Seite 34-35 - KlinikTicker 03

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PERSONALIEN
PERSONALIEN
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LEBEREXPERTE WIRD CHEFARZT IM
KRANKENHAUS BRUCHSAL
Professor Dr. TomM. Ganten verlässt nach 17
Jahren das Klinikum
Professor Dr. Tom M. Ganten, Geschäftsführender
Oberarzt derAbteilung fürGastroenterologie, Infektions­
erkrankungen und Vergiftungen (Innere Medizin IV),
verlässt nach 17 Jahren das Universitätsklinikum Hei­
delberg. Ganten, dessen medizinische Schwerpunkte in
den Bereichen Hepatologie und Onkologie liegen, wird
ab Januar 2015 Chefarzt der Medizinischen Klinik I,
Schwerpunkt Gastroenterologie und Onkologie, in der
Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal. Dort möchte er die
Bereiche interventionelle Endoskopie, Hepatologie und
Onkologie weiter ausbauen und im zertifizierten Darm­
zentrum die fachübergreifende Zusammenarbeit mit
der Chirurgischen Abteilung fortführen.
An seine erfolgreiche Zeit in Heidelberg, wo Ganten
neben den USA, Südafrika und Marburg auch den größ­
ten Teil seines Medizinstudiums verbrachte, denkt er
gerne zurück: Neben mehreren Stipendien (u.a. an der
Mayo Clinic, Rochester, USA und amDKFZ Heidelberg)
und Preisen für ausgezeichnete Forschungsarbeit (z.B.
AIO Wissenschaftspreis) wurde der Mediziner 2011 als
Fellow ans Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg
zum Thema Ethik in der Lebertransplantation berufen.
Von 2008 bis 2013 leitete Ganten die Sektion Lebertrans­
plantation und habilitierte in dieser Zeit zum Thema
Hepatocelluläres Karzinom. Besonderes Augenmerk legte
er auch auf die präventive Onkologie, insbesondere auf
Leberkrebs- und Darmkrebsvorsorge, deren Bedeutung
er immer wieder hervorhob.
NEUE SPITZE IN DER ANÄSTHESIE
„DER HÖHEPUNKT WAR DIE ERÖFFNUNG
DES HIT“
Dr. Annette Tuffs, Leiterin der Unternehmenskom-
munikation und der Pressestelle, scheidet nach 13
Jahren aus
2001 hatte der damalige Klinikumsvorstand die Zeichen
der Zeit erkannt: Ein Universitätsklinikum mit hoch­
wertiger Krankenversorgung und herausragenden For­
schungsleistungen, aber auch vielen brisanten Themen,
muss professionell nach außen kommunizieren. Die
Mitbetreuung durch die Universitäts-Pressestelle
reichte nicht mehr aus: Die Medien erwarteten einen
kompetenten Ansprechpartner vor Ort.
Als Einzelkämpferin wurde Annette Tuffs eingestellt.
Die Ärztin und Journalistin konnte auf umfangreiche
Erfahrungen in überregionalen Tageszeitungen und als
Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Stiftung
Organtransplantation zurückgreifen. Zur Pressearbeit
kam bald die interne Kommunikation mit der Mitarbei­
ter-Zeitschrift „KlinikTicker“, später ergänzt durch das
Intranet. Jedes Jahr standen Spatenstiche, Richtfeste,
Einweihungen und der Neujahrsempfang an. Es folgten
Publikationen wie Patienten-Broschüren, Jahresbe­
richte etc. Das Internet war Dauerbaustelle. Das alles
musste warten, wenn sich eine Krise anbahnte, von der
Tollwut-Infektion nach Transplantation über den Hitze­
stau in der Kinderklinik bis zu Infektionsausbrüchen.
„Höhepunkt meiner Tätigkeit am Klinikum war die
Eröffnung des HIT 2009, die ich mit meinemTeam orga­
nisiert und kommuniziert habe“, blickt die Medienexper­
tin zurück. Zukünftig wird sie u.a. zu ihren journalis-
tischen Wurzeln zurückkehren, in Sachen Krisen-PR
beraten und als Sachbuchautorin Themen aus Gesund­
heitswesen und Medizin bearbeiten, die sie im Klini­
kum kennen gelernt hat.
Wer kommt / Wer geht
Wer geht
Knapp 25 Jahre leitete er die Anästhesiologische
Klinik, 17 Jahre lenkte er zugleich nebenamtlich als
Leitender Ärztlicher Direktor die Geschicke des Kli-
nikums mit: Am 1. Oktober 2014 hat sich Professor
Dr. EikeMartin in den Ruhestand verabschiedet und
die Leitung der Anästhesie an Professor Dr. Markus
A. Weigand übergeben.
„Die Tätigkeiten als Ordinarius und im Klinikumsvor­
stand haben mich zwar voll in Anspruch genommen,
aber mir auch glückliche und zufriedene Momente ver­
mittelt“, zieht Professor Martin Bilanz. Von 1993 bis
2007 begleitete er als Vorstandsvorsitzender wegwei­
sende Projekte des Klinikums, wie u.a. den Bezug der
neuen Krehlklinik sowie Planung und Bau des Heidel­
berger Ionenstrahl-Therapiezentrums HIT.
Während seiner beruf lichen Lauf bahn hat sich die
Anästhesiologie emanzipiert und ist längst nicht mehr
„Zuarbeiter des Chirurgen“: „Der heutige Anästhesist
begleitet Patienten rund um die Operation, ist Intensiv­
mediziner, Notfallmediziner und Schmerztherapeut
zugleich – als Partner unverzichtbar für eine am Patien­
ten orientierte Medizin“, betont Professor Martin, der
großen Wert auf Weiterbildungen für seine Mitarbeiter
legte. Wissenschaftlich beschäftigte er sich u.a. mit der
medikamentösenUnterstützung bei zunächst erfolgloser
Wiederbelebung sowie einem traditionellen chinesischen
Verfahren der Schmerzlinderung, der Akupunktur.
Der neue Ärztliche Direktor ist für viele seiner Kollegen
ein alter Bekannter: Professor Weigand, bis 2008 Ober­
arzt an der Klinik, ist nach sechsjähriger Tätigkeit am
Universitätsklinikum Gießen/Marburg nach Heidelberg
zurückgekehrt. Sein klinischer Schwerpunkt ist die
Betreuung von Risikopatienten, z.B. während und nach
großen Eingriffen wie Operationen am Herzen, bei
schweren Verletzungen nach Verkehrsunfall sowie der
lebensgefährlichen Entzündungsreaktion Sepsis.
AuchWeigand setzt auf ein umfassendes Aus- undWeiter­
bildungsangebot für Ärzte und Pflegekräfte, z.B. Simu­
lationstraining und Supervision junger Ärzte durch
erfahrene Mentoren. Wissenschaftlich hat er in der
Sepsis-Forschung international einen Namen gemacht.
In Kürze wird ein neuer Laborbereich der Anästhesiolo­
gie und Intensivmedizin im Institut für Immunologie
eingerichtet. „Diese Zusammenarbeit wird zu einem
Quantensprung unseres Verständnisses der Sepsis füh­
ren“, ist sich Professor Weigand sicher.