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Für die Patienten, die an einer der zahlreichen Lungenerkran-
kungen leiden, war der 14. November 2011 ein gutes Datum. An
dem Tag wurde in Gießen das Deutsche Zentrum für Lungenfor-
schung (DZL) – ein Zusammenschluss von bundesweit fünf füh-
renden universitären und außeruniversitären Einrichtungen für
Lungenforschung – gegründet. Ziel des DZL ist es, in einem
translationalen Forschungsansatz gemeinsam neue Ansätze für
Prävention, Diagnose und Therapie von schweren Lungenerkran-
kungen zu entwickeln.
Starker Forschungsverbund in Heidelberg
Eine der DZL-Einrichtungen ist das Translational Lung Research
Center in Heidelberg (TLRC-H), das von Professor Dr. Marcus
Mall, Direktor der Abteilung Translationale Pneumologie am Kli-
nikum und Leiter der Sektion Pädiatrische Pneumologie und All-
ergologie des Zentrums für Kinder und Jugendmedizin, koordi-
niert wird. Für die Wissenschaftler in dem Heidelberger
Forschungsverbund stehen drei der häufigsten Lungenerkran-
kungen im Mittelpunkt: Mukoviszidose, Chronisch Obstruktive
Lungenerkrankung (COPD) und Lungenkrebs.
„Wir möchten die Entstehungsmechanismen dieser sehr häu-
figen Krankheiten besser verstehen und dadurch neue thera-
peutische Angriffspunkte finden“, erklärt Koordinator Professor
Dr. Marcus Mall. „Unser Ziel ist es, die Diagnostik zu verbessern
und erfolgreiche kausale Therapien zu entwickeln.“ Dabei greift
das TLRC-H auf eine umfangreiche Expertise Heidelberger Wis-
senschaftler im Bereich der Grundlagenforschung zurück, z.B.
bei der Entwicklung eines Tiermodells für Mukoviszidose, bei in-
novativen Ansätzen in der Radiologie und bei Biomarkern zu
COPD oder Lungenkrebs.
cf
>> Mehr zum Thema
www.lungeninformationsdienst.de
www.dzg-lungenforschung.de
Heidelberg: Partner
im
Deutschen
Zentrum für
Lungenforschung
Im Fokus stehen Mukoviszidose,
COPD und Lungenkrebs
Innerhalb des Deutschen Zentrums für Lungenerkrankungen (DZL) ste-
hen die wichtigsten Lungenerkrankungen im Mittelpunkt. Grafik: Lun-
geninformationsdienst am Helmholtz Zentrum München
>> Info
›› Das
Deutsche Zentrum für Lungenforschung
(DZL) ist eines von
bundesweit sechs Zentren der Gesundheitsforschung und wird
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert
›› Das DZL besteht aus fünf großen Forschungseinrichtungen: Hei-
delberg, Gießen/Marburg, München, Hannover, Borstel/Lübeck
›› Das Heidelberger Zentrum heißt „Translational Lung Research
Center (TLRC-H)“
›› Koordinator ist Professor Dr. Marcus Mall
›› Das TLRC-H ist einVerbund aus Pädiatrischer Pneumologie, Thorax-
klinik, Radiologie, Nuklearmedizin, Sportmedizin, DKFZ und EMBL
›› Forschungsfelder:
Biobanking (Dr. Thomas Muley, Thoraxklinik)
Imaging (Prof. Hans-Ulrich Kauczor, Klinikum)
Mukoviszidose (Prof. Marcus Mall, Klinikum)
Lungenkrebs (Prof. Michael Thomas, Thoraxklinik / Prof. Ursula
Klingmüller, DKFZ)
›› Das DZL verfügt seit letztem Jahr über einen eigenen
Lungen-
informationsdienst am
Helmholtz Zentrum München. Dieser
bietet Patienten und der interessierten Öffentlichkeit Informati-
onen zu Diagnostik, Therapie und Prävention von Lungener-
krankungen und stellt aktuelle Forschungsergebnisse vor.
Zugleich bildet der Lungeninformationsdienst eine Plattform,
auf der sich Patienten, Selbsthilfegruppen und Wissenschaftler
austauschen können.