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88 Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie

7.1 Krankenhaus Sinsheim – Allgemeines

Am 01. Februar 2009 ist die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Krankenhauses Sinsheim eine besonders enge Kooperation mit der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg eingetreten. Diese bei-spielhafte Zusammenarbeit eines regionalen Grund- und Regelversorgers mit einem Zentrum hochschulmedizi-nischer Maximalversorgung hat sich als Erfolgsmodell für unsere Patienten, die beteiligten Kliniken und die niedergelassenen Zuweiser bereits mit dem Kranken-haus Salem/Heidelberg, erwiesen. Bis zum Januar 2009 waren die Patientenzahlen in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Sinsheim stark rückläufig und neben den betriebswirtschaftlichen Aus-wirkungen entwickelte sich auch eine Stimmung der Un-gewissheit und Sorge für viele Beschäftigte, da Aus- und Weiterbildung nicht mehr gewährleistet werden konnten, Arbeitsplätze in Gefahr schienen und somit auch die Exi-stenz des Krankenhauses auf dem Spiel stand.

In dieser Situation wandte sich die Betriebsleitung des Klinikums Sinsheim mit der Bitte um Unterstützung an das Universitätsklinikum Heidelberg. Zum 01.02.2009 übernahm Prof. Dr. M. W. Büchler, Direktor der Chirur-gischen Universitätsklinik Heidelberg und Chefarzt des Krankenhauses Salem, die Chefarztposition der Kli-nik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Kranken-hauses Sinsheim. Als ständiger Vertreter vor Ort wurde zunächst PD Dr. B. Schmied, ab 01. Juni 2009 Dr. Th. Si-mon mit der Funktion des stellvertretenden Chefarztes betraut. Fortan ergänzen zwei erfahren Fachärzte der Universitätsklinik als Oberärzte und zwei Assisten-zärzte in Weiterbildung das Team aus einem langjäh-rigen Oberarzt der Abteilung und vier Assistenzärzten. Diese Kooperation bietet den ärztlichen Mitarbeitern hervorragende Möglichkeiten ihre Aus- und Weiter-bildung zu gestalten. Durch die Expertise der univer-sitären Abteilung im Hintergrund können modernste Operationsverfahren und anspruchsvolle chirurgische Behandlungskonzepte von allen Mitarbeitern erlernt werden. Den fachärztlichen Rotanden der Universitäts-klinik bietet sich die wertvolle Gelegenheit bei Rege-leingriffen der chirurgischen Grundversorgung opera-tive Routine zu erlangen.

Durch das so verstärkte Team werden, abgesehen von der Organtransplantation, alle viszeralchirurgischen Notfall- und Elektiveingriffe durchgeführt. Schwer-punkte sind neben der Hernien-, Gallenblasen- und Schilddrüsenchirurgie die kolorektale und onkolo-gische Chirurgie sowie insbesondere die minimal inva-sive Chirurgie (MIC). Die MIC wird vor allem zur Versor-gung von Hernien und Gallenblasenerkrankungen aber

auch sehr umfänglich in der Darmchirurgie eingesetzt. In der Hernienchirurgie werden alle evidenzbasierten Techniken (Shouldice, Lichtenstein, TEP, TAPP, IPOM, PVP) eingesetzt. Auch modernste laparoskopische Ver-fahren wie die SILS-Cholecystektomie und die SILS-Ap-pendektomie werden nach kritischer Indikationsstel-lung routinemäßig durchgeführt. Es handelt sich dabei um Eingriffe mit nur einem kleinen Schnitt über den alle Instrumente eingeügt werden.

Die hervorragende Zusammenarbeit mit der Abteilung für Anaesthesiologie und Intensivmedizin unter Leitung von Chefärztin Frau Dr. C. Serf ermöglicht die Durch-führung komplexer Eingriffe der Leber-, Pankreas- und Ösophaguschirurgie. Dabei werden die geforderten Mindestmengen für Leber- und Pankreaseingriffe er-reicht. Es steht hierzu eine interdisziplinäre Intensiv-station mit 12 Betten, 5 Beatmungsplätzen sowie Hä-modialyse zur Verfügung.

Als akademisches Lehrkrankenhaus der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg hat das Klinikum Sinsheim besondere Verantwortung in der Ausbildung von Studenten und Studentinnen im Praktischen Jahr. Insbesondere in der Klinik für Allgemein- und Viszeral-chirurgie, wurde ein konsequentes Curriculum erarbei-tet, welches wöchentliche Fortbildungen und Lehrvisi-ten beinhaltet. Ein besonderes Augenmerk liegt in der aktiven und verantwortungsvollen Einbindung der jun-gen Kollegen in die Patientenversorgung. Im Rahmen von Rufdiensten können erste Erfahrungen bei der OP – Assistenz unter Anleitung erfahrener Oberärzte ge-sammelt werden. Den PJ‘lern kommt eine Ausbildungs-vergütung sowie freies Essen zu.

Ein weiterer akademischer Schwerpunkt liegt in der Durchführung klinischer Studien. Hierzu wurde, ähnlich wie am Krankenhaus Salem/Heidelberg, ein Studienzen-trum initiiert, an dem derzeit bereits drei multizentrische Studien (RCT) betreut werden. In Zukunft sollen auch ei-gene Studien durchgeführt werden.

Das Thema Patientensicherheit wird in unserer Abtei-lung sehr ernst genommen. Als eines von 25 Kranken-häusern bundesweit, nehmen wir an einem Pilotprojekt der WHO mit dem Namen ‚Action on Patient Safety High 5 S‘ teil. Dieses, vom BMG geförderte und durch das ÄZQ (Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin) und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) koordinierten Projekt, unterstützt die Implementierung von standardisierten Handlungsempfehlungen und Si-cherheitsmassnahmen zur Vermeidung sogenannter

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