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KLINIKUM AKTUELL
KLINIKUM AKTUELL
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Palliative-Care-Team des Klinikums
nimmt im Januar 2015 Arbeit auf
VERSORGUNG VON PALLIATIVPATIENTEN IM RHEIN-NECKAR-KREIS WIRD GESTÄRKT
S
tart frei für die neue Palliativversorgung des Klinikums! Ab Ja-
nuar 2015 wird das interdisziplinäre Team aus Medizinern und
Pf legepersonal gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten und
Pf legediensten die Versorgung von Palliativpatienten in Heidelberg
und imgesamtenRhein-Neckar-Kreis verbessern. Einen entsprechenden
Vertrag über die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
schlossen Klinikum und die gesetzlichen Krankenkassen unter der Fe-
derführung der AOK in Baden-Württemberg imNovember.
Wie funktioniert die Versorgung in der Praxis? Stationäre Patienten des
Klinikums werden im Rahmen des Entlassungsmanagements angemeldet.
Patienten von außerhalb, deren Angehörige oder niedergelassene Ärzte wen­
den sich per Telefon oder E-Mail an das Palliative-Care-Team. Dieses
besteht aus Medizinern des Zentrums für Schmerztherapie und Palliativ­
medizin, aus Ärzten der Palliativstation in der Thoraxklinik sowie aus
Gesundheits- und Krankenpflegern, die eine Fachweiterbildung zur Onko­
logie- bzw. Palliativ-Care-Nurse absolviert haben. SAPV-Koordinatorin
Angelika Obinwanne erklärt, wie es nach der Anfrage weitergeht: „Ein Mit­
arbeiter unseres Teams besucht den Patienten und überprüft die Situation.
Entscheidend für eine gesetzliche Verordnung ist, dass eine weit fortge­
schrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung und komplexen
Symptomen vorliegt und eine kurative Therapie nicht mehr möglich bzw.
vomPatienten nicht gewünscht ist.“
„Palliative Care erfolgt über verschiedene Berufsgrup-
pen hinweg und versucht, den Patienten aus dem Kran-
kenhaus in eine ambulante Versorgung überzuleiten.“
Angelika Obinwanne, Koordinationsstelle SAPV-Team
Kommt es zu einer palliativenBetreuung, erfolgt diese zuhause oder in einer
stationären Pflegeeinrichtung über drei „Säulen“: Hausarzt, Pflegedienst
und Palliative-Care-Team. Während Hausarzt und Pflegedienst die Regel­
versorgung übernehmen, greift das Palliative-Care-Team nur ein, wenn es
der Zustand des Patienten erfordert. „Dies ist z.B. der Fall bei akuter Atem­
not, starken Schmerzen, Wasseransammlung im Bauch oder aufwändiger
Wundversorgung“, erklärt AngelikaObinwanne.Wesentlicher Teil der Arbeit
ist auch die Beratung und Unterstützung der Angehörigen: So sollen Krisen­
situationen im häuslichen Bereich handhabbar werden. In dem Konzept
sieht sie den Grundgedanken der palliativen Versorgung gestärkt: „Pallia­
tive Care erfolgt über verschiedene Berufsgruppen hinweg und versucht,
den Patienten aus dem Krankenhaus in eine ambulante Versorgung überzu­
leiten – und zwar in enger Zusammenarbeit mit der Brückenpflege, die Teil
des Teams ist, den Sozialstationen, ambulanten Pflegediensten sowie den
ambulanten Hospizdiensten.“
Für Pflegedirektor Edgar Reisch ist es entscheidend, dass das Palliative-Care-­
Team interdisziplinär zusammengesetzt ist: „Mediziner und Pf legende
arbeiten Hand in Hand zusammen und sorgen so dafür, dass unheilbar
Kranke ihre letzte Lebenszeit in ihrer gewohnten Umgebung verbringen
können – und das bei möglichst guter Lebensqualität und ohne weitere
Krankenhauseinweisung.“ 
–cf
Koordinationsstelle SAPV-Team
Angelika Obinwanne, Elisabeth Knecht
Tel.: 06221 56 35610
E-Mail: nct.sapv@med.uni-heidelberg.de
Kontakt
Angelika Obinwanne
bei einemBeratungs-
gespräch mit einem
Patienten, der in
die spezialisierte
ambulante Palliativ-
versorgung (SAPV)
aufgenommen werden
möchte.