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189 Jahresbericht 2008 – 2009

Kabelbildung ruhender Endothelzellen. Darüber können Tspan8-Exosomen frühe Progenitorzel-len zur klonalen Expansion anzuregen und unter Zugabe weiterer Faktoren eine Differenzierung in Endothelzellen und Myofibroblasten ein¬leiten. Dies ist der erste Nachweis, dass Tetraspanine eine zentrale Rolle beim Aufbau von Exosomen und bei der Bindung von Exosomen an selek-tierte Zielzellen übernehmen. Die Kenntnis dieses neuen Pathways Exosomen-initiierter Endothel-zellaktivierung könnte den Weg ebnen für eine eff iziente und selektive Angiogeneseblockade. Die Möglichkeit zur ex vivo Expansion undifferen-zierter Endothelprogenitor¬zellen stellt eine erste Option für die rekonstruktive Medizin dar.

EpCAM und Tumorprogression: EpCAM ist ein Tumorstammzellmarker bei Pankreas- und Kolon-karzinomen. Wir hatten beobachtet, dass EpCAM mit dem tight junction Protein Claudin-7 intera-giert und untersuchten die Art dieser Interaktion und den Effekt auf EpCAM-mediierte Funktionen. Die beiden Moleküle gehen im Bereich der Trans-membrandomäne eine feste Bindung ein. Über die Transfektion von Tumorzellen mit (mutiertem) EpCAM und Claudin-7 konnten wir nachweisen, dass Claudin-7-assoziiertes EpCAM in Tetraspa-nin-reiche Membrandomänen rekrutiert wird, wo der Komplex Proliferation, Hochregulation anti-apoptotischer Proteine, Chemostatikaresistenz und Motilität unterstützt. Der EpCAM-Claudin-7 Komplex verstärkt Tumorigenität, beschleunigt Tumorwachstum, unterstützt Aszitesproduktion und Metastasierung in den Thymus. Wir gehen daher davon aus, dass nicht das panepitheliale EpCAM, sondern der EpCAM-Claudin-7 Komplex die epitheliale-mesenchymale Transformation und damit den Metastasierungsprozess unterstützt.

Allogene Knochenmarktransplantation und Tumo-rimmuntherapie

Die allogene Knochenmarktransplantation nach nicht-myeloablativer Konditionierung stellt ein möglicherweise noch kurative therapeutische Option bei inoperablen Patienten dar. Die milde Konditionierung erlaubt den Einsatz bei älteren Patienten und Patienten mit schlechtem Allge-meinzustand. Viele Patienten benötigen zusätz-lich eine Vakzinierung. Wir haben uns in den letz-ten Jahren insbesondere mit der Optimierung der Zeitachse der Rekonstitution, einschliesslich der T-Zellreifung befasst.

Die Wiederherstellung von Immunkompetenz nach hämatopoetischer Stammzellrekonstitution hängt essentiell von Progenitor-T-Zellreifung im Thymus ab, die durch die Thymusinvolution im Alter er-heblich beeinträchtigt ist. CD44 unterstützt die Einwanderung und Einbettung hämatopoetischer Stammzellen ins Knochenmark. Wir konnten nachweisen, dass die Standardisoform von CD44 (CD44s) auch die Einwanderung von Progenitor-T-Zellen in den Thymus nachhaltig unterstützt. CD44v6 unterstützt und beschleunigt die Reifung der eingewanderten Progenitorzellen im Thymus. Klinisch bedeutsam ist der Befund, dass die über CD44v6-unterstützte T-Zellreifung in der Tat eine Tumorvakzinierung allogen-rekonstituierter Tiere erlaubt, ohne dass schwerwiegende Graft-versus-Host-Reaktionen auftreten.

Wir optimieren zur Zeit Vakzinierungsprotokolle nach allogener Knochenmarkrekonstitution. Auf-bauend auf frühreren Arbeiten versuchen wir dies über den Transfer dendritischer Zellen, die durch eine DNS Vakzinierung mit einem Autoantigen unterstützt wird. Die Untersuchungen schliessen einee Kontrolle der bei Tumorvakzinierung häufig beobachteten Suppression über regulatorische T-Zellen und myeloide Suppressorzellen ein. Wir planen darüber hinaus einen therapeutischen Ansatz basierend auf einem bi-spezifischen An-tikörpern, der mit beiden Bindunsstellen an der Tumorzelle veranker t ist, wobei wir als einen Bindungspar tner anti-CD44 einsetzen werden, da CD44 auf einer Vielzahl von Tumorstammzel-len exprimier t wird. Erste Untersuchungen zum Wirkprinzip belegen, dass über die Bindung von anti-CD44 die Aktivierung einer CD44-assoziierten Phosphatase eingeleitet wird, die mitochondriale Depolarisierung unterstützt. Dieser neue Pathway einer über die Blockade von CD44 eingeleiteten Apoptose könnte den therapeutichen Effekt einer Antikörperbehandlung zur Elimination von Tu-morstammzellen deutlich stützen.

Im Kontext der Planung therapeutischer Interven-tion mit der Einbettung und dem Überleben von Tumorstammzellen haben wir erste Studien zur in vivo Selektion der Stammzellen der akuten mye-loischen Leukämie abgeschlossen. Eine entspre-chende Charakterisierung der Stammzellen des Kolon- und des Pankreaskarzinoms sind in Vorbe-reitung.

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