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157 Jahresbericht 2008 – 2009

experimentell auf ihre Chemotherapie begünsti-gende Wirksamkeit untersucht.

Akute und chronische Pankreatitis

Bei der Auswertung des Patientenkollektivs der Chirurgischen Klinik zeigte sich, dass eine Ischä-mie des Pankreas als ein eigenständiger Auslöser einer akuten Pankreatitis angesehen werden muß (Hackert et al., Am J Surg 2009). Diese Form der Pankreatitis zeigt häufig einen schweren Verlauf und ist mit einer hohen Mortalität assoziiert. Basierend auf der zentralen Rolle der Pankreaspro-teasen in der Pathogenese der akuten Pankreatitis wurde nach erfolgreicher Charakterisierung eines Rattenmodells nun auch ein nicht-invasives Maus-modell der schweren Pankreatitis etabliert (Hart-wig et al, Surgery 2008). Dieses könnte die Basis für weitere Untersuchungen in transgenen Maus-modellen darstellen. Im Tiermodell konnte kürz-lich gezeigt werden, dass die frühe Gabe von An-tibiotika im Verlauf der schweren nekrotisierenden Pankreatitis die Translokation von Darmkeimen in das Pankreasgewebe, die Einschwemmung von Bakterien in den Blutkreislauf und die Sterblichkeit durch Sepsis signifikant senken. Da zu diesem The-ma derzeit keine statistisch relevanten klinischen Untersuchungen vorliegen, spricht diese Studie für den frühen Einsatz von Antibiotika bei der aku-ten nekrotisierenden Pankreatitis (Fritz et al., Crit. Care 2008).

Ferner konnten Neuropeptide als entscheidender Faktor bei der Beeinflussung des Schweregrades der akuten Pankreatitis identifiziert werden. Durch Hemmung der Entzündung und Steigerung der gas-trointestinalen Perfusion konnte Calcitonin Gene-Related Peptide als pathophysiologisch relevant und durch Modulation therapeutisch vielverspre-chend identifiziert werden (Schneider et al., Pan-creas 2009 und Pancreatology 2009). Zudem konn-ten neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie der alkoholischen Pankreatitis beschrieben werden. Durch Untersuchungen an der Leber im Rahmen ei-ner akuten alkoholischen Pankreatitis konnte diese als relevanter Vermittler systemischer Komplikati-onen wie den Lungenschaden identifiziert werden (Schneider et al., Pancreatology 2009). Anhand die-ser Ergebnisse werden nun Ansätze zur Beeinflus-sung der hepatischen Entzündung im Rahmen einer alkoholischen Pankreatitis untersucht (Schneider et al., Pancreas 2009).

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der Arbeits-gruppe ist die Untersuchung von Zelltod (Apopto-se und Nekrose) und Zellschützende (Autophagie) Mechanismen im Rahmen der akuten und chro-nischen alkoholischen Pankreatitis. Von besonde-rem Interesse stehen dabei die Wechselwirkungen zwischen Apoptose, Nekrose und Autophagie in Azinuszellen, als auch der Einfluss von inflamm-atorischen Prozessen auf dem Schweregrad der akuten Pankreatitis. Erst kürzlich konnte nachge-wiesen werden, dass eine verminderte Autophagie der Azinuszellen die Nekroseentstehung begünsti-gt und damit die Pankreatitis aggraviert (Fortuna-to et al., Gastroenterology 2009; Fortunato et al, Autophagy 2009).

Drittmittel: DFG Sachbeihilfe:

160.000 € (Dr. O. Strobel, ab 12/2009): 75.000 € (PD Dr. K. Felix)

Excellenz-Initiative „Frontier“:

150.000 € (Dr. F. Fortunato, Förderphase 2009-2010)

Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim (Förder-phase 2008-2010):

20.000 € & 2 Personalstellen (Dr. A. Kolb) 11.250 € (Prof. Dr. J. Werner/PD Dr. W. Hartwig)

Stiftung Chirurgie: 15.000 € (PD Dr. W. Hartwig) 9.800 € (Dr. S. Fritz) 5.000 € (PD Dr. K. Felix)

4.100 € (Dr. VAK Moskau D. Dovzhanskiy)

Stiftung für Krebs- und Scharlachforschung Mannheim:

6.000€ (Dr. O. Strobel)

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