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132 Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie

9.2 Das Praktische Jahr (PJ) an der Chirurgischen Universitätsklinik

Leitung: OÄ PD Dr. M. Kadmon Dr. P. Ganschow Dr. I. Treiber S. Schiessling Dr. S. Schürer

Ein weiterer Meilenstein in der medizinischen Ausbildung wurde mit der nachhaltigen Refor-mierung des PJ-Tertials an der Chirurgischen Uni-versitätsklinik erreicht. Nachdem im Jahr 2004 eine strukturier te Curriculumsentwicklung auf der Basis einer ausgiebigen Bedarfsanalyse un-ter Mitwirkung von Ärzten, Pf legepersonal und Studierenden durchgeführ t worden war, konn-ten wir kontinuierlich durch die Analyse der Eva-luationsergebnisse und die Weiter führung der Curriculumsentwicklung gerade die Praxisnähe des PJs verstärken. Die Interdisziplinarität wurde durch fachübergreifende Einführungstage gestei-gert, die Berufsfähigkeit als Arzt soll durch regel-mäßiges Visitentraining in Kleinstgruppen sowie durch die Erweiterung der Möglichkeiten, Erfah-rungen in der ambulanten Medizin zu sammeln, gesteigert werden. Seit April 2009 erhalten unse-re PJler eine regelmäßige Aufwandsentschädigung für ihre Leistungen in unserer Abteilung.

Dynamischer Lernzielkatalog

Grundlage für die Ausbildung im PJ stellt ein Kata-log kompetenzbasierter Lernziele dar, die die ver-schiedenen Domänen (I) Wissen, (II) Wissensver-arbeitung und -anwendung, (III) sensomotorische Fertigkeiten und (IV) affektive Aspekte betreffen. Dieser Lernzielkatalog ist kein statisches Lehrin-strument, sondern wird kontinuierlich überarbei-tet entsprechend sich neu entwickelnder Bedürf-nisse.

Bedarfsgerechte kontinuierliche Qualitäts- verbesserung

Nachdem seit 2007 die Studierenden ihr Studium entsprechend der geltenden Approbationsord-nung mit dem sogenannten „Hammerexamen“ abschließen, welches fallbasierte, anwendungs-orientierte und interdisziplinäre Prüfungsinhalte in den Mittelpunkt stellt, steht unsere Verantwor-tung für die Examensvorbereitung noch stärker im Vordergrund, damit sich Studierende nicht grundsätzlich für eine Verlängerung des Studiums entscheiden. Hierzu haben wir die angebotenen Seminare während des chirurgischen Tertials an-gepasst, sodass die Themen nunmehr interaktiv

fallbasiert und anwendungsorientiert erarbeitet werden. Um zusätzlich das breite Spektrum der chirurgischen Fächer besser abzubilden, führten wir einen weiteren Seminar-Termin ein. Hier wer-den analog zu den Seminaren der Allgemein-, Vis-zeral- und Unfallchirurgie, Themen der Herz- und Thoraxchirurgie, der Urologie und der Gefäßchi-rurgie fallbasiert und interaktiv bearbeitet.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet der wöchent-liche „Praktische Nachmittag“, der seit seiner Einführung ebenfalls ausgebaut wurde. Prak-tische Fertigkeiten werden unter Anleitung eines Dozenten und mit direktem und konkretem Feed-back geübt. Der praktische Nachmittag umfasst verschiedene Untersuchungstechniken, Ver-bandslehre und ihre Anwendung ebenso wie ein Simulationstraining zur Schockraumversorgung von polytraumatisierten Patienten. Bei letzterem stehen nicht nur die Leistungen des Einzelnen im Vordergrund, vielmehr wird hier geforder t und gefördert, dass die Studierenden das bislang Er-lernte anwenden und dabei im Team agieren.

Neu werden derzeit Workshops zu speziellen chirurgischen Techniken in der Behandlung von häufigen Krankheitsbildern entwickelt. Die Um-setzung wird im Februar 2010 erfolgen. Im Detail werden in diesen Seminar- und Workshop-Kom-plexen Algorithmen in der Diagnostik und Thera-pie z.B. des kolorektalen Karzinoms wiederholt und vor allem fallbezogen ver tief t, Operations-indikationen anhand konkreter Fallbeispiele ge-stellt und im Anschluss die operative Therapie in Einzelschritten besprochen und die Anastomo-sentechnik aktiv geübt. Ebenso wird hier der The-menkomplex zur chirurgischen Intensivmedizin schwerpunktmäßig integriert. Ziel ist es, sowohl den primär chirurgisch Interessierten einen tief-eren Einblick zu geben als auch den Studieren-den, die in anderen Fachbereichen ihre Zukunf t sehen, die Vor- und Nachbetreuung chirurgischer Patienten nahe zu bringen.

Ein Kernelement des chirurgischen PJ-Tertials bil-det weiterhin ein am Lernzielkatalog orientiertes Logbuch. Es soll eine Standardisierung vor allem der praktischen Ausbildung gewährleisten und ermöglicht den Studierenden, Ausbildungsinhalte einzufordern sowie manuelle Fähigkeiten unter Aufsicht korrekt zu erlernen. In den Mittelpunkt ist hier vor allem die kompetenzbasierte Vermittlung

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