Seite 62 - Patientenbericht Herzchirurgie 2014

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Herzinfarktforschung
Wiss. Leiterin: Dr. S. Korkmaz, PhD
Die Therapie des Myokardinfarkts stellt sich
trotz enormer Forschungsfortschritte als unzu-
reichend heraus. Trotz der sehr erfolgreichen
Bypasschirurgie stellt sich bei vielen Patienten
eine enorme Reduktion der Pumpleistung des
Herzens und somit eine voranschreitende Herz-
insuffizienz dar.
Die Arbeitsgruppe etabliert ein klinisch rele-
vantes Herzinfaktmodell am Kleintier und
untersucht daran neue pharmakologische
Ansätze zur Therapie des Herzinfarktes.
Herztransplantation
Wiss. Leiter: Prof Dr. G. Szabó
Dr. S. Korkmaz, PhD
Nach wie vor ist die Herztransplantation die
Therapie der Wahl bei Patienten mit terminaler
Herzinsuffizienz. Da ein gravierender Spender-
mangel herrscht, kann nur ein begrenzter Teil
der Patienten transplantiert werden. Darüber
hinaus werden ca. 20% der potentiellen Spen-
derherzen aufgrund einer kardialen Dysfunkti-
on abgelehnt.
In der Arbeitsgruppe Transplantation werden
Fragenstellungen des Spendermanagements
und der Organkonservierung bearbeitet. Ziel
der Untersuchungen sind neue Ansätze zur
Verbesserung der Spenderherz-Funktion und
Optimierung der Herzkonservierung.
In den letzten sechs Jahren wurde in Kooperati-
on mit der Industrie eine neue Organkonservie-
rungslösung entwickelt. Es handelte sich hier
um die bisher weltweit größte Organkonservie-
rungsstudie.
Die Forschungsarbeiten des Projektes wurden
in 2007 mit dem Köhler-Preis der Deutschen
Gesellschaft für Herz- Thorax- und Gefäßchigie-
ausgezeichnet.
Es werden folgende Fragestellungen unter-
sucht:
>
>
Funktionsanalyse des Herzen alter Spender
>
>
Untersuchung des Ischämie- und Reperfu-
sionsschadens am Spenderherz
>
>
Neue pharmakologische Ansätze bezüglich
der Konservierung des Spenderherzens
>
>
Auswirkungen des Diabetes Mellitus Typ I
und II auf das Spenderherz
>
>
Auswirkungen des Hirntodes auf das Spen-
derherz
Extrakorporale Zirkulation (EKZ)
Wiss. Leiter: Prof. Dr. G. Szabó
Dr. G. Veres, PhD
Die Mehrheit der Herzoperationen wird nach
wie vor mithilfe der Herz-Lungen-Maschine
im künstlich herbeigeführten Herzstillstand
durchgeführt. Die Stilllegung des Herzens führt
zu einem Schaden, bedingt durch die Blutleere
und Wiederfreigabe des Blutstromes (Ischä-
mie-Reperfusionsschaden), so dass es in der
frühen Phase nach der Operation zu zeitlich
befristeten Funktionseinschränkungen kom-
men kann.
Darüber hinaus verursacht die extrakorporale
Zirkulation durch Fremdoberflächenaktivie-
rung eine Entzündungsreaktion und damit eine
Organschädigung. Die Arbeitsgruppe unter-
sucht die Auswirkungen der extrakorporalen
Zirkulation auf die Organe und entwickelt neue
therapeutische Ansätze.
Gefäßbiologie und Gentherapie
Wiss. Leiter: Priv. Doz. Dr. K. Kallenbach
Die koronare Herzkrankheit, die zum Herzin-
farkt führen kann, ist die Haupttodesursache
nicht nur in der deutschen Bevölkerung. Ob-
wohl die Bypassoperation die Überlebensrate
bei schwerer koronarer Herzkrankheit verbes-
sert, limitiert die relativ hohe Verschlussrate
des Venenbypasses den Langzeiterfolg dieser
Therapie.
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Patientenbericht / Herzchirurgie