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Geschäftsbericht 2010 16 UniversitätsKlinikum Heidelberg 17

Für den Neubau der Frauen- und Hautklinik feierte das Kli-nikum am 13. Oktober 2010 Richtfest. In direkter Nachbar-schaft der Angelika-Lautenschläger-Kinderklinik entsteht bis 2012 ein Gebäudekomplex mit einer Nutzfläche von knapp 14.000 Quadratmetern. Er wird auch die Abteilungen für Neonatologie und Kinderkardiologie beherbergen, die bisher im Altbau der Kinderklinik untergebracht sind.

Am neuen Standort erhalten Mütter und Kinder die optimale Versorgung unter einem Dach. Doch nicht nur für Patienten, sondern auch für Beschäftigte des Klinikums verkürzen sich künftig die Wege deutlich. Bislang befinden sich die Frauen- und die Hautklinik als getrennte Einrichtungen im Heidel-berger Stadtteil Bergheim jenseits des Neckars. Dies hat zur Folge, dass etwa Neugeborene, die einer Behandlung bedür-fen, per Krankenwagen zur Neonatologie ins Neuenheimer Feld transportiert werden müssen. In Zukunft reduziert sich die Wegstrecke auf wenige Meter: Die neue, zusammenge-legte Frauen- und Hautklinik wird mit der Kinderklinik über mehrere Gänge verbunden sein. Beide Gebäude teilen sich außerdem den Eingangsbereich.

Bundesweit einmaliges Mutter-Kind-Zentrum

Gemeinsam mit der Kinderkardiologie, die ebenfalls unter das Dach des Neubaus zieht, entsteht ein in dieser Form bundesweit einmaliges Mutter-Kind-Zentrum. Rund ein Pro-

zent der Neugeborenen kommt mit einem Herzfehler auf die Welt. Am Universitätsklinikum Heidelberg werden vor die-sem Hintergrund etwa 300 Operationen pro Jahr durchge-führt, ungefähr die Hälfte davon am offenen Herzen. Sollten im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge Auffälligkeiten entdeckt werden, werden Mutter und Kind von Spezialisten an einem Standort betreut.

Von den Baukosten in Höhe von 91,5 Millionen € trägt das Klinikum 54 Millionen. 5,25 Millionen davon stammen von der Dietmar Hopp Stiftung, die auch ein zinsloses Darlehen über zehn Millionen € zur Verfügung gestellt hat. Für die Hautklinik war ursprünglich ein eigenes Gebäude geplant, die Zusammenlegung mit der Frauenklinik sparte jedoch Kosten in Höhe von rund sechs Millionen € ein. Insgesamt werden acht Operations-Säle und 208 stationäre Betten zur Verfügung stehen: 80 in der Frauenklinik, 62 in der Hautkli-nik und 66 für Neonatologie sowie Kinderkardiologie.

Der Komplex, dessen Entwurf von der Münchner Architekten GmbH Schuster, Pechtold, Schmidt stammt, umfasst einen fünfgeschossigen Kubus für die Stationen, einen zweistö-ckigen Pavillon für die Neonatologie und Kinderkardiologie sowie einen dreigeschossigen Funktionsbau mit Ambu-lanzen, Laborbereich, Dienst- und Seminarräumen sowie einem Hörsaal. Er ist in eine Parklandschaft eingebettet und verfügt über neun begrünten Innenhöfe.

Frauen- und Hautklinik feierte Richtfest

Am 28. Juni 2010 wurde der erste Spatenstich für den Neubau der Pathologie gesetzt. Das Institut ist die deutschlandweit führende Einrichtung für molekulare Gewebediagnostik von Erkrankungen und spielt eine zentrale Rolle in der Kranken-versorgung: Mit der Diagnostik von 62.000 eingesandten Gewebeproben pro Jahr legt sie nicht nur am Klinikum, son-dern auch an 20 weiteren Kliniken mehreren Fachpraxen die sichere Grundlage für eine adäquate Therapie. Hinzu kom-men etwa 1.000 Proben jährlich, zu denen das Institut um eine Zweitmeinung gefragt wird.

Das 1964 auf dem Campus Neuenheimer Feld errichtete Hochhaus des Instituts konnte nicht saniert werden, ein Neubau war deshalb dringend erforderlich. Unmittelbar an den baulich intakten Flachbau, in dem die Hörsäle und der Sektionsbereich untergebracht sind, schließt sich der sechs-stöckige Neubau an. Auf rund 3400 Quadratmetern Fläche wird er Labors und Diensträume, die sich bislang noch in dem sanierungsbedürftigen sechsgeschossigen Hochhaus neben-an befinden, für die etwa 200 Mitarbeiter beherbergen. Die Gesamtkosten in Höhe von 19,5 Millionen € übernimmt das Land Baden-Württemberg, 75 Prozent der Mittel stammen

aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm.

Im Heidelberger Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) spielt das Pathologische Institut eine entscheidende Rolle: Bei Tumorerkrankungen ist die molekulare Diagnostik eine wichtige Voraussetzung, um den Patienten möglichst individuell behandeln zu können. Für das NCT betreibt die Pa-thologie außerdem die zentrale Gewebebank.

Vielversprechende Forschungsansätze bei Krebs

Darüber hinaus verfolgt das Institut zukunftsweisende For-schungsansätze vor allem bei Krebserkrankungen, wie etwa im hier angesiedelten Sonderforschungsbereich „Leberkrebs – von den molekularen Entstehungsmechanismen bis zur gezielten Therapie“. Die Mitarbeiter entwickeln neue dia-gnostische Verfahren zum Tumornachweis oder auch Ansät-ze, um Tumorzellen besser abzutöten. Nicht zuletzt spielt das Institut eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Medizin-Studenten, die unter anderem bei den rund 250 Obduktionen im Jahr mit den Krankheiten des menschlichen Körpers ver-traut gemacht werden.

Spatenstich für Pathologisches Institut

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