Minimal-invasive operative Behandlung des Prostatakarzinoms
Die robotergestützte “Da Vinci”-Technik
Hintergrundinformationen:
"DaVinci" steht für die modernste Entwicklung auf dem Gebiet der minimal-invasiven Operationen. Es handelt sich dabei um eine computerunterstützte Technik, die es erlaubt, wenig belastende Bauchspiegelungsoperationen (Laparoskopie) mit hochauflösender Präzision vorzunehmen. In den USA sind mittlerweile etwa 250 Urologische Kliniken mit DaVinci ausgestattet. Die Urologische Universitätsklinik Heidelberg hat die DaVinci-Operationstechnik erfolgreich im Jahr 2004 etabliert und verfügt damit auf diesem Gebiet über die längste Erfahrung in Deutschland. Entsprechend ist die Heidelberger Urologie eines der europäischen Kompetenzzentren.
Ziel der Studie:
Im Rahmen der laufenden Beobachtungsreihe sollen diese guten Erfahrungen an einer grossen Patientengruppe erweitert, analysiert und die Behandlung gegebenfalls optimiert werden. In den USA gehört die DaVinci Technik nämlich bereits zum OP-Alltag vieler bekannter Krankenhäuser. So wird dort nahezu jede dritte Prostatakrebs-Operation mit diesem System ausgeführt. In Europa und Deutschland gibt es auf Grund der hohen Anschaffungs- und Betriebskosten nur wenige urologisch genutzte Systeme. Neben der routinemäßig durchgeführten Entfernung des Prostatakrebses werden in Heidelberg darüber hinaus auch Blasenkrebs Operationen mit DaVinci durchgeführt. Lediglich für den Ersatz der Harnblase ist hierbei noch ein kleiner Bauchschnitt nötig.
Behandlung:
Wie bei konventionellen Bauchspiegelungseingriffen (Laparoskopie) werden auch bei der DaVinci Technik die Instrumente über kleine Hülsen, die etwa den Durchmesser eines Füllfederhalters haben, in den Bauchraum eingebracht. Der sogenannte große Bauchschnitt ist damit nicht mehr notwendig. Darüber hinaus hat DaVinci mehrere Vorteile gegenüber der konventionellen Laparaskopie.
Die DaVinci-Instrumente verfügen über kleine "künstliche Handgelenke", die man in ihrer Feinheit und Beweglichkeit schon fast als technische Wunder bezeichnen kann. Tatsächlich werden an sie in 7 Freiheitsgraden exakt die Bewegungen der Finger und Hände des Operateurs übertragen, der das Op-Feld über eine 3-Dimensionale Optik mit der Möglichkeit der stufenlosen Vergrößerung einsieht.
So ist er in der Lage auch feinste Strukturen, wie z.B. Nervenbündel und kleine Gefäße, sicher zu identifizieren um genau, gewebeschonend und mit minimalem Blutverlust zu operieren.
Die entsprechend für die Patienten selbst wahrnehmbaren Vorteile sind:
- die schnelle schmerzfreie postoperative Erholung
- der kurze stationärer Aufenthalt im Krankenhaus
- das gute kosmetische Ergebnis
- die exakte Schonung der Erektionsnerven bei potenzerhaltenden Operationen
Wie nehme ich an der Studie teil?
Die Entscheidung, ob das Verfahren für den Patienten in Frage kommt, ist individuell verschieden und wird im Rahmen eines persönlichen Gespräches in unserer Sprechstunde mit dem Patienten zusammen getroffen (Ansprechpartner OA Dr. Buse). Ein Termin in dieser Spezial-Sprechstunde kann unter 06221 – 56 8820 vereinbart werden.