158
Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
3. Handnaht vs. Stapleranastomose bei Ileostomarück-
verlagerung
Nach Ileostomarückverlagerung wird die Morbidität
insbesondere durch eine Subileussymptomatik verur-
sacht. Ein wesentlicher Faktor, der das Auf treten der
Symptomatik beeinflusst, ist die Technik der Anasto-
mose. Aufgrund der unzureichenden Datenlage wird
eine randomisier t kontrollier te Studie zum Vergleich
der Handnaht vs. Stapleranastomose durchgeführt. Es
handelt sich um eine multizentrische Studie, an der 15
nationale Zentren beteiligt sind. Die Studie wird über
das Studienzentrum der Deutschen Gesellschaf t für
Chirurgie durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie wer-
den gerade zur Publikation vorbereitet.
Folgende klinische Studien werden aktuell durchgef-
uhrt:
1. Anterior approach vs. konventionelle Technik zur
Resektion kolorektaler Lebermetastasen
Es handelt sich um eine randomisiert kontrollierte Stu-
die zum Vergleich der hämatogenen Tumorzellaussaat
zwischen zwei Techniken der Leberresektion. In voraus-
gegangenen Arbeiten konnte gezeigt werden, dass es
bei der Resektion kolorektaler Lebermetastasen zur
Aussaat von Tumorzellen in die systemische Zirkulati-
on kommt, welche als prognostisch ungünstig zu wer-
ten ist. Die neue Technik des „anterior approach“ ist
im Vergleich zur herkömmlichen Resektionstechnik mit
einer geringeren Manipulation der Leber verbunden.
Mit der aktuell laufenden Studie wird erfasst, ob diese
Technik damit einhergehend auch eine Senkung der in-
traoperativen Tumorzellaussaat ermöglicht.
Fallzahl:
150 Patienten (83 Patienten randomisiert)
Studienregistrierung: ISRCTN45066244
Studienprotokoll:
Schmidt T, Koch M, Antolovic D,
Reissfelder C, Schmitz-Winnenthal FH, Rahbari NN,
Schmidt J, Seiler CM, Büchler MW, Weitz J. Influence of
two different resection techniques (conventional liver
resection versus anterior approach) of liver meta-
stases from colorectal cancer onhematogenous tumor
cell dissemination – prospective randomized multi-
center trial. BMC Surg 2008;8:6.
2. Endoskopische Einlage eines Metallstents vs.
chirurgischer Bypass zur palliativen Therapie beim
fortgeschrittenen Pankreaskarzinom
Das primäre Behandlungsziel beim fortgeschrittenen
und somit nicht mehr kurativ therapierbaren Pankre-
askarzinom liegt in einer Linderung der Symptomatik
durch die lokale Tumorprogression. Hierbei kommt es
insbesondere zu einer Verlegung des Gallengangs mit
zum Teil schwerwiegenden Folgen (z.B. Cholangitis,
schwerer Juckreiz, Maldigestion). Momentan konkur-
rieren die endoskopische Einlage eines Metallstents
sowie der chirurgische Bypass als zwei Therapiestra-
tegien zur Behandlung der tumorbedingten Gallen-
gangsobstruktion. Das vorliegende Studienprojekt
vergleicht in einer randomisiert kontrollierten Studie
beide genannten Therapien mit dem primären Zielkri-
terium der Lebensqualität, welche mittels validierter,
erkrankungsspezifischer Fragebögen erfasst wird.
Fallzahl:
60 Patienten (10 Patienten eingeschlossen)
Studienregistrierung: NCT00753441
3. Bestimmung der Galaktoseeliminationsrate bei
Patienten mit Lebertumoren zur Abschätzung ihrer
Leberfunktion vor Leberteilresektion
Einer der wesentlichen Parameter für die perioperative
Morbidität und Mortalität nach Resektionen von Leber-
metastasen oder Lebertumoren stellt die postoperativ
verbleibende Leberfunktion dar. Im Rahmen der mul-
timodalen Therapie maligner Tumoren gelangen zu-
nehmend Patienten zur Resektion von Lebermetasta-
sen, die bereits eine Chemotherapie erhalten haben.
Diese Chemotherapie scheint jedoch einen negativen
Einfluss auf die Leberfunktion zu haben, der sich mit
den Routinelaborparametern nicht erfassen lässt. Die
vorliegende Untersuchung soll nun klären, inwieweit
die Galaktoseeliminationskapazität bei Patienten nach
neoadjuvanter Chemotherapie die postoperative Leber-
funktion prädiktieren kann. Primäres Zielkriterium der
Studie ist die Prädiktion der postoperativen Mortalität
nach Leberresektion, sekundäres Zielkriterium die Prä-
diktion der postoperativen Morbidität.
Fallzahl:
200 Patienten (94 Patienten eingeschlossen)