Seite 30 - Klinikticker november Dezember

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DIE GANTRY IN BETRIEB
Inbetriebnahmezuschlags,
unabhängig
davon, ob an den Horizontalplätzen oder
am Gantry-Platz bestrahlt wird. Seit 2009
wurden rund 1.200 Patienten im HIT be-
handelt. Diese Vergütung gilt für die ge-
samte Phase der Inbetriebnahme, die
Ende 2013 abgeschlossen sein wird und ist
noch leicht defizitär. Für den folgenden
Vollbetrieb ab 2014 soll eine auf Kostenba-
sis liegende Vergütung mit den Kostenträ-
gern verhandelt werden.
Prof. Haberer:
Letztlich will das HIT keine
riesige Rendite erwirtschaften, aber es will
auch kein Defizit erzeugen. Dass vergleich-
bare Anlagen in Deutschland gestoppt
wurden, ist natürlich schade – für die Pati-
entenversorgung und die Wissenschaft.
Die Gründe hierfür liegen nicht in der Tech-
nologie. Schließlich könnte man mit meh-
reren Anlagen mehr Patienten behandeln
und auch mehr vergleichende Studien
durchführen.
Apropos Studien – welche Studien laufen
derzeit in Heidelberg?
Prof. Debus:
In klinischen Studien untersu-
chen wir die Wirksamkeit der Ionenstrahl-
therapie bei Tumoren wie Hirntumoren,
Prostata- oder Leberkrebs. Zusätzlich lau-
fen Forschungsprojekte, die sich mit der
Wechselwirkung der Bestrahlung mit
Schwerionen und Protonen auf unter-
schiedliche Zellen und Gewebe befassen.
Außerdem erforschen wir, welche der
Schwerionen – Kohlenstoff-, Sauerstoff-
oder Heliumionen – bei den einzelnen Tu-
morerkrankungen therapeutisch am wirk-
samsten sind.
Prof. Haberer:
Aktuell stellen wir eine
dritte Ionenquelle bereit und untersu-
chen beispielsweise, wie Zellkulturen re-
gieren, wenn man sie mit Helium- oder
„Ich bin sehr stolz auf das Erreichte,
zumal wir ja zusammen mit der Gesellschaft
für Schwerionenforschung in Darmstadt seit
den Neunziger Jahren das Projekt gemeinsam
entwickelt haben.“
Professor Dr. Thomas Haberer
>> Fortsetzung von Seite 27
>> Die Mitarbeiter
Im HIT arbeiten derzeit 70 Mitarbeiter in un-
terschiedlichsten Berufsgruppen – darunter
Physiker für die Beschleuniger- und Be-
strahlungstechnik, Medizinphysiker, Strah-
len- und Molekularbiologen, Informatiker,
Strahlentherapeuten,
Medizinisch-Tech-
nisch-Radiologische Assistentinnen sowie
Mitarbeiter im administrativen Bereich.
>> Derzeit bestrahlte
Tumoren
›› Chordome und Chondrosarkome
der Schädelbasis
›› Speicheldrüsenkarzinome (inkl.
den adenoidzystischen Karzinomen)
›› Chordome und Chondrosarkome
des Beckens
›› kindliche Tumoren
›› neuroonkologische Tumoren
›› Leberzellkarzinome
›› Inoperable Enddarmkrebsrezidive
›› Inoperable Knochensarkome
›› Prostatakrebs
>> Therapieanfragen
*
Per E-Mail:
strahlentherapie@med.uni-heidelberg.de
(
Per Telefon:
o6221 56 5445
Montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr
Per Post:
Radioonkologie & Strahlentherapie
Anfragenmanagement
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg