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Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
11.4 Forschungslabor des Europäischen Pankreaszentrums (EPZ)
AG „Integrative Onkologie“
Arbeitsgruppenleiter(in):
Dr. N. A. Giese
Prof. Dr. J. Werner, MBA
Mitarbeiter:
Dr. A. Heller
Dr. S. Keleg
B. Bentzinger
M. Meinhardt
S. Rüffer
E. Soyka
N. Magios
Z. Yi
Project PancoBank:
siehe unten für Kooperationspartner*.
Förderung (N. A. Giese): BMBF-finanziertes NGFNplus
Netzwerk PaCaNet; Grant# 01GS08114 (2008-2013).
Moderne Hochdurchsatzanalysen (HDA) ermöglichen
ein simultanes Screening von Gewebeproben für tau-
sende Proteine und Nukleinsäuren. Das vorrangige Ziel
unserer Arbeitsgruppe ist, Pankreaskarzinom-spezi-
fische Moleküle zu identifizieren und charakterisieren,
die sich als Tumormarker zur frühen Krebsdiagnose
oder als Ansatz für neue personalisierte Therapieopti-
onen anbieten.
Dabei ist der Aufbau der biologischen Forschungsda-
tenbank „PancoBank“ von essentieller Bedeutung. Wir
haben eine Plattform etabliert, die unsere Sammlung
von Biopsien und Bioflüssigkeiten/Blut mit klinischen
und pathologischen Daten und mit Ergebnissen von ge-
nomweiten Hochdurchsatzanalysen verknüpft. Die Pan-
coBank besteht aus zwei unterschiedlichen Einheiten.
Die erste Einheit ist eine „Amazon-ähnliche“-Plattform.
Sie ermöglicht eine webbasierte Nutzer-Registrierung,
Management, Qualitätsüberprüfung und Ausgabe der
Bioproben laut Standardprotokoll. Kooperationspart-
ner an anderen Standorten können über das Internet
auf die Datenbank zugreifen, sich Bilder von repräsen-
tativen Färbungen der Gewebeproben anschauen und
auf diese Weise vorab Informationen über die zelluläre
Zusammensetzung der Gewebeproben erhalten, was
eine der kritischsten Aspekte bei der Interpretation
von HDA-Analysen darstellt. Diese Einheit findet ihren
erfolgreichen Einsatz auch im dem vom BMBF geför-
derten NGFNPlus-Projekt: „German-wide translational
genomic network PaCaNet“.
Die zweite Einheit der PancoBank basiert auf der iCH-
IP-Technologie, die im DKFZ von der Arbeitsgruppe C.
Lawerenz entwickelt wurde. Sie dient zur Speicherung
und Verknüpfung von pseudonymisier ten klinischen
und pathologischen Informationen aus dem EPZ mit
externen HDA-Ergebnissen von unterschiedlichen Ko-
operationspar tnern (siehe unten). Die Informationen
schließen qualitative (Bilder) und quantitative Daten
(inkl. Microarray) ein, wie z.B. mRNA-, miRNA-, SNPs-,
Protein-, und Antikörper-Analysen. Es ist geplant diese
Daten mit „whole-genome sequencing“-Ergebnissen,
welche von steigendem Interesse sind, zu komplettie-
ren. Die gesammelten Daten sollen in ihrer Gesamtheit
verwendet werden, um die Pankreaskarzinom-Pathoge-
nese besser zu verstehen und molekulare Signaturen
zu identifizieren, welche eine Stratifizierung der Pati-
enten in neue Behandlungsmethoden ermöglicht.