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03 2011

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TITELTHEMA

Karriere planen ,

an Förderprogrammen teilnehmen,

Agnodike, die wahrscheinlich erste den Arztberuf ausübende Frau, lebte vermutlich um 300 vor Christus in Athen. Da es damals weder „Sklaven noch Frauen“ gestattet war, Medizin zu studieren oder die Heilkunst zu praktizieren, verkleidete sie sich als Mann. Auch 2.000 Jahre später ereilte James Barry (1795 – 1865) das gleiche Schicksal. Nur als Mann getarnt konnte die als Margaret Ann Bulkley geborene Frau als Militärarzt arbeiten – zu einem Zeitpunkt, als das Universi-tätsstudium und somit auch die Medizin für Frauen noch undenk-bar war. Die erste Frau, die in der Universitätsmedizin Karriere machte – ohne sich als Mann zu maskieren – war Rahel Hirsch (1870 – 1953). Sie präsentierte ihre Forschungsergebnisse vor der Gesellschaft der Charité-Ärzte, bekam 1913 den Professorentitel ver-liehen und leitete von 1914 bis 1918 die Charité-Kliniken in Berlin.

Nur fünf Prozent aller Professoren am Klinikum in Heidelberg sind weiblich

Heute sind die Zeiten, in denen man sich als Medizinerin als Mann verkleiden musste, um als Ärztin arbeiten zu können, zum Glück vorbei. Trotzdem ist eine universitäre Arzt-Karriere weitestgehend den Männern vorbehalten. Die Zahlen am Universitätsklinikum Heidelberg belegen dies eindrucksvoll: Während bei den Assi-stenz- und Fachärzten Frauen und Männer noch gleichauf sind, geht die Schere bei den Oberärzten bereits weit auseinander. Un-ter den Medizinern mit Professor-Titel sind schließlich ganze fünf Prozent weiblich (siehe Grafk). Um Medizinstudentinnen und jun-

gen Ärztinnen zu einer Karriere in der Medizin zu motivieren, ha-ben Klinikum, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutsche Ärztinnenbund eine gemeinsame Vortragsreihe gestar-tet. Titel: „Ärztin heute – Zwischen OP, Labor und Familie.“

Professor Dr. Martina Müller-Schilling begeisterte ihre Zuhörerinnen

Die erste Veranstaltung mit Professor Dr. Martina Müller-Schilling war bereits ein voller Erfolg. Etwa 280 meist junge Zuhörerinnen im voll gepackten Hörsaal der Medizinischen Klinik verfolgten, wie die die Leitende Oberärztin der Abteilung für Gastroenterologie, Infektionskrankheiten und Vergiftungen von ihrer berufichen Kar-riere zwischen Universitätsmedizin und Familie erzählte.

„Mit der Vortragsreihe möchten wir jungen Studentinnen und Ärz-tinnen Mut machen und ihnenWege aufzeigen, wie man Karriere und Familienplanung in Einklang bringen kann“, so Müller-Schilling. Wel-

Ärztin heute – Zwischen OP, Labor und Familie: Vortragsreihe motiviert junge Ärztinnen zur Karriere in der Universitätsmedizin

>> M itglied werden im Deutschen Ärztinnenbund e.V.

Die noch junge Lokalgruppe Deutscher Ärztinnen im Deutschen Ärz-tinnenbund e.V. (DÄB) Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis freut sich auf neue Mitglieder. Der DÄB fördert die Kommunikation zwischen er-fahrenen Ärztinnen und jungen Kolleginnen, setzt sich für Forde-rungen und Ansprüche junger Medizinerinnen in der Weiterbildung ein, engagiert sich für familienfreundliche Rahmenbedingungen, bereitet auf Beruf und Karriere vor und vertritt berufiche und gesell-schaftspolitische Interessen von Medizinerinnen in der Öffentlich-keit. Für Rückfragen steht Dr. Babara Schmeiser, Assistenzärztin der Universitäts-Frauenklinik (Barbara.Schmeiser@med.uni-heidel-berg.de), zur Verfügung.

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