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03 2011

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TITELTHEMA

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er sechs Monate alte Mortimer beschäf-tigt sich zufrieden auf seiner Spieldecke. Dr. Petra Beuter-Winkler, Oberärztin Geburts-hilfe, nutzt die Gelegenheit und loggt sich über ihren Heimzugang ins klinikinterne Netzwerk ein. So erfährt sie während ihrer Elternzeit, wann z.B. Oberarztsitzungen, Forschungsgruppentreffen oder Fortbil-dungen anstehen und kann planen, ob sie daran teilnehmen wird. Dass der Kontakt

zur Klinik nicht abreißt, ist ein wichtiger Be-standteil des neuen Heidelberger Schwan-gerschafts- & Elternzeitprogramms (HeiSEP) in der Frauenklinik. „Diese Verzahnung ist sehr wichtig“, sagt Dr. Petra Beuter-Winkler. „Ob und welche Angebote wahrgenommen werden, kann jede Mutter individuell und ohne Druck entscheiden.“

HeiSEP soll Möglichkeiten aufzeigen, wie sich Familie und Beruf vereinbaren lassen und den Ärztinnen Ängste nehmen, dass durch eine Auszeit die berufiche Entwick-lung leiden könnte. Das Programm startet, sobald die Mitarbeiterin ihre Schwanger-schaft bekannt gibt. Wie ist die berufiche Situation? Welche wichtigen Ausbildungs-schritte stehen an? Wie lange möchte die Ärztin Elternzeit nehmen? Möchte sie weiter Forschung und Lehre betreiben? Wie kann

die Arbeitszeit angepasst werden? „Diese Gespräche und Planungen fanden auch vor HeiSEP statt, aber jetzt gibt es dafür ein ab-rufbares Rahmenprogramm.“

Dr. Petra Beuter-Winkler betreut weiterhin ihre Forschungsarbeiten, für die sie fnanzi-elle Unterstützung über die Clearingstelle der Universität beantragt hat. Ab August ar-beitet sie wieder Vollzeit, auch in der Lehre. Ihr Mann ist Facharzt in der Anästhesiolo-gie. „HeiSEP erleichtert denWiedereinstieg. Natürlich ist zusätzlich viel Eigeninitiative gefragt.“ Initiiert wurde HeiSEP in der Frau-enklinik von Professor Dr. Bettina Toth, Stellvertretende Klinikdirektorin Gynäkolo-gische Endokrinologie und Fertilitätsstö-rungen, und Oberarzt PD Dr. Florian Schütz, Stellvertretender Klinikdirektor Frauenheil-kunde und Geburtshilfe. JB

U

m sieben Uhr morgens sitzt Tobias Schneider bereits im Büro. Neben seinem Schreibtisch ist der Kinderfahrradsitz abge-stellt. Wenn es nicht gerade stürmt und schneit holt er Tochter Clara Pauline nämlich zwischen 16 und 17 Uhr mit dem Rad in der Kindertagesstätte Mary Poppins in Wieblin-gen ab. Morgens wird die 2 ½-Jährige von Mama Bettina in die Kita gebracht.

Ein straffes Programm, aber nur so können beide Eltern Vollzeit arbeiten. „Das Klinikums-Kontingent in verschiedenen Kitas gibt Mitarbeitern eine realistische Chance, überhaupt einen Platz mit

guten Betreuungszeiten zu be-kommen“, sagt Tobias Schneider. Die fnanzielle Unterstützung der Betreuung durch das Klinikums sei dazu eine tolle Ergänzung. Ehepaar Schneider ist sehr zufrieden mit Mary Poppins, Clara fühlt sich dort sehr wohl.

Flexibel zu sein und den Ansprüchen sowohl von Arbeitgeber als auch Familie gerecht zu werden, sieht Tobias Schneider als größ-te Herausforderung. Dazu gehöre nicht nur ein gutes Betreuung-sangebot, z.B. auch für Schulkinder in den Ferien, sondern vor allem auch eine familienfreundliche Unternehmenskultur. „Ich fnde hier in meiner Abteilung dafür ideale Voraussetzungen. Ich muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn mein Kind plötz-lich krank wird oder ich nicht um 17 Uhr an einer Besprechung teilnehmen kann.“

Zwischen Babybauch

und Ferienbetreuung

Wie Klinikums-Beschäftigte Familie und Beruf vereinbaren – hier eine Auswahl…

Dr. Petra Beuter-Winkler ,

berärztin Geburtshilfe, hat vom neuen Schwangerschafts- und Elternzeitprogramm an der Frauenklinik proftiert.

Tobias Schneider,

Stabsstelle Controlling, holt nach der Arbeit seine Tochter Clara Pauline in der Kita ab.

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