Die Behandlung
Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom)
Die Therapie von Gebärmutterkrebs ist einer unserer Schwerpunkte. Daneben behandeln wir auch gutartige Tumore der Gebärmutter. Unser Ziel ist es, jeder Patientin ein individuelles Behandlungskonzept anzubieten. Dies erfüllen wir durch unsere ausgezeichnete Expertise, unser interdisziplinäres Team und modernste technische und wissenschaftliche Möglichkeiten.
Etwa eine von 50 Frauen erkrankt an einem bösartigen Tumor der Gebärmutter. Bei dieser Art von Tumoren handelt es sich meist um sogenannte Endometriumkarzinome, also um bösartige Tumoren der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Überwiegend sind ältere Frauen betroffen. Bei vielen Endometriumkarzinom-Patientinnen ist eine vaginale Blutung, die nach den Wechseljahren auftritt, der Hinweis auf die Erkrankung.
Wie sieht unsere Behandlung von Patientinnen mit Endometriumkarzinom im Frühstadium aus?
Besteht der Verdacht auf ein Endometriumkarzinom, raten wir zunächst zu einer Ausschabung der Gebärmutter. In einem operativen Eingriff wird dabei die Gebärmutterschleimhaut abgetragen und anschließend auf Veränderungen untersucht. Bestätigt sich der Verdacht, besprechen wir Ihren individuellen Fall in unserer wöchentlichen Tumorkonferenz. Unsere ExpertInnen der Tumorkonferenz empfehlen im Frühstadium der Erkrankung meist zunächst eine Operation (LINK). Je nach Ausprägung der Erkrankung erfolgt einige Wochen nach der Operation eine Bestrahlung (Link). Eine Chemotherapie (Link) ist nur bei circa einem Viertel der Patientinnen notwendig.
Häufig werden Endometriumkarzinome in einem frühen Stadium der Erkrankung erkannt und viele dieser Patientinnen haben gute Heilungschancen.
In manchen Fälle kehrt die Erkrankung jedoch zurück oder es haben sich Metastasen ausbildet. Dann ist das Wissen um den wahrscheinlichen Verlauf der Erkrankung (Prognose) für die Planung der Behandlung enorm wichtig. So benötigt eine Patientin mit einem hohen Wiedererkrankungsrisiko eine intensivere Behandlung, als eine Patientin mit einem niedrigen Risiko. Das Ziel ist, bei Frauen aus der Hochrisikogruppe Krankheitsrückfälle zu vermeiden. Für die Gruppe der Patientinnen mit niedrigem Wiedererkrankungsrisiko gilt es, nicht über das notwendige Maß hinaus zu behandeln.
Zur möglichst exakten Charakterisierung der Erkrankung, setzen wir modernste bildgebende, operative und molekularpathologische Methoden ein. Einige dieser Verfahren möchten wir Ihnen nachfolgend kurz vorstellen.
Wie lässt sich das Wiedererkrankungsrisiko abschätzen?
Das Endometriumkarzinom lässt sich in vier molekulare Untergruppen unterteilen. Diese Untergruppen weisen jeweils charakteristische, genetische Veränderungen auf, die maßgeblich definieren, ob der Tumor als mehr oder weniger aggressiv eingeschätzt wird.
- So kommt es bei Patientinnen, deren Tumoren eine Mutation in dem Gen POLE aufweisen, äußerst selten zu einen Rückfall der Erkrankung.
- Dem gegenüber stehen Tumoren mit genetischen Veränderungen im Gen TP53, für die eine höhere Rückfallwahrscheinlichkeit besteht.
Vielversprechende Daten weisen darauf hin, dass bereits in naher Zukunft Patientinnen individuell, nach molekularem Subtyp eine intensivierte oder abgemilderte Behandlung erhalten können.
Zusammen mit onkologischen Spitzenzentren weltweit, erarbeiten wir im Rahmen von klinischen Studien in Heidelberg individuell personalisierte Therapieansätze für Frauen mit den verschiedenen Untergruppen.
Uns ist es bereits jetzt möglich nahezu jeder Patientin eine Untersuchung des molekularen Subtyps an unserer Klinik anzubieten. Diese Untersuchung ist für die Mehrzahl der Patientinnen kostenlos.