Mechanismus-basierte Anti-Aggression Psychotherapie (MAAP): eine multizentrische randomisierte kontrollierte klinische Studie für Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung
Projektleiterin: Prof. Dr. Sabine C. Herpertz
Mitarbeiter: Robin Bullenkamp, Dr. Martin Busse, Dr. Burkhardt Matzke, Franziska Blaesi
Kooperationspartner: Prof. Katja Bertsch/München, Prof. Martin Driessen/Bielefeld, Prof. Alexandra Philipsen/Bonn, Prof. Andreas Reif/Frankfurt a.M., Prof. Thomas Frodl/Aachen, Prof. Frank Padberg/München
Laufzeit: 10/23-09/26
Förderinstanz: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG; HE 2660/22-1)
Bis zu 80 % der Personen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) haben im Laufe eines Jahres aggressive Verhaltensweisen gezeigt, und mehr als 50 % sind gelegentlich oder häufig in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt. Trotz der hohen Belastung für die Betroffenen und ihr soziales Umfeld gibt es bisher keine spezifischen, kosteneffektiven Behandlungsmöglichkeiten für aggressives Verhalten. Um diese Forschungs- und Behandlungslücke zu schließen, haben wir eine manualisierte Kurzzeit-Anti-Aggressions-Psychotherapie (MAAP) für das Gruppensetting entwickelt, die mit validierten Techniken aus der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) und der Mentalisierungsbasierten Therapie (MBT) auf die Minderung nach außen gerichteter Aggression bei BPD zielt. Daten aus einer von der DFG geförderten Pilotstudie deuten darauf hin, dass MAAP eine vielversprechende Therapieoption für weibliche und männliche Patienten mit aggressiven Problemen sein könnte (Herpertz et al. 2021). Ziel dieser Studie ist es daher, die Wirksamkeit dieser 8-wöchigen Gruppenpsychotherapie für "typische" BPD-Patienten mit aggressivem Verhalten in einer größeren multizentrischen (sechs Zentren), cluster-randomisierten, beobachterverblindeten konfirmatorischen Studie gegen eine aktive Kontrollbehandlung der gleichen Dosierung, die Nicht-spezifische Unterstützende Psychotherapie (NSSP), zu untersuchen. Der Hypothese einer Überlegenheit von MAAP gegenüber NSSPD folgend, planen wir, N=186 Patienten mit BPS und aggressivem Verhalten einzuschließen, und haben ein interviewbasiertes Maß (Overt Aggression Scale, OAS-M) ausgewählt, um die Häufigkeit und den Schweregrad von offenem aggressivem Verhalten als primären Endpunkt bei der 6-monatigen Nachbeobachtung zu bewerten. Zu den sekundären Endpunkten gehören ecological momentary assessment (EMA) sowie Messungen zur Lebensqualität und zu den angenommenen Veränderungsmechanismen. Im Falle einer Überlegenheit kann das MAAP-Programm in der psychiatrischen/psychotherapeutischen Versorgung eingesetzt werden.