Emotionserkennung
Sektion Translationale Psychobiologie
Studientitel
Neurobiologische Korrelate der Emotionserkennung unter Stress bei Jugendlichen mit Borderline Persönlichkeitsstörung
Projektbeschreibung
Die Fähigkeit, Emotionen des Gegenübers richtig erkennen und interpretieren zu können, gilt als grundlegende Voraussetzung der sozialen Interaktion, und scheint bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) gestört. Bei erwachsenen Patienten mit BPS wurde die Fähigkeit zur Emotionserkennung bereits gut untersucht. Vorliegenden Befunde sind teils widersprüchlich, deuten jedoch auf eine veränderte Emotionserkennung, die als „negative Verzerrung“ umschreiben wird, hin. Patienten mit BPS erkennen in neutralen Gesichtern meist negative Emotionen, bzw. zeigen Schwierigkeiten, positive Gesichtsausdrücke korrekt zu klassifizieren. Ob bei Jugendlichen mit BPS bereits ähnliche Phänomene vorliegen, oder Probleme in der Emotionserkennung durch den langjährigen Krankheitsprozess, oder Komorbiditäten bedingt sind, ist in dieser Altersgruppe noch nicht hinreichend untersucht. Darüber hinaus geht die BPS mit einer veränderten Stressreaktivität einher. Studien deuten insbesondere darauf hin, dass Patienten mit BPS während starker emotionaler Erregung, zum Beispiel durch sozialen Stress, große Schwierigkeiten haben, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen und diese zu verstehen. Ergebnisse aus der neurobiologischen Grundlagenforschung zeigen, dass gestörter Emotionserkennung die Fehlregulation neurobiologischer Prozesse zu Grunde liegt. Die Stress-sensiblen neurobiologischen Korrelate der Emotionserkennung stellen u.a. die Funktion des autonomen Nervensystems (ANS) und der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse (HNNA) dar. Um zu klären, ob Schwierigkeiten in der Emotionserkennung auch schon bei jugendlichen BPS-Patienten vorliegen, und ob sie auf eine erhöhte Grunderregung und eine erniedrigte Reaktivität der assoziierten physiologischen Stresssysteme (HNNA und ANS) zurückzuführen sind, wird in dieser Studie der Einfluss von akutem Stress auf die Emotionserkennung bei jugendlichen BPS-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen untersucht, unter gleichzeitiger Messung der psychologischen und physiologischen Stressreaktion.
Kooperationspartner
- Dr. Alexander Lischke, Institut für Psychologie, Universität Greifswald, Greifswald
Projektleitung
Projektkoordination
Mitarbeiter
- Dipl.-Psych. Gloria Fischer-Waldschmidt
- Cand. med. Kay Franziska Bardtke
- Marie-Sophie Bernzen
- Cand. med. Felix Kröller
- Cand. med. Anna-Lena Heinze
STUDIENTEILNEHMER GESUCHT!
Für die Teilnahme an der Studie suchen wir weibliche Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, die sich regelmäßig selbst verletzen (mindestens 5 Mal im letzten Jahr). Für die Teilnahme an der Studie gibt es eine Aufwandsentschädigung von bis zu 40€.
Kontakt
Kontakt für Interessierte: Julian.Koenig(at)med.uni-heidelberg.de