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Jahresbericht 2010 – 2011
8.4.5 Transplantationschirurgie
Leitung:
Prof. Dr. P. Schemmer, MBA
Stellvertreter:
Prof. Dr. J. Weitz, MSc
Prof. Dr. J. Werner, MBA
Die Sektion Transplantationschirurgie in der Klinik für
Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
wurde von Prof. Schemmer seit Anfang 2011 zunächst
kommissarisch und schließlich seit Juni 2011 als Sek-
tionsleiter geführ t. Wie bei der Leberchirurgie konnte
zusammen mit einem optimal abgestimmten anästhesio-
logischen Management eine weitere Optimierung der chi-
rurgischen Technik bei den Lebertransplantationen erzielt
werden, wodurch eine deutliche Verkürzung der Operati-
onszeit und eine Verminderung des Transfusionsbedarfs
erreicht wurde. Die enge Kooperation mit der Inneren Me-
dizin IV, Abteilung für Gastroenterologie, Infektionskrank-
heiten, Vergiftungen der Medizinischen Universitätsklinik
und Poliklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. W.
Stremmel) und der Inneren Medizin II, Abteilung für Gas-
troenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medi-
zinischen Universitätsklinik Freiburg (Ärztlicher Direktor:
Prof. Dr. Dr. h.c. H. E. Blum, Leiter des Leberzentrums Prof.
Dr. R. Thimme), der II. Medizinischen Klinik, Gastroente-
rologie der Universitätsmedizin Mannheim (Ärztlicher Di-
rektor: Prof. Dr. M. Ebert) und der Klinik für Innere Medizin
I, Universitätsklinikum Ulm (Komm. Ärztlicher Direktor:
Prof. Dr. G. von Wichert) hat zu einer erheblichen Zunah-
me der auf eine Lebertransplantation wartenden Patienten
geführt. Diese Patienten werden in interdisziplinär chirur-
gisch / internistisch geführten Sprechstunden betreut.
Heidelberg ist mit tlerweile in Süddeutschland das
größte Lebertransplantationszentrum. National gehört
es mit konstant um die 100 Leber transplantationen
jährlich zu den 3 größten Zentren in Deutschland.
In den letzten Jahren kann eine kontinuierliche Stei-
gerung der pro Jahr bei uns durchgeführ ten Nieren-
transplantationen verzeichnet werden. Innerhalb von
Deutschland werden in Heidelberg die meisten Nie-
renlebendspenden durchgeführ t. Seit 2006 ist die
laparoskopische Spendernephrektomie bei Nierenle-
bendspenden etabliert und gehört mittlerweile eben-
falls zum Standard. Die Chance, mit einer funktionie-
renden Niere nach Hause zu gehen, beträgt für den
Empfänger eines Verstorbenen-Spender-Organs mehr
als 95% und für den Empfänger eines Organs eines Le-
bendspenders sogar 98%.
Die Indikationsstellung und präoperative Betreuung zur
NTPL erfolgt in enger Kooperation mit der der Abteilung
für Endokrinologie und Stof fwechsel zugehörenden
Sektion für Nephrologie der Medizinischen Universi-
tätsklinik und Poliklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor:
Prof. Dr. P. Nawroth) sowie dem Rehazentrum für Chro-
nisch Nierenkranke (Prof. Dr. M. Zeier). Dies gilt auch
für die kombinierte Nieren- / Pankreastransplantation.
Die nachfolgenden Graf iken geben einen Überblick
Transplantationsfrequenz der Leber- Nieren-, und über
die Pankreastransplantationen insbesondere unter
dem Aspekt der zunehmenden Lebendspenden. Die
Indikationstellung, prä- und postoperative Betreuung
der pädiatrischen Patienten erfolgt durch unsere Kol-
legen der Pädiatrie (Prof. Dr. G.F. Hoffmann, Prof. Dr.
B. Tönshoff, Prof. Dr. C. Schmitt, Prof. Dr. F. Schäfer).
Durch die Intensive Zusammenarbeit konnten sowohl
die Qualität der Nieren- und Leber transplantationen
beträchtlich gesteigert werden, wozu nicht zuletzt die
Lebendspenden beitragen. Siehe auch S. 26, 27, 55-57.
Lebertransplantationen
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Gesamt
89
121
91
97
97
101
Kadaverspende
84(93%)
114 (93%)
87 (96%)
91 (94%)
87 (89,69%)
96 (95,05%)
Domino-Transplantation
2 (2%)
2 (2%)
0 (0%)
1 (1%)
0 (0%)
0 (0%)
Lebendspende
5 (5%)
7 (5%)
4 (4%)
6 (6%)
10 (10,31%)
5 (4,95%)
Split-Transplantation
6 (7%)
14 (12%)
9 (10%)
5 (5%)
13 (13,4%)
4 (3,96%)
Re-Transplantationen
14 (16%)
18 (15%)
19 (21%)
22 (23%)
17 (17,53%)
19 (18,81%)