Seite 135 - Jahresbericht 2010-2011 Chirurgische Klinik

Basic HTML-Version

135
Jahresbericht 2010 – 2011
Im Zentrum der Studierendenausbildung im PJ an der
Chirurgischen Klinik steht der Patient vom Zeitpunkt
seiner Aufnahme bis zu seiner Entlassung über alle
Phasen seines Aufenthaltes: die Indikationsstellung,
die Vorbereitung zur Operation, die Operation selbst,
in die Studierende als Assistenz integrier t werden,
die postoperative Betreuung, auch die psychischen
Belange besonders unserer onkologischen Patienten,
die Planung der Rehabilitation und die Nachsorge nach
Entlassung. Kommunikative Kompetenzen in schwie-
rigen Situationen, wie wir sie durch den Schwerpunkt
Onkologie täglich erleben, aber auch die Erarbeitung
prinzipieller Vorgehensweisen bei wichtigen und häu-
figen Krankheitsbildern der Allgemeinchirurgie auf dem
Niveau, wie es jeder niedergelassene Allgemeinarzt für
die Patientenbetreuung benötigt, werden besonders
betont. Die Komplexität dieser im Stationsalltag zu
bewältigenden Aufgaben, wird im Visitentraining be-
handelt. Die PJ-Studierenden absolvieren während des
Tertials mehrfach Visiten unter Supervision und erhal-
ten hierzu gezieltes Feedback. Zusätzlich sammeln sie
Erfahrung in der Stationsarbeit durch die Betreuung
eigener Patienten auf Station.
Die Pluspunkte unseres Curriculums
·· Selbstständige Betreuung von Patienten auf den
Stationen von der Aufnahme bis zur Entlassung
·· Regelmäßiges Visitentraining zur Erleichterung des
zeitnahen Berufseinstieges
·· Rotationen in der ambulanten Patientenversorgung,
einschließlich Spezialsprechstunden, die die Brücke
zwischen den niedergelassenen Ärzten und der Kli-
nik herstellt
·· Kompetenzbasierte Ausbildungsgarantie praktischer
Fähigkeiten durch Logbuchführung
·· Regelmäßige fallbasierte interaktive Seminare aller
chirurgischer Fachdisziplinen
·· Praktischer Nachmittag
·· Üben von Anamnesetechniken und Aufklärungen an
Standardpatienten (Medi Kit)
·· Üben der Gesprächsführung in schwier igen Ge-
sprächssituationen an Standardpatienten
Die Qualität des Curriculums wird durch die kontinuier-
liche Evaluation und Selbsteinschätzung der Studieren-
den zu Beginn und am Ende des PJ- Tertials überprüft.
Einstieg ins PJ – leicht gemacht
Damit die PJ-Studierenden sich von Anfang an in der
Chirurgischen Klinik zurechtfinden, bieten wir zu Be-
ginn jedes PJ-Tertials Chirurgie einen Einführungstag
unter Integration des Pflegepersonals vor Ort an, der
wesentliche Organisationsabläufe einer chirurgischen
Klinik, manuelle Fertigkeiten, Verhaltensmaßregeln auf
chirurgischen Stationen und im OP sowie der Umgang
mit unmittelbar postoperativen Patienten ins Zentrum
stellt. An diesem Tag werden Basisfer tigkeiten unter
ärztlicher Anleitung wiederholt, Aufklärungssituati-
onen im Rollenspiel simuliert sowie mit einem Vertreter
der Pflege wesentliche Punkte zum Verhalten im Stati-
onsalltag, z.B. Verhalten bei multiresistenten Keimen,
etc., erarbeitet.
Ein vermehrtes Engagement in der Ausbildung der PJ-
Studierenden sehen wir als Möglichkeit, die Attrakti-
vität unseres Faches darzustellen und die zukünftigen
Ärzte zur ärztlichen Tätigkeit in einem hochinteres-
santen Fach wie der Chirurgie zu motivieren.