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Stationärer Aufenthalt

Fühlen Sie sich medizinisch und menschlich aufgehoben: Eine stationäre chirurgische Behandlung unterbricht den gewohnten Alltag von Ihnen und Ihrem Kind. Folgende Informationen helfen Ihnen, den Klinikaufenthalt Ihres Kindes bei uns gut vorzubereiten. 

Unser oberstes Ziel ist es, den stationären Aufenthalt Ihres Kindes so kurz wie möglich zu gestalten. Außerdem versuchen wir, Ihr Kind nach der Operation rasch wieder in einen normalen Tagesablauf einzubinden - mit einem behutsamen Training, einer qualitativ anspruchsvollen Pflege und einer wirksamen Schmerztherapie. Bei all diesen Aufgaben arbeiten Chirurgen, Narkose-Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Erzieher eng zusammen, weil wir davon überzeugt sind, so eine umfassende Therapie gewährleisten zu können. Zudem schaffen wir eine kindgerechte Atmosphäre, die der Heilung zugutekommt.

Vorbereitung

Was Ihr Kind in die Klinik mitbringen sollte

Bevor Sie sich auf den Weg in unsere Klinik machen, prüfen Sie am besten nochmals, ob Sie alles Wichtige eingepackt haben. Hier eine Checkliste der Dinge, die Sie dabei haben sollten. Und denken Sie bitte daran, dass der Krankenhausaufenthalt wesentlich erleichtert wird, wenn Ihr Kind seine Lieblingsspielsachen, Bilderbücher, Hörspielkassetten, die Schmusedecke oder das Kuscheltier mitnehmen darf.

Für die stationäre Behandlung sollte Ihr Kind dabei haben:

  • Alle Medikamente, die Ihr Kind einnimmt zur Abstimmung der weiteren Therapie und zur Vermeidung von Komplikationen
  • Papiere wie Versichertenkarte, Einweisungsschein, Allergiepass, Impfausweis, Endokarditispass, ärztliche Befunde, Untersuchungsergebnisse, Röntgenbilder
  • Wenig Gepäck: Packen Sie nur das Wichtigste ein wie Toilettenartikel (Zahnbürste, Zahncreme, Kamm, Bürste), Unterwäsche, Schlafanzug, Trainingsanzug, Hausschuhe.

Ganz wichtig: Bei stationären Aufnahmen rufen wir Sie am Vortag an, um Ihnen den Temin zu bestätigen. Sollte Ihr Kind einen Infekt haben oder geimpft worden sein, bitten wir Sie, uns dies mitzuteilen. Sollten Sie den Termin nicht wahrnehmen können oder verspätet sich Ihre Ankunft, bitten wir, uns anzurufen. Dies ist für unsere OP-Planung und somit auch für die anderen Patienten sehr wichtig! Bitte rufen Sie die Station am Vortag erst ab 17:00h an.

Ankunft

Die ersten Schritte in der Klinik

Wenn Sie am Tag der stationären Aufnahme die Kinderklinik im Neuenheimer Feld erreicht haben, bitten wir Sie, Ihr Kind zunächst in der stationären Patientenaufnahme im Eingangsbereich Erdgeschoss rechts nach dem Haupteingang anzumelden. Hierfür ist die Vorlage der Versichertenkarte und des Einweisungsscheines erforderlich. Häufig ist mit etwas Wartezeit zu rechnen, daher wäre es gut, wenn Sie dies in Ihrer zeitlichen Planung berücksichtigen. Sollten Sie den Termin nicht wahrnehmen können oder verspätet sich Ihre Ankunft, bitten wir, uns anzurufen. Dies ist für unsere OP-Planung und somit auch für die anderen Patienten sehr wichtig!

An der Patientenaufnahme erhalten Sie eine blaue Mappe, die Sie bitte mit auf die Station bringen. Unsere Kinderchirurgische Station finden Sie im Erdgeschoss zwischen Kinder- und Frauenklinik. Laufen Sie zunächst aus der Eingangshalle in das Hauptgebäude der Kinderklinik. Im Wartebreich Ambulanz laufen Sie 2 malig nach rechts Richtung Kinderradiologie und Kinderchirurgie. Folgen Sie dem Flur bis linker Hand die Kinderchirurgische Station erreicht wird. Bitte melden Sie sich nun im Stationsstützpunkt bei einer/m Kinderkrankenpfleger/Inn, damit wir wissen, dass Sie da sind und wir Sie in Empfang nehmen können.

Rooming-in

Die stationäre Aufnahme mit Mutter oder Vater

Unsere Klinik hat die Möglichkeit, Kinder mit einem Elternteil mit aufzunehmen. Dieses Rooming-in ist für Kinder gedacht, bei denen eine Mitaufnahme eines Elternteils aus medizinischen Gründen angezeigt ist, z.B. stillende Mütter oder wenn der Patient im Vorschulalter ist. Auch soziale Gründe werden berücksichtigt. Wir entscheiden in jedem Einzelfall, ob solche Gründe vorliegen. Die Kosten der Mitaufnahme eines Elternteils werden von der Krankenkasse übernommen.

Werden die oben genannten Kriterien nicht erfüllt, müssen Sie für die Kosten der Mitaufnahme selbst aufkommen. Generell gilt, dass eine Mitaufnahme auf Wunsch und ohne medizinische Indikation nur dann möglich ist, wenn es die aktuelle Bettenbelegung zulässt.

Was vor der Operation passiert

Die Aufnahmeformalitäten sind erledigt. Sie haben die Kinderstation und Ihr Zimmer kennen gelernt. Jetzt stehen noch Untersuchungen und Gespräche mit verschiedenen Ärzten an, die alle der Vorbereitung Ihrer Operation dienen. Ihr Kind wird nun vom Stationsarzt untersucht und Sie werden über die geplante Maßnahme aufgeklärt, falls dies nicht schon im Vorfeld geschehen ist.

Spezialuntersuchungen

Je nach Art und Größe der Operation führen wir am Aufnahmetag weitere Untersuchungen durch. Der Zweck: Sie weisen auf eventuelle Risiken bei der Operation hin und liefern notwendige Informationen für die exakte Planung des chirurgischen Eingriffs. Sollte eine größere Anzahl von Untersuchungen anstehen, verteilen wir sie auf mehrere Tage.

Gespräche mit Ärzten

Der Stationsarzt, der Oberarzt und der Operateur informieren Sie und Ihr Kind über die geplante Operation, deren Risiken und die weitere Behandlung nach der Operation. Fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas unklar ist oder Sie etwas nicht verstanden haben. Der Stationsarzt fasst das Besprochene in einem kurzen Bericht zusammen. Diese "Einverständniserklärung zur Operation" müssen Sie anschließend für Ihr Kind unterschreiben. Darüber hinaus stellt der Anästhesist spezielle Fragen, die für die Narkose wichtig sind. Dazu zählen etwa Fragen nach Herz- oder Lungenkrankheiten oder Allergien. Teilen Sie ihm möglichst alles mit, was Sie dazu wissen. Anschließend erklärt er das für Sie geeignete Narkoseverfahren und informiert Sie über mögliche Alternativen. Auch er fasst das Aufklärungsgespräch in einem kurzen Bericht zusammen und übergibt Ihnen die Einverständniserklärung zur Narkose zur Unterzeichnung.

Das Beste an einem Krankenhausaufenthalt ist sicher die Entlassung. Wir freuen uns mit Ihnen, wenn Ihr Kind wieder nach Hause darf. Bei der Entlassung erhalten Sie von uns einen vorläufigen Arztbericht. Dieser informiert den weiterbehandelnden Kinderarzt über Anlass und Verlauf des Klinikaufenthaltes. Darüber hinaus findet er darin Empfehlungen zur weiteren Therapie Ihres Kindes. Bevor Ihr Kind nach Hause kann, führt der Stationsarzt noch ein Entlassungsgespräch mit Ihnen. Er erklärt Ihnen, welche Medikamente Ihr Kind zu Hause einnehmen muss und wie lange es sich körperlich schonen sollte. Er bespricht mit Ihnen auch rechtzeitig die Notwendigkeit einer möglichen Anschlussheilbehandlung.

Am Tag der Entlassung 

Vergessen Sie bitte nicht, sich am Tag der Entlassung Ihr Kind beim Pflegepersonal der Station abzumelden. Nach der Entlassung suchen Sie bitte zeitnah den Kinderarzt auf, der die Einweisung Ihres Kindes in unsere Klinik veranlasste. Legen Sie ihm den Entlassungsbrief vor. Er wird mit Ihnen dann die weitere Behandlung planen und besprechen.

Mitgefühl, Einfühlungsvermögen und Warmherzigkeit sind die Stärken unserer Pflegekräfte. Unser Credo: Unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion, Nationalität oder sozialer Stellung respektieren wir jeden Patienten als eigenständigen Menschen, der rasch wieder in Familie und Beruf zurückzukehren möchte. Als notwendiges Bindeglied zwischen den Ärzten und Ihrem Kind als Patient unterstützen wir es bei seinem Genesungsprozess. Wir betreuen Ihr Kind vor und nach diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen und helfen bei den täglichen Verrichtungen, die es aufgrund seiner Erkrankung nicht oder nicht so gut ausüben können.

Dabei ermutigen wir die Kinder, ihre eigenen Kräfte einzusetzen, um mit der Krankheit besser umgehen zu lernen. Wir versuchen uns in ihre Lage mit all den Sorgen und Ängsten hineinzuversetzen. Parallel stehen wir Ihnen als Eltern zur Seite und begleiten sie ebenfalls beim Verarbeiten der Krankheit. Für diese Rund-um-Betreuung arbeiten wir im Schichtsystem. Bitte haben Sie Verständnis, dass dadurch nicht immer dieselben Schwestern und Pfleger für Sie da sein können.

Die Klinik für Anästhesiologie stellt ein spezialisiertes Team für die Kinderanästhesie zur Verfügung. Unser oberstes Ziel dabei ist vor allem die kindgerechte anästhesiologische Begleitung der uns anvertrauten kleinen Patienten. Vor jeder Narkose erfolgt ein Vorgespräch in der Anästhesie-Sprechstunde im Untergeschoss (Ebene 99) Gebäudekomplex Kinder- Haut – und Frauenklinik. Im Gespräch verschaffen wir uns einen genauen Überblick über den Gesundheitszustand Ihres Kindes und informieren Sie – unter Berücksichtigung der Erkrankungen Ihres Kindes und Ihrer Wünsche – über den Ablauf der Narkose. Ihr Kind kann nicht zu uns kommen? – Kein Problem. Gerne besuchen wir Sie zum Vorgespräch auch auf der kinderchirurgischen Station oder in der Ambulanz, falls es sich um einen Notfall handelt.

Am Tag der Operation 

Am Operationstag erhält Ihr Kind zur Vorbereitung Beruhigungstropfen und in den meisten Fällen ein „Zauberpflaster“. So lässt sich in der Regel problemlos ein Venenzugang legen und die Narkose intravenös einleiten. Aber auch eine Narkoseeinleitung über die „Pilotenmaske“ ist möglich. Während des gesamten Eingriffs überwachen wir die Atmung, den Kreislauf, die Temperatur und die Narkosetiefe (EEG-Monitor). Wir sorgen dafür, dass Ihr Kind gut schlafen kann, keine Schmerzen hat, ausreichend Flüssigkeit und sonstige notwendige Medikamente erhält. Zudem leiten wir in enger Abstimmung mit den kinderchirurgischen Kollegen in der Regel bei allen Operationen zusätzlich eine örtliche Betäubung ein, um Schmerzen nach dem Aufwachen zu verhindern.

Nach der Operation

Nach der Operation bringen wir Ihr Kind in den Aufwachraum oder die Tagesklinik, und rufen Sie sofort dazu. Ein kinderchirurgischer Kollege und der Narkosearzt informieren Sie dann über den Verlauf der Operation. Wenn Ihr Kind wach ist und keinen hohen Schmerzmittelbedarf mehr hat, verlegen wir Ihr Kind zurück auf die Station Mullewapp. Dort übernehmen die Kollegen der Kinderchirurgie die weitere Betreuung. Im Fall einer ambulanten Operation besuchen Sie vor der Entlassung Ihres Kindes nach Hause nochmals einen Narkosearzt und einen Kinderchirurg.

Häufig gestellte Fragen der Eltern

Mein Kind bekommt vor der Operation einen schweren Infekt der Atemwege oder hat hohes Fieber. Was ist zu tun?

Wenn bei Ihrem Kind eine dringende Operation ansteht, kommen Sie – trotz des Infekts – auf jeden Fall in die Klinik. Die kinderchirurgischen Kollegen und die Narkoseärzte beraten dann zusammen mit Ihnen, welches Vorgehen das Beste ist.
Wenn bei Ihrem Kind eine längerfristig planbare Operation ansteht, rufen Sie den kinderchirurgischen Kollegen an. Liegt ein schwerer Infekt oder hohes Fieber vor, verschieben wir aller Voraussicht nach die Operation auf einen späteren Zeitpunkt, jedenfalls solange bis der Infekt oder das Fieber vorüber sind.
Sie sind sich nicht sicher, ob Ihr Kind einen schweren Infekt oder hohes Fieber hat? In diesem Fall kommen Sie bitte in die Klinik. Wir untersuchen Ihr Kind und beraten mit Ihnen gemeinsam das weitere Vorgehen.

Wie lange dauert die Operation?

Jede Erkrankung ist individuell und selbst wenn Ihnen jemand eine durchschnittliche Zeitdauer für einen bestimmten Eingriff nennt, dürfen Sie nicht weitere wichtige Maßnahmen vor, während und nach der Operation vergessen, die eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Zu diesen zählen etwa das Anschließen der Überwachungsgeräte, die Anlage der venösen Kanüle, die Fahrt in den Operationssaal und vieles mehr.
Wir arbeiten grundsätzlich zügig. Dennoch nehmen wir uns so viel Zeit wie nötig, um Ihr Kind sicher und schmerzfrei während des Zeitraums rund um die Operation zu betreuen. Entsprechend bitten wir Sie um Ihr Verständnis, dass wir Ihnen keine genauen Angaben zur Dauer der Operation machen können.

Können wir als Eltern unser Kind in den Operationsbereich begleiten?
Natürlich dürfen Eltern ihr Kind bis zur Schleuse in den Operationsbereich begleiten und auch schon im Aufwachraum wieder in ihre Arme schließen. Doch wir bitten Sie von einer Begleitung Ihres Kindes in den Operationsbereich abzusehen. Der Grund dafür sind mehrere mögliche Schwierigkeiten wie das Nicht-Einhalten von Hygienerichtlinien durch fehlende spezielle Schulung, Kreislaufprobleme bis zur plötzlichen Bewusstlosigkeit wegen der befremdlichen Umgebung oder die Ablenkung des OP-Teams vom kleinen Patienten.

Das Essen

Abwechslungsreich und bekömmlich

In unserer Küche sorgen wir für schmackhafte, abwechslungsreiche und gesunde Mahlzeiten. Ihr Kind hat die Möglichkeit, zwischen mehreren Menüs aus den Bereichen Vollkost, leichte Kost und vegetarische Kost zu wählen. Bei Getränken hilft das Pflegepersonal gerne weiter.

Spielzimmer

Weil Spielen die Heilung begünstigt

Im sozialpädagogischen Spielzimmer betreuen wir unsere kleine Patienten ab dem ersten Lebensjahr durch eine pädagogische Fachkraft. Die Angebote werden alters- und krankheitsentsprechend ausgewählt, denn tägliche Kreativangebote und das Freispiel wirken sich günstig auf das Wohlbefinden der Kinder aus. Als Eltern können Sie entweder an den vielfältigen Aktivitäten teilnehmen oder Ihr Kinder der Obhut unserer Erzieherin überlassen. Bei längerem Krankenhausaufenthalt entstehen beim Zusammentreffen der Kinder positive soziale Kontakte, die ihnen die Zeit des Krankenhausaufenthaltes erträglicher gestalten.

Klinikschule

Die Klinikschule Heidelberg ist eine staatliche Schule in Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg. Es werden Schülerinnen und Schüler aller Schularten, aller Klassenstufen und aus allen Bundesländern während ihres stationären Aufenthaltes in der Universitätsklinik Heidelberg unterrichtet. Die schulische Betreuung orientiert sich grundsätzlich am Stoffplan der Stammklasse, sodass immer eine enge Kooperation mit den Stammschulen angestrebt wird. Der Umfang und der Inhalt des Unterrichts werden dabei in enger Absprache mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten auf die individuelle Belastbarkeit und den individuellen Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler abgestimmt. In der Kinderchirurgie findet der Unterricht in der Regel am Krankenbett oder im Schulzimmer statt und kann 1 bis 2 Stunden am Tag umfassen.