Jahresbericht 2012
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Interview
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Seite 12 und 13
Das Klinikum ist auf Expansionskurs.
Das Jahr 2012 stand bereits im Zeichen
der Übernahme des Kreiskrankenhauses
Heppenheim; im März 2013 hat das Bun-
deskartellamt dann zugestimmt. Welche
Strategie verfolgt das Klinikum damit?
Irmtraut Gürkan:
Das Universitätskli-
nikum hat derzeit keine Probleme mit
der Auslastung seiner Kapazitäten. Wir
müssen jedoch für die Zukunf t vorbau-
en. Unsere Kernkompetenz ist die Maxi-
malversorgung, das heißt die Versorgung
schwerkranker Patienten. Diese konn-
ten wir durch eine gut abgestimmte Ar-
beitsteilung mit den umliegenden Kran-
kenhäusern ausbauen; der Erwerb des
Krankenhauses Heppenheim passt in unsere Strate-
gie. Damit bieten wir unseren Patienten in der Region
wohnor tnah das gesamte Spektrum der Grund- und
Regelversorgung bis hin zur Hochleistungsmedizin
auf universitärem Niveau an und vermeiden doppelte
Versorgungsstrukturen. Für die beteiligten Häuser und
die Patienten ist das eine Win-win-Situation.
Die Kliniken in Deutschland haben es in den letzten
Jahren schwer gehabt: Finanzmittel vom Staat flossen
nur spärlich, die Budgets wurden von den Kranken-
kassen gedeckelt. Wie schaf f t es das Universitäts-
klinikum Heidelberg trotzdem, zu wachsen und Neu-
bauten zu errichten?
Irmtraut Gürkan:
Wir brauchen moderne Kliniken und
Institute, um Patienten optimal und effizient zu ver-
sorgen und um er folgreich Forschung und Lehre zu
betreiben. Hier können wir nicht zögern und auf aus-
reichend öffentliche Gelder hoffen. Deshalb finanziert
das Klinikum zum Teil die Neubauten selbst, wie etwa
bei der neuen Frauen- und Hautklinik, die in diesem
Juni bezogen worden ist, oder beim Neubau Chirur-
gie – hier ist der Spatenstich in diesem Jahr geplant.
Wir sind darauf angewiesen, eine Rendite zu erwir t-
schaften, um solche zukunftsweisenden Investitionen