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Die Qualität ärztlichen Handelns muss sich
wesentlich an kognitiven Inhalten, aber nicht
minder an sensomotorischen Fertigkeiten und
ärztlicher Haltung messen lassen. Dementspre-
chend sollten die Bereiche kognitive Fähigkeit,
manuelle und kommunikative Fertigkeiten sowie
ärztliche Haltung in Prüfungen abgebildet wer-
den. Um dies zu erreichen, kommen an unserer
Fakultät seit mehreren Jahren neben schriftlichen
Prüfungen, die auch weiterhin vorwiegend Wis-
sensinhalte zum Gegenstand haben, moderne
Prüfungsformen zum Einsatz. Ein modernes
Prüfungsverfahren, das besonders geeignet ist,
ein solches Profil zu abzubilden, ist der OSCE.
Ein OSCE stellt einen Prüfungsparcours dar,
in dem in verschiedenen Stationen, die die
Kandidaten nacheinander durchlaufen, un-
terschiedliche Kompetenzen geprüft werden.
Dazu gehören in erster Linie
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intellektuelle Wissensverarbeitung und
-anwendung,
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praktisch-klinische Fertigkeiten,
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kommunikative Kompetenzen und
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affektive Aspekte.
Die Leistungsbewertung an unseren OSCE-
Parcours erfolgt anhand sorgfältig entwickelter
Checklisten, die sich streng an den Lernzielen
unseres Curriculums orientieren und bei deren
Erarbeitung die Lehrenden von HEICUMED
zusammenwirken.
Die Qualität einer Prüfung hängt wesentlich
von drei Aspekten ab: Objektivität, Reliabi-
lität, Validität. Die Objektivität wird sowohl
durch die für alle Kandidaten identischen oder
zumindest ähnlichen Aufgaben und Prüfungs-
bedingungen gewährleistet als auch durch die
Verwendung von Checklisten.
Ausreichende Reliabilität erreichen wir durch
hinreichende Prüfungslänge (Zahl der Stati-
onen = Zahl der Prüfer). Der wichtigste Quali-
tätsaspekt ist die Validität, d.h. die Frage, ob
die Prüfungsmethode zuverlässig die Kompe-
tenzen prüft, die für die zukünftige Arbeit der
Kandidaten relevant sind.