Autonome und endokrine Regulation von Schmerz bei Jugendlichen mit nicht-suizidalem selbstverletzendem Verhalten
Projektleitung
PD Dr. med. Michael Kaess
Projektkoordination
Dr. sc. hum. Julian Koenig
Projektmitarbeiterinnen
M. Sc. Psych. Lena Rinnewitz, Cand. med. Tabea Hoppstaedter, Cand. med. Lena van Bergen
Kooperationspartner
Dipl.-Psych. Marco Warth M.A. (Fakultät für Therapiewissenschaften, SRH Hochschule Heidelberg)
Projektbeschreibung
Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) ist ein häufig beobachtetes Phänomen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Vergleich zu gesunden Menschen zeigen junge Erwachsene, die sich absichtlich selbst verletzen, eine verringerte Schmerzempfindlichkeit. Im Fokus unseres Projekts steht die Untersuchung der endokrinen und autonomen Antwort auf Schmerz. Speziell untersuchen wir die Reaktion der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) und des autonomen Nervensystems (ANS) auf experimentell induzierten Schmerz bei weiblichen Jugendlichen (12 – 17 Jahre) mit NSSV im Vergleich zu gesunden Jugendlichen. Zur Bestimmung der Schmerzempfindlichkeit wird durch ein Kältebad ein langsam ansteigender Schmerz induziert. Hierzu wird der Arm in ein Becken mit kaltem Wasser (Temperatur 4°C) getaucht. Vor und nach dem Schmerzexperiment werden die Herzratenvariabilität (zur Untersuchung des ANS) und Speichelkortisol (zur Untersuchung der HHNA) gemessen. Alle Studienteilnehmer werden nach einem Jahr zur erneuten Untersuchung eingeladen (Follow-Up), um die zeitliche Stabilität und Reversibilität der autonomen und endokrinen Schmerzantwort zu erfassen. Das Projekt lässt neue Erkenntnisse hinsichtlich der endogenen Systeme erhoffen, die bei der physiologischen Regulation von Schmerz bei Jugendlichen mit NSSV bedeutsam sind. Mögliche Unterschiede in der autonomen und endokrinen Regulation im Vergleich zu gesunden Jugendlichen, könnten die veränderte Schmerzempfindlichkeit bei NSSV anteilig erklären.
Förderung
Prof. Andreas-Norbert Fay
Pojektlaufzeit
2014 – 2016