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Das HeiCuMed der Zukunft
Zehn Jahre nach der Einführung von HeiCuMed
Klinik und acht Jahre nach der Einführung von
HeiCuMed Vorklinik war 2011 die Weiterentwick-
lung des Curriculums ein zentrales Thema der
Medizinischen Fakultät. Die vom Studiendekan
einberufene Kommission zur Weiterentwicklung
von HeiCuMed hat Leitideen entwickelt und ein
konkretes weiteres Vorgehen für das Jahr 2012
festgelegt.
Hauptziele für das HeiCuMed der Zukunft sind die
Weiterentwicklung der Interdisziplinarität und die
Schaffung von mehr Freiraum für die Studieren-
den. Die Weiterentwicklung von HeiCuMed berück-
sichtigt die in Evaluationen und Studierendenum-
fragen erfassten Kritikpunkte und Wünsche, u.a.
HeiMI (Heidelberger Fragebogen zu Motivation
und Interesse im Studium). Die Studie zeigt: Die
Heidelberger Studierenden sind sehr motiviert
und zufrieden mit den Studienbedingungen, die
Zufriedenheit sinkt jedoch mit zunehmender
Studiendauer. Kritisch wird die hohe Anwesen-
heitspflicht gesehen, die zu einer Wahrnehmung
des Curriculums als verschult und wenig selbst-
bestimmt führt.
Mehrere Projekte zu Verbesserung der Lehre wur-
den bereits 2011 angestoßen bzw. verwirklicht,
u.a. eine Qualitätsverbesserung durch Einfüh-
rung einer fächerübergreifenden und damit vali-
deren Prüfung in den Fächern Arbeits-, Rechts-,
Sozial- und Arbeitsmedizin. Das vorklinische
Hospitationsprogramm wurde durch Tutorien zum
Erlernen erster klinischer Kompetenzen sowie um
eine formative OSCE-Prüfung zu Untersuchungs-
techniken ergänzt (AaL-plus). Problematisch für
die Durchführung der Lehre bleibt die räumliche
Situation bei wachsenden oder schwankenden
Studierendenzahlen.
Ein Schwerpunkt im Studiendekanat ist weiterhin
die individuelle Studienberatung. Hochschulorts-
wechsler, Fachwechsler, Studierende in schwie-
rigen persönlichen Situationen sowie Studieren-
de mit Fragen zum Auslandsstudium erarbeiten
gemeinsam mit dem Fachstudienberater einen an
die jeweiligen Bedürfnisse und Erfordernisse
angepassten Studienplan. Ergänzt wird der in-
dividuelle Kontakt durch zentrale Informations-
veranstaltungen sowie Merkblätter und Informa-
tionen im Intra- und Internet.
2011 hat das Studiendekanat außerdem einen
Leitfaden zur Kursdurchführung und Prüfungen
entwickelt.
Entwicklungen des Lehrprofils in der
Zahnmedizin: HeiCuDent
Das Reformcurriculum HeiCuDent wurde bislang
von drei Jahrgängen komplett durchlaufen. Es
leistet der neuen Approbationsordnung bereits
Genüge und orientiert sich an den gewachsenen
Anforderungen an die moderne Zahnarztpraxis,
z.B. durch den demographischen Wandel, die
ihre Fächer stärker vernetzt und die zahntech-
nische Ausbildung auf die klinischen Erforder-
nisse fokussiert. HeiCuDent enthält viele vorkli-
nische Elemente, die sich bei HeiCuMed bewährt
haben.
Die Qualität der Vorbereitung auf die Patienten-
behandlung wurde durch neu installierte multi-
mediale Simulationseinheiten deutlich gestei-
gert. Im klinischen Studienabschnitt wurde der
interdisziplinäre Aspekt mittels fächerübergrei-
fender Behandlungskurse gestärkt sowie der
Patient in den Mittelpunkt der Behandlung ge-
stellt. Neu konzipierte Veranstaltungen zur
fächerübergreifenden Diagnostik und Therapie-
planung sowie die Erweiterung des operativen
Simulationskurses am Tierphantom – mit der
Integration von implantologischen und prä-
prothetischen OP-Techniken zu den bereits
etablierten parodontal-chirurgischen Maßnah-
men – wurden von den Studierenden hervor-
ragend angenommen.
Analog zu HeiCuMed setzt auch HeiCuDent
verstärkt auf moderne Lehrmethoden und das
Prinzip „Train the Trainer“. Um ihre didaktischen
Fähigkeiten zu verbessern, nehmen die Heidel-
berger Dozenten seit Jahren regelmäßig an
Trainingskursen teil. Außerdem haben mehrere
Kolleginnen und Kollegen das Zertifikat „Hoch-
schullehrer Baden-Württemberg“ erworben.
Derzeit absolvieren zwei Mitarbeiterinnen aus
der Zahnmedizin den Studiengang „Master of
Medical Education“.
Lehre