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Geschäftsbericht 2010 12 UniversitätsKlinikum Heidelberg 13

Kinderklinik beging 150. Jubiläum

Mit sechs Betten in einer gemieteten Zwei-Zimmer-Wohnung in Bergheim gründete 1860 der Heidelberger Mediziner Dr. Theodor von Dusch (1824 – 1890) die „Kinder-Heilanstalt zu Heidelberg“. Mit 150 stationären Betten sowie 6.300 vollsta-tionären und 36.000 ambulanten Fällen pro Jahr ist das Zen-trum für Kinder- und Jugendmedizin heute eine der größten Universitäts-Kinderkliniken in Deutschland. Am 7. und 8. Mai 2010 wurde das 150. Jubiläum mit einer zweitägigen Festver-anstaltung in Anwesenheit der Gattin des damaligen Bundes-präsidenten, Eva Luise Köhler, gefeiert.

Von Anfang an fühlten sich die Heidelberger Bürger mit ih-rer neuen Kinder-Heilanstalt, der ersten im Großherzogtum Baden, eng verbunden: Bereits im ersten Jahresbericht findet sich eine beachtliche Liste mit 234 Dauerspendern sowie zahlreichen „Ausserordentlichen Beiträgen und Geschen-ken“. Kranke Kinder fanden hier unabhängig von Konfession oder Herkunft ärztliche Hilfe. 1864 übernahm Großherzogin Luise von Baden die Schirmherrschaft der Einrichtung, die seitdem den Namen „Luisen-Heilanstalt“ trug.

Den ersten klinischen Unterricht in Kinderheilkunde erhielten Studierende der Heidelberger Universität 1868, nachdem die Anstalt ein Jahr zuvor in die Bunsenstraße 4 umgezogen und die Bettenzahl auf 21 erhöht worden war. Auch diese Räum-lichkeiten genügten bald nicht mehr. So wurde 1885 der erste Neubau der Luisen-Heilanstalt in der Luisenstr. 5 in Bergheim eingeweiht. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Kinderklinik ins Neuenheimer Feld verlagert, 1965 folgte die Eröffnung des Klinikhochhauses.

Über eine Million Säuglinge auf Stoffwechselerkrankungen untersucht

2008 zog die Kinderklinik dann in die Angelika Lautenschlä-ger-Klinik um. Den Bau des modernen Gebäudekomplexes unterstützte die Manfred Lautenschläger Stiftung mit 13,8 Millionen Euro. Auch die Dietmar Hopp Stiftung hat die Kinder- und Jugendmedizin in den vergangenen zwei Jahr-zehnten mit mehr als acht Millionen € gefördert. Insgesamt hat sich die Stiftung mit rund 31 Millionen für Forschung und Innovation am Klinikum engagiert. Ein wichtiges Pro-jekt ist die Unterstützung des Stoffwechsel-Screenings, mit dessen Hilfe seltene Krankheiten entdeckt und rechtzeitig behandelt werden können.

Auf diesem Gebiet hat die Heidelberger Kinderklinik Pio-nierarbeit geleistet. Werden angeborene Stoffwechseler-krankungen durch das Neugeborenen-Screening entdeckt und frühzeitig behandelt, haben die Kinder sehr gute Chancen auf eine normale Entwicklung: Geistige oder körperliche Behinderung und sogar Tod der Betroffenen können verhindert werden. Die Studie dazu und der Auf-

bau des Heidelberger Screening-Zentrums wurden von der Dietmar Hopp Stiftung mit rd. 2 Mio. € gefördert. Insge-samt wurde seit 1999 das Blut von mehr als einer Million Säuglingen im Stoffwechsellabor des Zentrums für Kin-der- und Jugendmedizin untersucht. Heidelberg übernimmt die Untersuchungen für 65 Prozent der Blutproben aus Baden-Württemberg sowie für ganz Rheinland-Pfalz und das Saarland.

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