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TITELTHEMA

Was soll ein guter Arzt können? In der moder-nen Lehre werden als Lernziele Kompetenzen benannt, bei denen sich medizinisch-natur-wissenschaftliches Faktenwissen verbindet mit weiteren Fähigkeiten wie Arzt-Patienten-Kommunikation, Teamarbeit, Eigeninitiative und Motivation.

Um diese Lernziele zu erreichen, haben sich im Heidelberger Curriculum Medicinale – Hei-CuMed – alle Fachbereiche aufeinander abge-stimmt. Das Krankheitsbild des Patienten steht im Mittelpunkt der fächerübergreifen-

den praxisnahen Ausbildung. Übungen in Kleingruppen statt abstraktem Auswendigler-nen gehören genauso dazu wie die Einbezie-hung von Studierenden in die Lehre, Dozen-tenschulung, Lehrberatung und neue gerechte Prüfungsformen.

HeiCuMed entwickelt sich stetig weiter, unter anderem durch studentische Evaluation, Lehrforschung und nationale und internatio-nale Kooperationen. Einige Höhepunkte aus zehn Jahren HeiCuMed stellt der KlinikTicker hier vor. cf und JB

Das Zauberwort heißt

Praxisorientierung

HeiCuMed soll Studenten bestmöglich auf ihre Tätigkeit als Arzt vorbereiten

Richtig kommunizieren dank Medi-KIT

Worauf kommt es an, wenn man einen unheilbar Kranken aufklären muss? Wie erreicht man uneinsichtige Patienten oder diejenigen, die abwiegeln („Mir fehlt doch gar nichts!“) und ihre Sym-ptome systematisch ignorieren? Im Kom-munikations- und Interaktionstraining für Medizinstudenten, genannt Medi-KIT, üben die angehenden Ärzte die richtige Gesprächsführung in schwierigen Situa-tionen. Schauspieler ahmen dabei die Patienten nach und sorgen für eine mög-lichst reale Atmosphäre. Medi-KIT wird von PD Dr. Jana Jünger, Oberärztin der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, geleitet.

Internet: Medizinische Fakultät > Studien-dekanat > HeiCuMed > Lehrmethoden Kontakt: PD Dr. Jana Jünger

Was tun im Notfall? HANS hilft!

Wer ist eigentlich HANS? Ganz einfach: Der Heidelberger Anästhesie- und Not-fall-Simulator. HANS ist ein künstlicher Patient, der Kreislauf-, Atmung, Stoff-wechsel, Hirnfunktion, Pharmakokinetik und -dynamik lebensecht darstellt. Mit seiner Hilfe bildet ein speziell geschultes Team von Mitarbeitern der Klinik für Anästhesiologie Studierende in den Grundlagentechniken der Anästhesiologie aus. Gleichzeitig wird mit der Simulation von Notfällen die Fähigkeit der Studie-renden geschult, Notfall-Situationen zu erkennen und zu beherrschen. Auch die angehenden Fachärzte der eigenen Abteilung sowie externe Mediziner proftie-ren von der Simulation, die es bereit seit 1997 gibt.

Internet: Klinik für Anästhesiologie > Fort- und Weiterbildung > Heidelberger Anästhesiesimulator Kontakt: Dr. Thomas Böker-Blum

Virtuell die richtige Diagnose stellen

Lernen an praxisrelevanten Fällen war schon immer das Ziel der Medizin-Ausbildung. Leider fehlt es manch-mal an passenden Patienten. Dr. Sören Huwendiek, Facharzt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, hat maßgeblich an der Einbindung des Projektes Virtuelle Pati-enten in den Lehrplan der medizinischen Fakultät mitgearbeitet. Mit einem interaktiven Computerpro-gramm können Studenten virtuelle Patienten vom Aufnahmegespräch über klinische Untersuchung und Diagnostik bis hin zur erfolgreichen Therapie begleiten. Im abgebildeten Beispiel (siehe Foto) ist es der sechsjährige Ingo, der von seiner Mutter in die Klinik gebracht wird, da er sich nicht wohlfühlt. Er hat kaum gegessen, etwas geschwollene Augen und auch zweimal erbrochen. Der angehende Arzt muss durch Frei-texteingabe Gespräche führen, selbstständig Entscheidungen treffen, Untersuchungen anordnen und die Diagnose verschlüsseln. Per Mausklick auf ein Stethoskop hört man Atemgeräusche oder sieht Röntgen-bilder und Laborwerte auf dem Bildschirm. Zu jeder Entscheidung erhält der Student ein direktes Feedback.

Internet: www.virtuellepatienten.de Kontakt: Dr. med. Sören Huwendiek

Skills-Labs: Nur Übung macht den Meister

Wo erkennt man im Ultraschall des Bauches die Gallenblase? Wie leitet man ein Echokardiogramm ab? Welche Techniken gibt es bei der Naht einer Hautwunde oder beim Legen einer Magensonde? Klinisch praktische Fertigkeiten lernen die Studenten in Skills-Labs, speziell ausgestatteten Unterrichtsräumen. In kleinen Gruppen üben sie untereinander – wie auf dem Bild bei einer Ultraschallauf-nahme – an Schauspielerpatienten oder an Modellen und Simulatoren.

Die Studierenden, die von ausgebildeten Dozenten angeleitet werden, können probieren, korrigieren, analysieren und kritisieren. Die offene Atmosphäre, in der man aus Fehlern lernen darf, sorgt für ein konstruktives Feedback. Rund 30 Fachbereiche bieten mittlerweile Trainings-Kurse an – teilweise als curriculäre Pfichtveranstaltung, aber auch auf freiwilliger Basis.

Internet: Medizinische Fakultät > Studiendekanat > HeiCuMed > Lehrmethoden Kontakt: Dr. Christoph Nikendei

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