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Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit den Lehrerkollegien realisiert, die zunächst teilweise skeptisch reagierten, weil manche Lehrer vermu-teten, es stelle nur eine weitere, von der Schullei-tung verordnete Arbeitsbelastung dar. Auch die skeptischen Lehrer wurden im Laufe des Projektes immer aufgeschlossener, wissbegieriger und enga-gierter, wenn es darum ging, gemeinsam mit dem Heidelberger Team längst fällige Weichenstellungen in Richtung gesunder Ernährung vorzunehmen. So wurde etwa sorgfältig ein neuer Caterer für die Schul-verpfegung gesucht, für den gesundes und leckeres Essen für Kinder keinen Widerspruch darstellt, oder eine Verbesserung des Angebots im hausmeister-lich geleiteten Schulkiosk in Angriff genommen. In den ausgewählten Grundschulen wurde zunächst die Häufgkeit des Vorkommens von Übergewicht unter Erst- und Zweitklässlern festgestellt. Sie lag

bei 14,4 Prozent. Es konnte dann nachgewiesen werden, dass ein allgemeines, klassenweise durch-geführtes Präventionsprogramm, welches Bewegung und Ernährung für die Kinder kombiniert mit Eltern-abenden enthielt, die Progression der Gewichtszu-nahme bei übergewichtigen Erst- und Zweitklässlern unterbrechen kann. Die meisten Lehrerkollegien und Eltern sahen vor der Programmteilnahme an ihrer Schule keinen Bedarf und stellten uns keine guten Ergebnisse in Aussicht. Dass wir in den meisten Schulen Übergewichtsprävalenzen feststellten, die bis zum Dreifachen über den Referenzwerten des Landes (rund zehn Prozent) lagen, wider-legte diese Einschätzung eindrucksvoll. In der Studie konnte erstmals gezeigt werden, dass wir mit einem freiwilligen Schulprogramm gefährdete Kinder erreichen können und dass ein schulbasier-tes Präventionsprogramm zu einer anhaltenden

Verminderung des Risikos für die Entwicklung von kindlicher Adipositas führt. Das Programm ist so strukturiert, dass es ohne größeren Aufwand an Grundschulen etabliert werden kann. Die von uns erhobenen epidemiologischen Daten unterstrei-chen zudem erneut die dringende Notwendigkeit von Präventionsprogrammen an Grundschulen.

In einer weiteren Projektphase adaptierten wir das Programm „Gesund in die Zukunft“ für den Einsatz an Förderschulen. Für Förderschulen existieren bislang praktisch keine Programme zur Adipositaspräventi-on. Die in der vorliegenden Studie erhobenen Daten zeigen aber, dass in diesem Bereich ein besonders großer Bedarf besteht. Das weiterentwickelte Programm „Gesund in die Zukunft_plus“ konnte dann erfolg-reich an einer Förderschule getestet werden. Alle Kinder waren, obwohl zum Teil sehr eingeschränkt in

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