Seite 31 - Klinikticker Mai 2014

Basic HTML-Version

TITELTHEMA
31
Brand in derWäscherei
Restfette in den Fasern von Wischmopps waren Schuld,
als sich in den frühenMorgenstunden des 24. Juni 2009
ein Feuer im Lager der Wäscherei entzündete. Obwohl
Feuerwehr sowie engagierte KSG­ und Klinikumsmit­
arbeiter verhindern konnten, dass sich das Feuer auf
angrenzende Gebäude ausbreitete, belief sich die Scha­
denssumme auf 2,5 Millionen. Unter Feuerwehr und
helfenden Mitarbeitern gab es glücklicherweise nur
wenige, leichte Verletzungen. Einige Tonnen Wäsche
verbrannten – andereWäschestücke, die zunächst intakt
schienen, rissen nach der nächsten Wäsche ein oder
bekamen Löcher und mussten ersetzt werden. Die
Brandgefahr durch Restfette lässt sich inWäschereien
niemals komplett ausschalten – aber spezielle feuersi­
chere Räume, in die bei Bedarf brennende Container
hinein geschoben werden können, sollen helfen, zukünf­
tige Katastrophen zu verhindern.
91
Mitarbeiter
16,5
TonnenWäsche davon 90 – 95 Prozent vomKlinikum
600
KilogrammWaschpulver proWoche
8
Kubikmeter Wasser proWaschmaschine und Stunde
800
Teile gehen pro Stunde durch eineWäschemangel
700
Bekleidungsstücke werden pro Stunde geglättet und
getrocknet
Die Wäscherei
Danach ist wieder die Handarbeit der Mitarbeiter
gefragt: Zwei Frauen befördern Bettlaken in die Mangel.
An vier Arbeitsplätzen hängen Mitarbeiterinnen Nacht­
hemden und andere Bekleidungsstücke auf Kleiderbügel,
ein Stück nach dem anderen, acht Stunden amTag. Eine
anstrengende Tätigkeit, auch wegen der hohen Tempera­
turen. Wie warmwird es hier erst imSommer sein?
„Wie warm wird es hier erst im Sommer
sein?“
In der Wäscherei arbeiten vor allem Personen ohne Aus­
bildung, oder aber solche, die aus dem Ausland kommen
und deren Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt
wird. „Es ist wirklich harte Arbeit“, weiß Schartel, der,
wenn Not am Mann ist, auch selbst mit anpackt. „Aber
ich kann den Leuten eine feste Beschäftigung anbieten,
mit Sozialleistungen, dem Jobticket. Und die Bezahlung
liegt über der in der freienWirtschaft.“
Ist die Wäsche wieder sauber und glatt, gelangt sie über
die AWT­Anlage zurück in die Kliniken. Ordentlich
gestapelt liegen im Lager Handtücher, Babystrampler
und Kopfkissenbezüge in Gitterwagen bereit. Der Clou:
Die Gitterwagen lassen sich per Knopfdruck hoch­ oder
runterfahren. „Das schont die Rücken unserer Mitarbei­
ter. Die Arbeit ist angenehmer – und der Krankenstand
deutlich geringer, seit wir die Hebevorrichtung haben“,
erzählt Schartel, der stolz ist, dass er selbst die Idee
dazu hatte.
Nach über zwei Stunden ist meine Stippvisite in der
Wäscherei zu Ende: Aufschlussreich und spannend war
es – und heiß: Deshalb führt mich mein letzter Gang
zumWasserautomaten, wo ich mir ein großes Glas Was­
ser genehmige – und dabei den Hut ziehe vor den uner­
müdlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der
Wäscherei. 
–sm