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03 2011

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TITELTHEMA

Familienfreundliche und feste Arbeits-zeiten für Mitarbeiter im Pflegedienst, dafür aber keine feste Zugehörigkeit zu einem Stationsteam und regelmäßig wechselnde Fachgebiete: Das ist der Springerpool des Klinikums, in dem mitt-lerweile 22 Krankenschwestern und -pfleger arbeiten. Neben ihrem Examen müssen die Pool-Mitarbeiter eine mehr-jährige Berufserfahrung nachweisen.

Doch warum der Springerpool? „Ur-sprünglich waren wir auf der Suche nach einer Möglichkeit, wie das kurzfristige, krankheitsbedingte Einspringen der Be-schäftigten im Pfegedienst minimiert werden kann“, erklärt Pfegedirektor Ed-gar Reisch, der den Pool zusammen mit dem Personalrat in die Realität umgesetzt hat. Mittlerweile arbeiten die Pool-Mit-

glieder aber auch dort, wo das Pfegeper-sonal eine große Zahl an Stunden auf dem Arbeitszeitkonto angehäuft hat. Mar-kus Hoffmann, Bereichsleiter im Pfege-dienst, erklärt: „Somit sorgen die Sprin-ger dafür, dass das Stammpersonal ihre auf dem Arbeitszeitkonto befndlichen Stunden schrittweise wieder abbauen kann.“ Um den Pfegenden den Eintritt in den Springer-Pool schmackhaft zu ma-chen – schließlich gibt es auf den ersten Blick mehr Nachteile – können diese ihre Arbeitszeiten frei wählen. Markus Hoff-mann: „Wenn jemand nur von 8 bis 14 Uhr arbeiten kann, da er nur in dieser Zeit sei-ne Kinder in einer Kindergrippe unterbe-kommt, wird ihm dieser Wunsch erfüllt.“

Hartmut Meinen: Kein Nachtdienst und nur ein Wochenende im Monat

Einer der „Springer“ ist seit Januar 2011 Hartmut Meinen. Der Krankenpfeger arbei-tete bis Dezember letzten Jahres auf 400-Eu-ro-Basis auf der kardiologischen Intensiv-station in der Medizinischen Klinik. Aufgrund seiner familiären Situation – der 40-Jährige ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder – war ein größerer Stellenanteil nicht möglich. Der Springerpool ermöglicht ihm jetzt eine Dreiviertelstelle mit klar festge-legten Dienstzeiten. So arbeitet er im regu-lären Schichtdienst ausschließlich von Mon-tag bis Mittwoch, seine Frau von Mittwoch bis Freitag. Nachtdienst macht er nicht.

Meinen erzählt: „Bis auf wenige Stunden Über-schneidung am Mittwoch brauchen wir niemanden, der auf unsere beiden Söhne Bastian und Moritz aufpasst.“ Dazu arbeitet er nur ein Wochenende im Monat – es bleibt also ge-nügend Zeit für die Familie. Als weiteren Vorteil sieht er die regelmäßigen Stations-wechsel an: „Ich arbeite u.a. auf der Inter-mediate-Care sowie auf der Neurochirur-gischen Intensivstation in der Kopfklinik. Dabei erweitert man seinen pfegerischen und medizinischen Horizont und bleibt fe-xibel.“ Angst vor unbekannten Fachgebie-ten oder einer neuen Station hat Meinen nicht. „ Klar ist man am Anfang etwas ner-vös, wenn man zum ersten Mal auf eine Sta-tion kommt, aber ich betrachte die Ab-wechslung eher als Herausforderung“, so der Krankenpfeger, der froh ist, den Sprung in den Pool gewagt zu haben.

Die 22 Pflegerinnen und Pfleger des Springerpools können sich aussuchen, wann sie arbeiten – aber nicht, wo

Mehr Zeit für die Familie

dank fester Arbeitszeiten

„Wir, der Springer-Pool“: Alle zwei Monate fndet ein ge-meinsames Treffen für die Pfegenden des Springer-Pools statt. Am vorderen Tischende sitzen Pfegedirektor Edgar Reisch und Pool-Leiter Markus Hoffmann.

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