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Wer sein Medizinstudium in Heidelberg absolviert, lernt auch die
Thoraxklinik kennen. Das Angebot der Klinik, die schon lange als
Akademisches Lehrkrankenhaus in die Medizinerausbildung ein-
gebunden ist, kommt bei den Studenten sehr gut an. Sie wissen
die individuelle Betreuung in kleinen Gruppen zu schätzen, kurze
Wege erleichtern die interdisziplinäre Ausbildung – und das alles
verbunden mit Hochleistungsmedizin der Spitzenklasse.
„Die Studenten kommen gerne zu
uns“ und „Um qualifizierten Nach-
wuchs brauchen wir uns keine Sorgen
zu machen“, erklären die Lehrkoordi-
natoren der Thoraxklinik. Gemeinsam
mit ihren Kollegen bieten sie den Medizinstudenten ein breites
Lehrspektrum an. Hier einige Beispiele:
Die Thoraxchirurgie und HeiCuMed: Von Anfang an dabei
Vor gut zehn Jahren startete das erfolgreiche Heidelberger Curri-
culum Medicinale HeiCuMed. Die Thoraxchirurgie war von An-
fang an als eigenständiges dreitägiges Modul dabei. Vorle-
sungen, Seminare, praktische Übungen und Unterricht am
Patientenbett sind anhand von Leitsymptomen problemorien-
tiert aufgebaut. „Die Studenten werden in Kleingruppen von er-
fahrenen Dozenten betreut“, erklärt Oberarzt Dr. Michael Klopp,
der HeiCuMed mit entwickelt hat und die Lehre an der Thoraxkli-
nik gemeinsam mit Professor Dr. Hans Hoffmann, Leitender
Oberarzt, maßgeblich organisiert. Unter Supervision selbst Hand
anlegen ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg. So lernen die Nach-
wuchsärzte z.B. an Thoraxtrainer-Puppen, wie man eine Tho-
raxdrainage einlegt. Spannende Fälle aus der Thoraxklinik wer-
den von Studenten regelmäßig für die klinisch-pathologischen
Konferenzen im Chirurgischen Block ausgewählt und eingehend
mit den Dozenten diskutiert.
Pneumologie als Teil des Praktischen Jahrs
Hier lernen die PJ-Studenten die gesamte Bandbreite der Pneu-
mologie kennen, von Diagnostik und Therapie der Atemwegser-
krankungen und infektiöser Lungenerkrankungen, z. B. Tuberku-
lose, bis hin zu speziellen Beatmungstechniken. „Dies ist
deutschlandweit ein ganz besonderes Angebot. Viele Studenten
wollen in diesen Bereich reinschnuppern“, freut sich PD Dr. Mi-
chael Kreuter. Gemeinsam mit PD Dr. Ralf Eberhardt ist er Lehrko-
ordinator des Bereichs Pneumologie und Beatmungsmedizin. In
einem mit der Süddeutschen Gesellschaft für Pneumologie
durchgeführten Wochenendkurs vermitteln die Pneumologen
der Thoraxklinik „Pneumologie zum Anfassen“ – z.B. wie eine
Bronchoskopie, eine Spiegelung der Atemwege, durchgeführt
wird oder wie sich eine Heimbeatmung anfühlt.
Neues Querschnittsfach Palliativmedizin
Seit etwa einem Jahr gehört in Heidelberg die Palliativmedizin zu
den Pflichtfächern im Medizinstudium. Dabei gilt es auch, Ängste
bei den Nachwuchsärzten abzubauen. Wie rede ich mit einem Pa-
tienten, der weiß, dass er sterben wird? Welche Möglichkeiten der
Schmerztherapie gibt es, wenn Heilung nicht mehr möglich ist?
„Erst nach einer ausführlichen Vorbereitung gehen wir mit den
Studenten zu den Patienten in die Palliativstation“, erklärt Dr.
Matthias Villalobos, Lehrkoordinator des Bereichs Onkologie der
Thoraxtumoren und Palliativmedizin. Dazu gehören z.B. auch spe-
zielle Kommunikationstrainings.
Interdisziplinäre Radiologie
Radiologe Professor Dr. Claus Peter Heußel lehrt an drei Standorten
sein Fach. So lernen seine Studenten in der Thoraxklinik, wie z.B.
ein Thoraxerguss ultraschallgesteuert punktiert wird und sich da-
durch die Atemnot des Patienten mildert. In der Arbeitsmedizin der
Voßstraße erfahren die Nachwuchsmediziner, wie Radiologen Pati-
entenmit einer berufsbedingten Staublungenerkrankung begutach-
ten. Und auf dem Neuenheimer Campus erklärt er in seinen Vorle-
sungen, wie Radiologen und Internisten zusammenarbeiten.
JB
Für exzellenten
Medizinernachwuchs
ist gesorgt
Studenten profitieren von individueller Betreuung in der Thoraxklinik
PJ-Student Rasmus Rivinius (rechts) beo-
bachtet, wie Assistenzärztin Dr. Julia
Hausmanns einen Ultraschall bei einem
Patienten durchführt. Links: Dr. Astrid
Schmähl, OÄ Radiologie.