Liver Cancer Center Heidelberg (LCCH)
Das am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) angesiedelte Liver Cancer Center (LCCH) wurde 2012 mit dem Ziel gegründet, der wachsenden medizinischen Bedeutung des primären Leberkrebses in Forschung und Therapie gerecht zu werden.
Brust-, Darm- oder Magenkrebs sind Tumorerkrankungen, von denen viele Menschen schon einmal gehört haben. Weniger bekannt ist, dass auch in der Leber nicht selten bösartige Tumoren entstehen. Die Krebserkrankung entwickelt sich direkt aus den Leberzellen (hepatozelluläres Karzinom, HCC) oder Gallengangszellen (cholangiozelluläres Karzinom, CCC). Das HCC ist weltweit der fünfthäufigste bösartige Tumor und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache.
Unser Ziel ist die optimale Betreuung von Patienten mit diesen Lebertumoren. Hierzu haben wir unsere Expertise zentral gebündelt und analysieren unsere Patienten stets im Team. Im LCCH arbeiten zahlreiche Spezialisten aus den Bereichen Chirurgie, Onkologie, Gastroenterologie, Pathologie, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Nuklearmedizin und Radio-Onkologie interdisziplinär daran, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst rasch in klinische Studien umzusetzen und so gezielt die Therapiemöglichkeiten des hepatozellulären Karzinoms zu verbessern.
Durch diesen Zusammenschluß kann zwischen allen bestehenden Therapiemöglichkeiten (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Verödung, Embolisation, interne Radiotherapie etc.) die individuell geeignetste Behandlungsform rasch eingeleitet werden.
Im interdisziplinär besetzten Tumorboard werden mit Vertretern aller Fachrichtungen wöchentlich bis zu 20 Patientenfälle besprochen. Ein Patientenregister und ein molekulares Diagnostikprogramm helfen, den Patienten schnell und effektiv die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen und insbesondere die Patienten zu identifizieren, die von neuen Medikamenten oder klinischen Studien profitieren.