vereinbart. Der Entgelt-
tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 28.
Februar 2013.
> TV-Land:
Nach dem Tarifabschluss vom
10. März 2011 erhalten die Beschäftigten im
Tarifbereich Land 2011 eine Einmalzahlung
von 360 Euro/je Vollkraft, ab 1. April 2011 eine
Entgeltsteigerung um 1,5 Prozent und ab
1. Januar 2012 weitere 1,9 Prozent. Der aktuelle
Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum
31. Dezember 2012. Im Bereich des TV-Land ist
außerdem zum 1. Januar 2012 eine neue Ein-
gruppierungs- und Entgeltordnung in Kraft
getreten.
Finanzsituation und Wirtschaftsplan
Die stationäre und ambulante Vergütung wird
2012 durch das GKV-Finanzierungsgesetz (GKV-
FinG) noch mehr begrenzt, d.h. die Schere Tarif/
Veränderungsrate geht weiter auf. Somit ist auf
der Einnahmenseite einzig das Erzielen von
Deckungsbeiträgen aus Fixkostendegression
ein signifikanter Kostendecker.
Wesentliche Einflussfaktoren bzw. finanzielle
Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsführung
im Jahr 2012 sind:
>
Erwartete Personalkostensteigerungen von
4,7 Prozent bedingt durch Tarifverträge, Voll-
kräfteanstieg und Stufenwirkungen in 2012,
>
stark begrenzte Entwicklung des Landesbasis-
fallwertes bei gegebener Veränderungsrate
von 1,48 Prozent für die Erträge aus der
Krankenversorgung,
>
Ertragsverluste durch eine ab 2012 nur antei-
lige Finanzierung des Pflegeförderprogramms,
>
Steigerungen bei den Sachkosten und Energie-
kosten um 1,7 Prozent
Die bisher erfolgreiche Wachstumsstrategie des
Klinikums in der Maximalversorgung wird weiter
fortgesetzt. Jedoch sind bei stationären Behand-
lungen generelle Wachstumsgrenzen erkennbar.
Hier gilt es, differenziert Wachstumspotenziale
auszuschöpfen und die Erlöse bei ausländischen
Patienten mindestens zu konsolidieren. Auslas-
tungen neu geschaffener Ressourcen sind zu
optimieren.
Weitere wesentliche Entwicklungen für 2012
>
Inbetriebnahme der Gantry im Heidelberger
Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) Ende 2012,
>
Bezug des neuen Institutsgebäudes der
Pathologie im zweiten Quartal 2012,
>
weiterer Ausbau der Kooperation und Vernet-
zung mit den Kooperationspartnern in der
Krankenversorgung und den Partnern auf dem
Campus Heidelberg,
>
Maßnahmen zu Prozessverbesserungen,
Effizienzsteigerungen und Kostensenkung.
Ausblick auf 2012
Tarifsituation