Darmkrebs-Vorsorge
Ein wichtiges Angebot auch im Rahmen der urologischen Krebsfrüherkennung
Felix Burda, der Sohn von Christa Maar und Verleger Hubert Burda, starb vor sieben Jahren an Darmkrebs. Er war erst 31 Jahre alt. Erstmals spricht seine Mutter über seine Krankheit und seinen Tod.
Felix Burda, der Sohn von Verleger Hubert Burda und Christa Maar, starb an Darmkrebs. Felix Burda starb am 25. Februar 2001. Seitdem setzt sich seine Mutter Christa Maar auf dessen Wunsch für die Darmkrebsvorsorge ein. Felix wollte, dass eine Stiftung seinen Namen trägt und anderen Menschen sein Schicksal erspart bleibt. Darmkrebs gehört zu den seltenen Krebsarten, die man zu 100 Prozent vermeiden kann, denn der Tumor wächst langsam und ist in seinen Vorstadien gutartig. Er lässt sich mit einer Darmspiegelung entdecken und entfernen. Nur wenige Menschen wissen, dass sie wie Felix einen erblichen Krebs in der Familie haben, der sehr früh ausbrechen kann.
Christa Maar hat mit ihrer Arbeit dafür gesorgt, dass das Thema Darmkrebsfrüherkennung in der Öffentlichkeit bekannt geworden ist. Allerdings bezahlen die Krankenkassen bis heute nicht die Vorsorge für jüngere Betroffene. Und noch immer werden Familien mit Darmkrebs nicht über das Risiko aufgeklärt, das Angehörige haben. Die meisten Menschen denken immer noch, Darmkrebs bekäme man im Alter von 50, 60 oder 70 Jahren. Junge Menschen wie Felix, dessen Tumor womöglich zu wachsen begann, als er 25 war, merken es meist erst, wenn der Krebs schon weit fortgeschritten ist.
FOCUS: Vor sieben Jahren starb Ihr Sohn Felix. Wie präsent ist er in Ihrem Leben?
Maar: Er ist immer präsent, jeden Tag. Durch die Arbeit mit der Stiftung, die seinen Namen trägt, ist er natürlich noch präsenter, als das vielleicht sonst der Fall wäre.
FOCUS: Wie fing alles an?
Maar: Felix verspürte drei Wochen lang unbestimmte Bauchschmerzen und ging zum Arzt. Er dachte an nichts Besonderes. Dann eröffnete ihm der Arzt die furchtbare Nachricht. Die Schmerzen kamen von Metastasen in der Leber. Die bereiteten ihm die Beschwerden.
FOCUS: Das heißt, sein ursprünglicher Darmkrebs war gewachsen, ohne dass er jemals etwas gespürt hätte?
Maar: Jahrelang ist der Tumor unbemerkt größer geworden. Wenn Felix mit 25 Jahren, wie es die wissenschaftliche Leitlinie für Hochrisikopatienten empfiehlt, zur Darmspiegelung gegangen wäre, hätte man ihm einen Polypen entfernt und er würde noch leben.
FOCUS: Haben Sie gedacht, dass es heilbar ist?
Maar: Ja natürlich. Ich habe immer gedacht, das kann doch nicht sein, dass bei einem 31-Jährigen mit Darmkrebs diagnostiziert wird und er keine Chance mehr hat. Das gibt es doch nicht.
FOCUS: Hat Felix gedacht, dass er geheilt werden kann?
Maar: Ich denke, er hat gedacht, irgendwie kann man den Krebs besiegen. Das zeichnet ja viele Krebspatienten aus, dass sie mit aller Kraft kämpfen.
FOCUS: Wann wurde Ihnen klar, dass Felix’ Erkrankung so weit fortgeschritten war, dass er nicht mehr geheilt werden konnte?
Maar: Gar nicht. Ich wollte das nicht wissen. Ich denke, er wollte das auch nicht wissen. Als Mutter von einem so jungen Menschen mit zwei kleinen Kindern, die noch nicht einmal in der Schule sind, wollte und konnte ich gar nicht denken, dass dieser Mensch in zwei Jahren nicht mehr da sein würde.
Von FOCUS-Redakteurin Ulrike Bartholomäus
QUELLE: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/news/interview_aid_265130.html