Über uns
Die Pädiatrische Radiologie stellt sich vor
In der Kinderradiologie (Pädiatrische Radiologie) arbeiten speziell ausgebildete Kinderradiologen, die gelernt haben, auf die charakteristische Anatomie und Physiologie von Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern, Schulkindern und Jugendlichen einzugehen.
Prof. Dr. med. Jens-Peter Schenk leitet seit 2008 als Chefarzt die Pädiatrische Radiologie in der Kinderklinik und weiß, worauf es bei der Untersuchung der kleinen und kleinsten Patienten ankommt.
Interview mit Prof. Dr. med. Jens-Peter Schenk
Warum sind Sie Kinderradiologe geworden?
Mich faszinierte an der Kinderradiologie die Möglichkeit, meine medizinischen und radiologischen Fachkenntnisse schon sehr früh im Leben eines Menschen einbringen und somit meinen Beitrag zu einem gesunden Heranwachsen und Leben leisten zu können.
Wie unterscheidet sich die Kinderradiologie von der Radiologie Erwachsener?
Wir Kinderradiologen halten uns stets vor Augen, dass der kindliche Organismus eine deutlich höhere Strahlenempfindlichkeit aufweist als der von Erwachsenen. Somit ist es für uns unumgänglich, uns immer wieder fachlich mit den Untersuchungsindikationen auseinanderzusetzen, um entscheiden zu können, welches bildgebende Verfahren bei einer bestimmten Fragestellung das Richtige ist. Als strahlenfreie Methode hat der Ultraschall in der Kinderradiologie, begünstigt durch die anatomischen Verhältnisse im Kindesalter, einen sehr hohen Stellenwert und wird oftmals zum alleinigen diagnostischen Verfahren. Von uns Kinderradiologen sind hier entsprechende Ultraschallkompetenzen gefordert, die in der Erwachsenenradiologie nicht in gleicher Weise im Mittelpunkt stehen. In der Kinderradiologie ist kein Tag wie ein anderer. Je nach Alter und Erkrankung müssen wir uns auf jedes Kind neu einstellen und mit ihm und seinen Eltern entsprechend sensibel umgehen. Das macht die Kinderradiologie für mich zu einem sehr abwechslungsreichen und spannenden Arbeitsfeld, das mich auch persönlich fordert.
Mit welchen Krankheitsbildern kommen die kleinen Patienten zu Ihnen?
Grundsätzlich betreuen wir die Kinder sämtlicher pädiatrischer Fachgebiete, wobei Tumorerkrankungen und Erkrankungen des Harntraktes sicherlich zu den Schwerpunkten der Heidelberger Kinderradiologie gehören. Durch die enge Kooperation mit der Abteilung Neuroradiologie stellt auch die neuropädiatrische Bildgebung einen weiteren Schwerpunkt dar.
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Ein guter Kinderradiologe muss in jeder Situation Ruhe bewahren können, um auch schwierige Untersuchungen durchzuführen
Welche Eigenschaften und Fähigkeiten erwarten Sie von einer Kinderradiologin beziehungsweise einem Kinderradiologen?
Kinderradiologen sind Spezialisten, in die Eltern und Kinder, Kinderärzte und Kinderchirurgen besondere Erwartungen setzen. Zwar hat ein Kinderradiologe in seiner dreijährigen Zusatzausbildung für Pädiatrische Radiologie spezielle Kenntnisse über pädiatrische Krankheitsbilder und zur Untersuchung von Kindern und Jugendlichen erworben, dennoch genügen diese radiologischen und medizinischen Kompetenzen nicht allein, um tagtäglich mit Kindern verschiedenen Alters sowie ihren Familien umzugehen. Hier sind ausgeprägte soziale und kommunikative Fähigkeiten gefragt, denn für Eltern und Kinder ist ein Aufenthalt im Krankenhaus immer mit Stress verbunden. Eltern machen sich Sorgen, kennen die radiologischen Verfahren nicht gut und verstehen manchmal die klinikinternen Abläufe nicht. Sie benötigen Ansprache, Aufklärung und auch mal ein nettes Wort. Ihre zu untersuchenden Kinder haben oftmals Schmerzen oder fühlen sich nicht wohl und sind, ihrem Alter entsprechend unruhig, zappelig oder ängstlich. Ein guter Kinderradiologe muss in jeder Situation Ruhe bewahren können, um auch schwierige Untersuchungen durchzuführen. Hier kann es von Vorteil sein, wenn er Kinderlieder kennt oder sich über aktuelle Kindersendungen und Spiele unterhalten kann. Persönliche Erfahrungen mit meinen eigenen Kindern haben für mich manche Untersuchung in der Kinderradiologie erst möglich gemacht.